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6 Elektronik 15 -16 2024 GMM-News ACTUATOR in Wiesbaden Altes Flair trifft neue Technik Es ist Juni es ist ein geradzahliges Jahr es herrscht Fußballfieber It‘s ACTUATOR-Time Zwei Tage lang bot das wunderschöne neoklassizistische Kurhaus Wiesbaden mit seinen zahlreichen Jugendstildekorationen einen gelungenen Kontrast zu den neuesten Entwicklungen in der Aktorik In diesem Jahr kamen circa 170 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur ACTUATOR – 19th International Conference and 13th Exhibition on New Actuator Systems and Applications Als Vertreterin des internationalen Steuerungskomitees hatte Frau Prof Ulrike Wallrabe Universität Freiburg die Ehre den Kongress zu eröffnen und das abwechslungsreiche Programm vorzustellen Mit 70 Beiträgen aus 14 Nationen – unterstützt durch eine Ausstellung industrieller Keyplayer – wurde verteilt über 16 Sessions eine große thematische Bandbreite abgedeckt Die vorgestellten Aktoren erstreckten sich vom Zentimeterbis hinunter in den Nanometerbereich und nutzten harte sowie zunehmend auch weiche Materialien Einige Themen waren verstärkt vertreten wie zum Beispiel Shape-Memory-Aktorik Polymeraktorik Anwendungen in der Medizintechnik und kooperative Mikroaktorik Softrobotik im Fokus Jeder Konferenztag begann mit drei herausragenden eingeladenen Übersichtsvorträgen Am ersten Tag widmeten sich diese alle der Softrobotik bzw den Polymeraktoren Den Einstieg machte Prof Benjamin Gorissen von der Katholischen Universität Leuven in Belgien Er illustrierte höchst anschaulich wie er gezielt Nichtlinearitäten in pneumatischen Aktoren nutzt um über einen einzigen Druckanschluss eine Serie von durchaus verschiedenen Aktoren anzusteuern Garantiert ein Spaßprojekt seines Teams war dabei diese hintereinandergeschalteten Aktoren die erste Zeile aus »Freude schöner Götterfunken« spielen zu lassen Ihm folgte Prof Robert Katzschmann von der ETH Zürich der sich zum Ziel gesetzt hat muskelähnliche biomimetische Ak - toren zu bauen bzw sogar echte funktionale Muskeln aus entsprechenden Zellkulturen Letztere entstehen nicht einfach nur durch Proliferation sondern die Zellen müssen regelmäßig gestresst werden um die Fibrillen auszuprägen Auch sie müssen in die Muckibude Katzschmann präsentierte dabei ein Gesamtbild vom Entwurf über Drucktechnologien für die Zellsuspensionen bis hin zur Anwendung in der Softrobotik Das Gesamtbild wurde abgerundet durch Prof Satoshi Konishi von der Ritsumeikan University in Kyoto Japan Er zeigte wie er die Polymeraktorik in den Mikromaßstab treiben kann und präsentierte eine pneumatische Mikrohand mit fünf individuell ansteuerbaren Fingern die eine Kraftsowie eine Temperatursensorik enthalten So kann ein haptisches Feedback vom Mikroobjekt an den Operateur gegeben werden Weiterhin erlaubt die Polymeraktorik im Mikromaßstab die Inter - aktion mit Insekten Konishi gelang es die Kraft in den Beinchen beim Krabbeln von Kellerasseln zeitaufgelöst zu messen Blick in den Plenarsaal des gut gefüllten Kurhauses Wiesbaden Bild Milton Arias VDE Gruppenbild von links Prof Manfred Kohl KIT Prof Jürgen Maas TU Berlin Prof Ulrike Wallrabe Universität Freiburg Prof Benjamin Gorissen KU Leuven Prof Satoshi Konishi Ritsumeikan Univer sity Kyoto Prof Robert Katzschmann ETH Zürich Dr Ronald Schnabel VDE Bild Milton Arias VDE