Der Blätterkatalog benötigt Javascript.
Bitte aktivieren Sie Javascript in Ihren Browser-Einstellungen.
The Blätterkatalog requires Javascript.
Please activate Javascript in your browser settings.
Nr 43 2022 www markttechnik de 13 de rsonline com RS Bes t - Nr 2 45 -5 13 8 VON KOPF BIS FUSS GUT GESCHÜTZT teten viele dass die GSM-Mobilfunkstrahlen gesundheitsschädlich wären Dem wollten wir auf den Grund gehen und so weihten wir 1997 unser EMV-Prüfzentrum ein in dem wir unter anderem über SAR-Messungen Specific Absorption Rate untersuchen wollten welchen Einfluss der Mobilfunk auf biologische Systeme hat Das EMV-Prüfzentrum – übrigens der erste große Erweiterungs-Antrag der IMST GmbH der dann auch die notwendigen Finanz-Mittel enthielt – war ein Glücksgriff wie sich herausstellen sollte Heute zertifizieren wir beispielsweise LoRa-Produkte im eigenen Labor gegen den Goldstandard Die eigene Fertigung und das Prüfzen trum ergänzen sich also Da wir LoRa-Produkte auch sehr erfolgreich selber fertigen können wir auch wenn gewünscht für externe Kunden erfolgreich beratend tätig sein Denn mit unserer LoRa-Erfahrung erkennen wir nicht nur dass etwas nicht funktioniert sondern warum etwas nicht funktioniert und wie man das Kunden-Problem effizient beheben kann Das Prüfzentrum selbst ist völlig autark und personell strikt von den operativen Abteilungen getrennt Als IMST in die Messtechnik eingestie gen ist war an LoRa ja noch nicht zu denken – dagegen blühte die Mobilfunk technik in Europa was dann aber plötz lich endete Was kam danach? Wie Sie schon in Ihrer Eingangsfrage erwähnt hatten musste sich IMST immer wieder neu erfinden Im Rückblick war es eigentlich eine Geschichte ständiger Krisen 1992 habe ich zusammen mit Prof Ingo Wolff das »Institut für Mobilund Satellitenfunktechnik« kurz IMST als An-Institut der Uni Duisburg in Kamp-Lintfort gegründet um ein Wissenszentrum für HF-Technik aufzubauen 1995 weihte der damalige Ministerpräsident Johannes Rau das Gebäude in Kamp-Lintfort ein Unser Renner war damals das Radiophone – ein Autoradio mit integriertem Telefon – das wir 1997 für Bosch Blaupunkt entwickelt haben und das in Hunderttausender-Stückzahlen produziert wurde Dann kam Bluetooth und das Radiophone wurde ersetzt Die Dot-Com-Krise 2001 tat ein Übriges Doch wieder war Rettung in Sicht? Ja die Rettung waren die Mobiltelefone für die wir die HF-Komponenten entwickelten besonders für die von Siemens denn mit Siemens bestand seit der Gründung eine enge Zusammenarbeit Im S25 S35 S45 S65 überall waren wir zwischen 2000 und 2005 drin Als der Siemens-Nachfolger BenQ in Insolvenz ging brach unser mit Abstand größter Kunde weg – somit mussten wir uns neu erfinden Wir besannen uns auf die Worte unseres Gründers Prof Wolf der gesagt hatte »Mobil ist alles was nicht fest installiert ist « Wir hatten ja schon von Anfang an weit über den Mobilfunk hinaus gedacht und beschäftigen uns wieder verstärkt mit den übrigen HF-Technologien und -märkten Auch um uns nie mehr von einem oder wenigen Kunden abhängig zu machen Kurz gesagt Überall wo es ein Kabel gibt entwickeln wir die Funkalternative dazu Und die neue Strategie hatte schnell ge griffen? Wir sind in verschiedene Richtungen expandiert beispielsweise hatten wir unser Portfolio um Produkte für die Automation Industrie erweitert Zudem hatten wir 2009 das Kompetenzzentrum Automotive KAT gegründet das sich vor allem mit Telematik und der Carto-Car-Kommunikation beschäftigt Das war ebenfalls ein wichtiger Schritt der sich als sehr wertvoll erweisen sollte weil wir damit unser Kundenspektrum enorm erweitern konnten Die großen Automotive-Zulieferer zählen jetzt zu unseren Kunden Auch in den Bereich »intelligente Antennen« für Autos sind wir vorgedrungen Hier konnten wir mit Spezialisten für Auto-Antennen zusammenarbeiten und uns auf diesem Gebiet etablieren Interessant ist dass wir dank der neuen Strategie schon 2008 9 ausnahmsweise einmal nicht von der Finanzkrise betroffen waren sondern vollständig verschont blieben Doch als die Mobiltelefone plötzlich aus Europa nach Asien zogen muss das doch auch einen Einfluss auf die Mess und Prüftechnik gehabt haben Ja bis dahin waren die SAR-Messungen unsere Cash Cow gewesen Als die Mobiltelefone abwanderten haben wir dort unser Geschäftsmodell ebenfalls modifizieren müssen und haben uns der Prüfung von hochkomplexer Funktechnik wie jetzt beispielsweise der 5G-Geräte zugewandt Dies hat auch die Leistungsvielfalt unserer 3D-Simulationssoftware Empire befruchtet Wie schon gesagt ich bin überzeugt dass sich die Messtechnik von Grund auf verändern wird Denn die Geräte werden so komplex dass es gar nicht mehr möglich ist vernünftig alle Betriebszustände zu testen Schon bei GSM erfordert das Stunden bei LTE sind wegen der vielen Frequenzen und Beschaltungsmöglichkeiten Tage für die Messung erforderlich Eine Woche zu testen – und das bei den dafür erforderlichen teuren Geräten – das wird schwierig Wir setzen hier auf die Simulation um die Messtechnik zu reduzieren Dennoch bleibt alles präzise und