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www markttechnik de Nr 42 2023 10 Exklusiv|Interview der Woche Cybersecurity Verschärft sich die Bedrohungslage? Markt Technik hatte sich bereits 2019 mit Thomas Rosteck Division President Connected Secure Systems bei Infineon Technologies über das Thema Cybersecurity unterhalten heute stellen wir die Frage »Hat sich die Bedrohungslage verschärft?« Markt Technik Gefühlt würde ich sagen dass Hacker-Angriffe deutlich zugenommen haben und das zum Teil mit enormem Erfolg Entspricht das Gefühl der Realität oder liegt es eher daran dass heute solche Vorfälle einfach leichter den Weg in die Presse finden? Thomas Rosteck Das Gefühl entspricht der Realität Die Vernetzung von Geräten hat seit unserem letzten Gespräch deutlich zugenommen Dadurch haben sich neue Möglichkeiten ergeben Hacker-Angriffe durchzuführen und auch die Effekte eines Angriffs sind größer Hinzu kommt dass Angreifer sich kontinuierlich weiterentwickeln und neue Methoden erfinden Das ist ein grundlegendes Problem Während eine Bremse heute gegen die gleiche Physik wie in zehn Jahren kämpft werden sich die Fähigkeiten der Angreifer beim Thema Cybersecurity bis dahin deutlich verändert haben Und genau das ist eine der größten Herausforderungen Wir müssen die zukünftigen Fähigkeiten der Angreifer antizipieren Aber woher wissen Sie wie sich die Fähigkeiten verändern? Das lässt sich ja wohl kaum vorhersagen Es gibt Probleme die mit Ansage auf uns zukommen So wird Quantum-Computing bestimmte bisherige Verschlüsselungsverfahren aushebeln Auch mit künstlicher Intelligenz werden neue Angriffe kreiert werden Denken Sie nur an den »Enkeltrick« bei dem mittels KI schon jetzt Stimmen von Personen perfekt imitiert werden Gleichzeitig haben sich neue Einfallstore durch die Weiterentwicklung im Halbleitersegment ergeben Früher konnte ein physikalischer Angriff nur stattfinden wenn der Angreifer den Chip in der Hand hatte Heute ist es möglich den Chip immer wieder aus der Ferne anzusteuern und damit in Nachbartransistoren Fehler zu induzieren All das zeigt dass die Entwicklung neuer Angriffsmöglichkeiten voranschreitet In der Vergangenheit konnten wir stets gut antizipieren was passiert aber das ist natürlich keine Garantie dass dies auch künftig möglich ist Aus diesem Grund investieren wir sehr viele Ressourcen auch in die Forschung um mögliche neue Angriffe vorherzusehen Wir hatten beim letzten Mal schon darüber geredet dass das IoT hier besonders anfällig ist wobei ich nur Geräte mitzähle die beispielsweise im Smart Home zum Einsatz kommen Sie fassen den Begriff ja deutlich größer Aber bereits damals haben Sie bemängelt dass die Security bei vielen IoT-Geräten keine Rolle spielt sondern dass es häufig erst einmal darum ging die Features des Produktes zu entwickeln Hat sich daran nichts geändert? Zunächst zum IoT im Smart-Home-Bereich Die Anzahl der vernetzten Geräte ist deutlich gestiegen Zudem haben Userinnen und User die Möglichkeit mit dem Smartphone auf vernetzte Geräte im Smart Home zuzugreifen Das eröffnet neue Möglichkeiten für Angriffe Inwieweit sich das Security-Bewusstsein in diesem IoT-Segment geändert hat lässt sich pauschal nicht sagen Auf regulatorischer Ebene und auf Regierungsseite sehen wir ein deutliches Bestreben sich ernsthaft damit auseinanderzusetzen und Regulierungen zu schaffen die entweder verpflichtend oder freiwillig sind Thomas Rosteck Infineon Technologies „ Es ist ermutigend dass bereits einige Länder ihr eigenes Cybersecurity-Label haben Zusätzlich wäre es gut wenn es länderübergreifende Initiativen gäbe denn dann müssten die Gerätehersteller nicht in jedem Land andere Richtlinien erfüllen “ EXKLU SIV INTERV IEW