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2 2024 unternehmen l Neupositionierung im Schalter-Geschäft l 9 Die Geschäftsentwicklung bestätigt Kaltners Einschätzung Im Geschäftsjahr 2022 und von Januar bis September 2023 ging Cherrys Schalter-Geschäft um 62 5 Prozent beziehungsweise 48 Prozent zurück Als Gründe nennt das Unternehmen „zu geringe Absatzmengen mit zu niedrigen Stückmargen im Schalter-Geschäft“ die Fixkosten seien in Folge der signifikante Kapazitätsunterauslastung zu hoch Ende 2023 wurde daher eine substanzielle Neuausrichtung des Schaltergeschäfts vorgenommen Die Produktion von MX2-Schaltern für Partner-Produkte wurde an einen Kollaborationspartner in China ausgelagert Die firmeneigenen Standorte Auerbach und Zhuhai sollten zu globalen Innovationscentern umgebaut werden Dort will Cherry Engineering Competence für Gaming Produkte in China mit lokalen Entwicklungsteams und Startups aufbauen Für die Neustrukturierung werden bis 30 März 2024 allerdings auch 100 der 455 Arbeitsplätze abgebaut Cherry erhofft sich von den Maßnahmen die Erhöhung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit in allen Geschäftsbereichen über das gesamte Produkt-Portfolio und jährliche Einsparungen von zehn bis 15 Millionen Euro Einige Stellschrauben im Vertrieb gedreht Langfristig sollen alle Unternehmensbereiche wieder wachsen aber profitabel wie Kaltner betont Für den Geschäftsbereich „Components“ erwartet er durch die Maßnahmen eine positive Konsolidierung und Rückführung in die Gewinnzone noch im laufenden Jahr 2024 „Schalter werden immer 15 bis 20 Prozent ausmachen aber nicht mehr die Hälfte des Geschäfts“ so Kaltner Deutlich interessanter findet er aber die anderen Geschäftsbereiche „Peripherals für Office und Gaming“ sowie „Digitalisierung im Gesundheitswesen“ Die seien intakt und mit guten Wachstumschancen 2024 Auch im Geschäft mit PC-Peripherie wurde an einigen Stellschrauben gedreht Kaltner hat organisatorische und vertriebliche Änderungen vorgenommen und seitdem laufe es „richtig gut“ So wurden in einigen Länder Distributionspartner ausgetauscht und die Portfolios bereinigt Cherrys Vorteil sei die eigene Produktion da könne man auch kleine Stückzahlen individuell customizen und das werde entsprechend höher bezahlt Im Gaming gebe es da durchaus Nachfrage „Aber wir machen nicht mehr jede Kleinserie für jeden lokalen Markt“ sondern nur noch für große Zielmärkte“ erläutert der CEO Auch der Gaming-Bereich laufe gut nachdem Cherry im vergangenen Jahr den schwedischen Hersteller von Peripheriegeräten im Gaming-Bereich darunter Computermäuse Tastaturen Headsets und Zubehör Xtrfy übernommen hatte Im April 2023 wurde der Gaming-Brand „Cherry Xtrfy“ gelauncht Hoffnungsträger Healthcare Hoffnungsträger ist für ihn jedoch das Healthcare-Geschäft Cherry ist einer von zwei Herstellern von E-Terminals die in vielen Arztpraxen und Apotheken zum Einsatz kommen Und hier tut sich laut Kaltner durch die Einführung des E-Rezepts ein Riesenmarkt auf Der Markt sei erst in den Anfängen in Deutschland gebe es einen Riesen-Nachholbedarf bei der Digitalisierung des Gesundheitssektors Und dabei gehe es bei Cherry nicht nur um Hardware betont Kaltner „Cherry ist keine Hardware-Company sondern Hardware und Software Es gibt kein entkoppeltes Hardware-Geschäft mehr Wir wollen Teil der Digitalisierung sein “ Langfristig werde das E-Terminal nur ein Device sein um weitere Services zu nutzen Denn Healthcare sei prädestiniert für Cloud-Services Cherry soll daher künftig nicht mehr nur die Terminals verkaufen sondern Lösungen und Services Durch zwei Übernahmen – Active Key 2021 und Theobroma 2020 – sieht Kaltner das Unternehmen gut aufgestellt Aber beide seien nie richtig integriert worden Dabei habe allein Theobroma in Wien 25 internationale Entwickler sitzen Cherry habe viele interne Entwicklerressourcen die genutzt werden können OLIVER K ALTNER führt seit 2022 die Geschäfte von Cherry Auch vertriebsseitig sieht er noch Nachholbedarf Cherrys Peripheriegeschäft laufe über ein dreistufiges Vertriebsmodell mit klassischer Distribution Retailern und Etailern Das sei im Medizingeschäft genauso Hier sieht er jedoch Verbesserungsbedarf Ärzte und Physiotherapeuten hätten im Praxisalltag keine Zeit sich mit IT zu beschäftigen Sie brauchen eine schnelle Einführung Vor allem Systemhäuser seien hier gefordert die nötigen Trainings aufzusetzen Mit sechs arbeitet Cherry in diesem Segment bereits zusammen und speziell Bechtle aber auch Cancom machten hier einen super Job Das Potenzial sei riesig müsse aber jetzt gehoben werden bevor es zu spät sei Dabei müssten im Vertrieb eben auch mal neue Wege beschritten werden Hier sieht er vor allem die Systemhäuser in der Pflicht jetzt aktiv zu werden