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7 Nachhaltige MediziNtechNik Elektronik medical Enkelfähige Materialien Aufbruch in eine PFASfreie Zukunft Es ist an der Zeit PFAS-Alternativen für Medizinprodukte zu finden Die Stoffgruppe gilt als umweltund gesundheitsschädlich bereits ab 2026 könnten EUweit Verbote und Einschränkungen in Kraft treten Hersteller sollten sich über die gesetzliche Entwicklung informieren und vorsorgen Der TÜV SÜD unterstützt auf dem Weg zu PFASfreier Medizintechnik Von Dr Christina Reufsteck TÜV Süd Product Service 2012 stellten PFAS zwei Regionen in Baden-Württemberg vor Probleme die bis heute andauern In den Landkreisen Baden-Baden und Raststatt kontaminierte mutmaßlich ein Dünger aus PFASbelastetem Papierschlamm rund 1 100 Hektar Ackerland Blutuntersuchungen bei Teilen der Bevölkerung wiesen eine hohe Konzentration der Stoffgruppe nach Zahlreiche Brunnen wurden daraufhin stillgelegt Trinkwasser kann auch heute in großen Teilen nicht gewonnen werden Wasser und Ernte müssen seither akribisch untersucht werden Perund polyfluorierte Alkylsubstanzen PFAS umfassen rund 15 000 verschiedene Stoffe Als sogenannte Ewigkeitschemikalien stehen sie seit einiger Zeit massiv in der Kritik Sickern PFAS erst einmal in die Erde ein bauen sie sich für Jahrzehnte oder länger nicht mehr ab Über die Nahrungskette gelangen PFAS schließlich in den menschlichen Organismus und sammeln sich auch dort an Viele sind nachgewiesen giftig schon geringe Mengen einzelner Substanzen gelten als gesundheitsschädlich So sehen Studien einen Zusammenhang mit Unfruchtbarkeit sowie Nierenund Lebererkrankungen Zudem stehen manche PFAS im Verdacht krebserregend zu sein EU und USA machen Druck Die USA haben bereits ein Maßnahmenprogramm für PFAS auf den Weg gebracht Und die Europäische Union plant das Verwenden dieser langlebigen Chemikalien massiv einzuschränken Treibende Kraft innerhalb der EU sind Deutschland Dänemark Norwegen Schweden und die Niederlande Diese Länder haben im März 2023 einen entsprechenden Vorschlag zur Beschränkung bei der Europäischen Chemikalienagentur ECHA European Chemicals Agency eingereicht Mit einer Entscheidung durch die EU-Kommission wird nach derzeitigem Plan 2025 gerechnet Ob es Ausnahmeregelungen geben wird und wie deren Übergangszeiten aussehen sollen ist noch unklar Ein sofortiges Verbot von allen PFAS gilt jedoch als unwahrscheinlich Unabhängig davon haben einige Chemiefirmen bereits angekündigt die Produktion von PFAS einzustellen Das könnte Lieferketten unterbrechen Medizintechnikhersteller die mit PFAS arbeiten sind daher gut beraten auf bestehende Alternativen zurückzugreifen oder zügig Ersatzstoffe zu entwickeln Besondere Eigenschaften für versatilen Einsatz Das Dilemma PFAS finden sich in vielen Produkten des täglichen Lebens – in Textilien als Beschichtungen von Kochgeschirr in Kosmetika in Arzneimitteln oder im Feuerlöschschaum Sie zeichnen sich durch sehr stabile Kohlenstoff-Fluor-Bindungen in ihrer chemischen Struktur aus Jede Verbindung innerhalb dieser Gruppe weist zusätzliche Merkmale auf die sie für bestimmte Einsätze besonders geeignet machen Gemeinsam ist allen PFAS eine bemerkenswerte Stabilität und Resistenz gegenüber Abbauprozessen Sie halten große Hitze aus und starken Säuren Basen sowie Lösungsmitteln stand Zudem haben sie hydrophobe und lipophobe Bild lightpoet stock adobe com