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www markttechnik de Nr 39 2022 12 Interview mit Günther Irlbacher Elektronik und Glas – – eine Symbiose Die Unternehmensgruppe Irlbacher druckt Elektronik auf Glas Die Idee ist innovativ und ein starkes Zeichen was man mit deutscher Ingenieurkraft erreichen kann Im Interview spricht Geschäftsführer Günther Irlbacher über die Herausforderungen bei der Glasbearbeitung und den Wirtschaftsstandort Deutschland Markt Technik Herr Irlbacher wie entstand das Unternehmen »Irlbacher – Blickpunkt Glas« und wie entwickelte es sich zur heutigen Größe? Günther Irlbacher Mein Urgroßvater Johann Irlbacher gründete das Unternehmen 1935 als glasverarbeitenden Betrieb Er stellte zum Beispiel Diapositivgläser für Rollfilme her auf denen man Anfang des 20 Jahrhunderts Fotografien festhielt Leider kam der zweite Weltkrieg dazwischen und er musste sein Unternehmen aufgeben Mein Großvater baute den Betrieb in den 1950er-Jahren wieder auf nachdem er aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt war Sein Markenzeichen war das Herstellen der Sichtgläser für die Neozed-Schraubsicherungshalter gleichzeitig unser erstes Serienprodukt 1969 übernahm mein Vater Josef Irlbacher den Betrieb und richtete ihn neu aus – mit neuen Verfahren der Glasverarbeitung Er erweiterte das Portfolio in die Richtungen Industrie Kaminöfen Glaskeramik sowie Heiztechnik – zugleich ein Wandel zur ursprünglichen Kleinglasfertigung Mein Bruder Stephan und ich übernahmen 2004 die Geschäftsführung Kurz darauf hatten wir die Idee Elektronik auf Glas zu drucken – ein voller Erfolg Mittlerweile beschäftigen wir über 600 Mitarbeiter alle an unserem ursprünglichen Firmensitz in Schönsee in Ostbayern Wie kamen Sie auf die Idee Elektronik auf Glas zu drucken? Es begann mit der eigenen Entwicklung unserer Fertigungsmaschinen Im Laufe der Zeit kamen immer mehr elektronische Elemente hinzu bis zu den heutigen Human Machine Interfaces HMIs Wir waren überzeugt davon diese selbst herstellen zu können Unser erstes Pilotprojekt verlief sehr gut bald darauf stellten wir den ersten Elektronikentwickler ein und begannen Leiterplattenlayout Hardwareund Software-Entwicklung selbst durchzuführen und die Elektronik gleich auf das Glas für das HMI aufzudrucken Das spart Platz und entlastet die eigentliche Applikation Hinzu kamen die Kunststofftechnik Endprüfung sowie Qualitätssicherung Inzwischen ist die gesamte Prozesskette nach ISO 9001 zertifiziert Welche Applikationen können Sie mit dieser Technik herstellen? Angefangen bei Human Machine Interfaces HMIs bis hin zu Beleuchtungstechnik und Haushaltsgeräten Außerdem Heiz-Klimaund Maschinenbauzudem Medizinund Labortechnik Ein stark wachsender Markt ist außerdem der des Smart Home Unser Umsatz ist dabei ziemlich gleichmäßig verteilt was uns bei den unvermeidlichen Marktschwankungen Stabilität bringt Im Bereich der Medizinund Laborgerätetechnik haben wir uns gerade verstärkt da der Bereich in der Vergangenheit gut gewachsen ist und weiteres Wachstum verspricht Können Sie den Prozess Elektronik auf das Glas zu drucken genauer erklären? Zunächst fertigen wir den Glas-Rohling mit all seinen mechanischen Bearbeitungsschritten vom Zuschnitt über den Kantenschliff bis hin zum Einarbeiten haptischer Elemente Auf dieses Substrat werden – eine Druckfarbe nach der anderen – Logos Symbole Designund farbgebende Drucke aufgebracht Die letzte Schicht ist ein Dielektrikum damit die in den keramischen Druckfarben vorhandenen Metalloxyde keine Störungen in der Elektronik verursachen können Darauf drucken wir das Schaltungslayout mit Silberleitpasten An-Günther Irlbacher Unternehmensgruppe Irlbacher „ Die Innovationskraft in Deutschland ist für uns der Schlüssel zum Erfolg “ EXKLU SIV INTERV IEW Exklusiv|Interview der Woche