Der Blätterkatalog benötigt Javascript.
Bitte aktivieren Sie Javascript in Ihren Browser-Einstellungen.
The Blätterkatalog requires Javascript.
Please activate Javascript in your browser settings.
www markttechnik de Nr 35 2024 16 Interview der Woche Ihre Produktionsstätte in München dient der Endmontage Welche Fertigungsschritte führt das Unternehmen selbst durch? Teilweise sind es Vormontageschritte meist findet aber die gesamte Endmontage und Assembly bei uns statt Das heißt es kommen einzelne Baugruppen und Komponenten bei uns an – Gehäuse Getriebe Motoren oder Encoder – und wir verbauen montieren und testen sie und flashen die gesamte Software Das ist der Teil der Wertschöpfung der bei uns im Haus stattfindet Vorgeschaltete Wertschöpfungsketten haben wir teilweise ausgelagert über Partner die bestimmte Montageschritte oder die Elektronikfertigung übernehmen etwa wenn es um die Control-Unit geht Bei der Frage »extern oder intern« kommt es letztlich darauf an wie aufwendig die Einzelschritte sind und wie viel Wertschöpfung sie bei uns generieren Was die Anwendungen anbetrifft haben Sie ja einen bestimmten Branchenfokus Um welche Branchen handelt es sich dabei? Die für uns wichtigsten Branchen sind die Metallverarbeitung die Automobilbranche die Luftund Raumfahrt sowie die Möbelfertigung Wichtig sind für uns auch Intralogistik-Tätigkeiten in der Lebensmittelbranche wo wir Teile handhaben sowie palettieren und depalettieren Das sind unsere fünf Kernbereiche Und innerhalb dieser Branchen lösen die Systeme die unterschiedlichsten Einzelaufgaben Genau richtig Wir decken drei Fokus-Anwendungsfälle ab Maschinen Beund Entladen Palettieren und Depalettieren sowie Handhaben von Materialien Diese drei Fokusanwendungen setzen wir selbst um und über Partner kümmern wir uns auch um Themen wie Schweißen Kleben Gravieren Entgraten und Polieren Spielen für Sie auch Anwendungen eine Rolle in denen ein AMR einen Cobot huckepack von Anwendung zu Anwendung trägt und der Cobot dort jeweils seine Aufgabe erledigt? Ja das machen wir schon seit Jahren mit verschiedenen Anbietern und zwar plattformunabhängig unter anderem zur Materialhandhabung oder zum Beund Entladen von Maschinen Unser System eignet sich gut für den Einsatz auf mobilen Plattformen weil auch das wiederum in hohem Maße ein Software-Thema ist Wie stellen wir sicher dass das System sauber kalibriert ist dass es die Maschine auf Anhieb findet dass ich die richtige Kinematik auswähle die sich eng zusammenfalten lässt aber trotzdem die Reichweite mitbringt die ich benötige? Da spielt die Modularität eine große Rolle Insofern ist das für unsere Systeme ein guter Anwendungsfall Dafür braucht es dann aber eine Stromversorgung von dem AMR her Genau direkt per 48 Volt bei uns in der Steuerung da haben wir offene Schnittstellen also kein Thema Welche Roboticsasa-Service-Modelle hat das Unternehmen konkret im Angebot? Wir haben zwei Modelle Das erste ist Robotics as a Service da kommen Hardware Software und Integration aus einem Guss zu einem monatlichen Preis von etwa 1000 bis mehrere 1000 Euro Und dann haben wir das Modell dass wir ganz klassisch Hardware Software und Installation ganzheitlich verkaufen Das sind die zwei Modelle die wir praktizieren Letztlich verkaufen wir unsere Systeme so wie sie unsere Kunden kaufen wollen wir haben keine klare Präferenz für das eine oder andere Modell Welche Roadmap verfolgt das Unternehmen technisch und am Markt? Wie soll es weitergehen? Technisch mit am spannendsten ist das Thema »RobCo Autonomy« also noch mehr Autonomie und noch smartere Systeme Ein großer Faktor ist das Thema Daten sprich Wie gehen wir mit den Daten um die wir sammeln wie verarbeiten wir diese und wie schaffen wir es daraus echten Mehrwert für unsere Kunden zu generieren? Wir haben einen aufwendigen Daten-Stack anhand dessen wir mit KI-Ingenieuren daran arbeiten aus den Daten wertvolle Geschäfts-Insights für unsere Kunden zu generieren Das Zweite ist das Thema Computer-Vision Wir glauben dass eine gute Computer-Vision eng verzahnt und verdrahtet sein muss mit dem Roboter selbst Deshalb machen wir beides inhouse da haben wir eine ganze Menge zu tun Ansonsten haben wir das Thema Fertigkeiten und Fähigkeiten sprich die Erweiterung um zusätzliche Anwendungsfälle und Modulgrößen und damit Reichweiten und Tragkräfte Genau diesbezüglich haben wir einiges vor – demnächst erscheint wie schon angedeutet ein XL-Modul mit dem wir bis zu 40 kg Tragkraft und 2 5 m Reichweite anbieten können Das ist ansonsten in der Leichtbaurobotik unerreicht – insofern ein spannendes Thema Letztlich dienen die technischen Themen die wir umsetzen dazu dass wir entweder noch mehr Anwendungsfälle oder bisherige Anwendungsfälle einfacher und besser in der Tiefe anbieten können Zudem wollen wir getreu unserem Namen RobCo als »The Robot Company« perspektivisch sämtliche Anwendungsfälle in den verschiedensten Industrien anbieten können Die Anwendungsfälle werden peu à peu erweitert sodass wir diese Themen selbst zielführend umgesetzt bekommen und nicht in der Breite versuchen alles zu erschlagen dann aber nichts richtig umsetzen Haben Sie die Computer-Vision-Systeme selbst entwickelt? Ja wir haben sie selbst entwickelt und bereits bei Dutzenden Kunden im Einsatz teilweise mit drastisch besseren Ergebnissen als bei dem was wir in der Zulieferbranche sehen Wieso? Weil mir die beste Kamera nichts bringt wenn ich die Themen mit dem Roboter nicht umsetzen kann Und der beste Roboter bringt mir nichts wenn die Kamera nicht die Informationen zu 6D-Position Koordinatensysteme und Matrixtransformationen liefert die der Roboter benötigt Das ist genau die Verzahnung die wir vornehmen denken Sie an das Tesla-Modell bei dem die Hardware die Software und auch das autonome Fahren von einem Anbieter kommen und man sich dadurch leichter tut als wenn das fragmentierte Einzelkomponenten von unterschiedlichen Zulieferern wären Ganz nebenbei erreichen wir damit auch ganz andere Preise die bis zu 70 Prozent günstiger sind als das was wir am Markt von unseren Wettbewerbern sehen Wann kommen die 40 kg Tragkraft voraussichtlich? Momentan bereitet unser Team dafür den Marketing-Launch vor Wir werden mit einem großen Marketing-Launch an den Start gehen damit wir es für das Q4-und teilweise auch Q3-Geschäft noch in diesem Jahr nutzen können Das wird ein richtig großer Launch denn es handelt es sich um ein Segment in dem es ansonsten ja nur mehrere 100 kg schwere Industriesysteme gibt wo wir dann mit derselben modularen Plattform derselben einfachen Software und demselben Autonomie-Setup an den Start gehen 30 kg gibt es bereits aber 40 kg meines Wissens noch nicht Ja und auch die 30 kg gehen sonst nur bei geringen Reichweiten Da fällt dann das Traglastzu-Kraft-Diagramm rapide ab was bei uns nicht der Fall sein wird Das Interview führte Andreas Knoll