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2 2024 8 l unternehmen l Neupositionierung im Schalter-Geschäft Cherry stellt sich neu auf Tastaturhersteller Cherry hatte nach den Coronajahren mit hohen Verlusten in seinem Kerngeschäft mit Tasten und Schaltern zu kämpfen Jetzt wurde der Bereich neu aufgestellt und die Volumenproduktion nach Asien ausgelagert CEO Oliver Kaltner sieht Cherrys Zukunft ohnehin weniger im Schaltergeschäft Andere Bereiche seien weit vielversprechender Autorin Michaela Wurm ➤ Cherry ist Businesswie Privatnutzern wegen seiner Keyboards Tasten und Schalter ein Begriff Aber der Traditionshersteller aus der Oberpfalz ist auch ein wichtiger Player im Healthcare-Markt dessen E-Terminals in vielen Arztpraxen stehen Und künftig soll Cherry nach den Vorstellungen von CEO Oliver Kaltner dafür noch weit mehr Lösungen und Services liefern Kaltner ist seit seinem Amtsantritt 2022 dabei das Geschäftsmodell umzukrempeln Der Manager kennt alle Spielarten des Markts Kaltner war über viele Jahre bei Großkonzernen wie Microsoft und Sony aber auch bei Mittelständlern in Führungspositionen tätig Cherry blickt auf eine wechselhafte und die letzten Jahre sehr turbulente Historie zurück 1953 im USamerikanischen Highland Park gegründet wurde 1967 der Sitz nach Deutschland verlegt Schalter und Sensoren vor allem für die Automobilindustrie waren ein wesentlicher Teil des Geschäfts u 2008 wurde die Firma vom Autozulieferer ZF Friedrichshafen übernommen u 2016 wurde der Unternehmensteil für PC-Peripherie als Cherry GmbH ausgegliedert der 2017 im Zuge eines Management Buyouts durch das Cherry-Management und die deutsche Beteiligungsgesellschaft Genui GmbH übernommen wurde u 2020 stieg US-Investor Argand Partners ein und übernahm die Mehrheit an Cherry und u 2021 mitten in der Corona-Pandemie erfolgte der Börsengang Absturz nach dem Corona-Boom Cherry hatte zunächst enorm vom Corona-Boom bei PC-Arbeitsplätzen profitiert und 2020 und 2021 nicht nur jede Menge Peripherie-Produkte verkauft auch das Kerngeschäft mit Schaltern und Tastern für Keyboards lief wie geschnitten Brot Aber der Push 2020 21 sei ein reiner Corona-Effekt gewesen berichtet Oliver Kaltner im Gespräch mit connect professional Denn Cherry produziert in der Oberpfalz und „konnte liefern“ als die globalen Lieferketten zusammengebrochen waren Dass danach auch wieder ein Abschwung kommen musste war absehbar Viele Hersteller hatten damit trotzdem nicht so schnell gerechnet und saßen auf vollen Lagern Auch Cherry hatte das Lager voll Das Unternehmen hatte noch im Januar 2022 drei Schichten gefahren als die Notebook-Hersteller ihre Produktion schon runtergefahren hatten Ein Problem war dass Cherry keine direkten Vertragsbeziehungen mit den PC-Brands hatte sondern nur mit deren OEM-Herstellern und daher auch nicht rechtzeitig das nötige Feedback bekam um seine Forecasts anzupassen Kaltner ist dabei auch das zu ändern Ein erster Schritt ist der Ende 2023 abgeschlossene Vertrag mit Medion für die gemeinsame Entwicklung von Medion-Tastaturen und Notebooks mit Cherrys MX-Tastaturschaltern Dies sei nur der erste direkt mit einem PC-Hersteller abgeschlossene Vertrag so Kaltner Weitere sollen folgen Neujustierung im Schaltergeschäft Das Geschäft mit Schaltern und Tasten ist noch immer Kerngeschäft und trägt rund 50 Prozent zum Umsatz bei Darauf lag auch das Hauptaugenmerk beim Börsengang der 2021 inmitten der Corona-Pandemie durchgezogen wurde Daran konnte der neue CEO im Jahr darauf zwar nichts mehr ändern 2023 war jedoch ein Transformationsjahr „Wir haben angefangen das Geschäftsmodell um 180 Grad zu drehen“ berichtet Kaltner In China seien 2019 mehrere große Schalter-Hersteller neu entstanden Die könnten jährlich Stückzahlen bis zu einer Milliarde fertigen allerdings nur einfache Volumenprodukte Damit zu konkurrieren sei für den letzten europäische Hersteller von Schaltern sinnlos „Wir müssen aus dem Massenmarkt raus das können die chinesischen Hersteller besser und billiger“ hat Kaltner erkannt Cherry produziert in der Oberpfalz das Massengeschäft wurde jetzt aber nach China ausgelagert Bilder Cherry