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Schwerpunkt|Halbleiterforum 2022 www markttechnik de Nr 50–51 2022 30 Ausweichkomponenten zu finden und den Prozess zu beschleunigen Geht es um die Lieferfähigkeit im nächsten Jahr so ist Hrobarsch überzeugt dass besonders die Power-MOSFETs und bestimmte Gehäuse knapp bleiben werden und »das obwohl viel in den Kapazitätsausbau zum Teil schon weit in der Vergangenheit investiert wurde« Aber aufgrund längerer Lieferzeiten bei Testern oder ähnlichem Equipment braucht der Kapazitätsausbau noch viel mehr Zeit als üblich Und werden die Systeme endlich geliefert müssen sie erst einmal installiert und kalibriert werden In Zeiten in denen Fabs und damit das Personal zu über 100 Prozent ausgelastet sind wird dieser sehr zeitaufwendige Prozess noch schwieriger Nichts spricht für eine Verbesserung »Wir gehen davon aus dass die aktuelle Liefersituation bis in das Jahr 2023 hineindauern wird« erklärt auch Rayk Blechschmidt Europe Segment Manager Automotive bei Microchip Technology Es gebe kein Anzeichen dafür dass es im kommenden Jahr besser wird Und diese Aussage gilt für alle Megatrends die Microchip bedient also um 5G Datenzentren IoT autonomes Fahren Sustainability und Elektromobilität Dass sich die Liefersituation immer noch nicht deutlich verbessert erklärt Blechschmidt damit dass durch Covid alle genannten Megatrends gleichzeitig angezogen haben Ein großer Unterschied zu früher denn vor Covid hätte es typischerweise immer nur einen Megatrend gegeben der bedient werden wollte »jetzt haben wir aber sechs von diesen Trends« so Blechschmidt weiter Man könne die Entwicklungen am Halbleitermarkt in eine Vor-Covidund eine Nach-Covid-Ära teilen In der Vor-Covid-Ära ist der Halbleitermarkt durchschnittlich um 3 bis 4 Prozent gewachsen »jetzt reden wir aber über 11 bis 12 Prozent Wachstum pro Jahr und dafür ist das System nicht ausgelegt« sagt Blechschmidt Auch er glaubt dass der mittlerweile schwächelnde Konsumgütermarkt mit seinen Mobiltelefonen oder PCs zu einer Erleichterung führt aber das ändere langfristig nichts an der Marktentwicklung Dementsprechend redet Microchip laut seiner Aussage bereits heute mit seinen Kunden über 2024 25 selbst das Jahr 2026 würde zum Teil schon diskutiert Aus Blechschmidts Sicht der richtige Ansatz denn wenn die Prognosen von McKinsey oder IBS International Business Strategies stimmen dann soll aus dem heutigen Umsatzvolumen zwischen 500 und 600 Milliarden Dollar bis zum Jahr 2030 ein Markt mit einer Größe von über einer Billion Dollar werden Und was heißt das für die Produktionskapazitäten? »Alle Halbleiterhersteller egal ob sie Leading-Edgeoder ausgereifte Technologien nutzen müssen weiterhin in ihre Kapazitäten investieren damit sie dieses Volumen 2030 bedienen können« so Blechschmidt weiter Und die benötigten Investitionen sind hoch laut Blechschmidt müsste jedes Unternehmen egal wie groß es ist einen Capex von 24 Prozent haben »das macht keiner« fährt Blechschmidt fort Dementsprechend geht Microchip von einer viel längerfristigen Problematik hinsichtlich der Lieferengpässe aus Blechschmidt »Stimmen die heutigen Marktprognosen bleibt das auch in Zukunft eng und in diese Rechnung sind noch keine geopolitischen Probleme eingerechnet « Und mit Blick Hinblick auf die Chips Acts in den USA oder in Europa merkt er noch an dass die Investitionen von denen hier gesprochen wird im Verhältnis zu dem was benötigt wird doch eher klein sind »Das heißt Es wird weiterhin eng bleiben und dass wir weiterhin von Lieferzeiten von 52+ Wochen reden und das durch die Bank « Allerdings muss man Wachstumsprognosen immer mit Vorsicht genießen Dem stimmt Blechschmidt zwar zu aber die Tendenz stimme und selbst wenn das Wachstum geringer ausfiele wäre der erforderliche Capex immer noch sehr hoch »Typischerweise liegt der Capex eines Unternehmens bei 1 2 3 oder 4 Prozent Wir reden von 24 Prozent wo soll das denn herkommen?« so Blechschmidt Armin Derpmanns Head of Semiconductor Marketing Operations bei Toshiba Electronics Europe sieht auch keine Anzeichen dafür dass sich die Liefersituation so schnell ändern wird »Wir sprechen bei 80 Prozent unserer Komponenten weiterhin von einer erheblichen Verknappung und zwar über Jahre « Nur zur Erinnerung Toshiba Electronics hat sich mit seiner neuen Strategie auf den Power-Bereich und Analog-Mixed-Signal-Technik fokussiert die Speicher macht Kioxia und die CMOS-Sensoren sind bei Sony Derpmanns weiter »In unseren Bereichen sehen wir ganz klar dass bei bestimmten Transistoren die Lage ernst ist und bleibt da reden wir von Lieferzeiten von über einem Jahr « Schwächelnder Konsumgütermarkt bringt nur geringfügige Entlastung »Wir sind ebenfalls der Meinung dass auch im nächsten Jahr die Lieferprobleme noch vorherrschen werden und die Liefersituation nicht deutlich besser wird« sagt Philippe Prats Head of Automotive Marketing Application EMEA bei STMicroelectronics Der schwächelnde Konsumgütermarkt mit sinkenden Bedarfen an PCs Tablets Fernseher Smartphones etc würde zwar auch Kapazitäten bei ST freigeben sodass das Unternehmen die Industrieund Uwe Bröckelmann Analog Devices „ Wir gehen davon aus dass wir im nächsten Jahr die 52-Wochen-Lieferzeiten wieder unterschreiten werden und das gilt für die meisten unserer Produkte “ Armin Derpmanns Toshiba Electronics Europe „ In der Krise ist die Bereitschaft in der Automobilindustrie gestiegen mit den Halbleiterherstellern zu diskutieren und zu sagen wo der Bedarf ist und wie er sich bildet “