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04–05 2022 21 www medicaldesign news Intelligente Assistenzsysteme Robotik AutomAtion Der Pflege digital auf die Beine helfen Die Corona-Pandemie hat die kritische Situation in der Pflege verdeutlicht Zu wenig Personal sieht sich einer immer weiter wachsenden Zahl an Pflegebedürftigen gegenüber Überlastung schwindende Motivation und in der Folge hohe Fluktuation bei den Mitarbeitenden sind die Folgen mit denen die Betreiber von Einrichtungen und Pflegediensten zu kämpfen haben Neben gesundheitspolitischen Maßnahmen kann der Einsatz von technischdigitalen Systemen helfen Pflegekräfte zu entlasten und Pflegebedürftige zu unterstützen Intelligente Assistenzsysteme können ältere Menschen in ihrem Alltag begleiten und ihnen helfen länger autonom und mobil zu bleiben Das entlastet in der Folge auch die Pflegeeinrichtungen und -dienste Einige medizintechnische und elektronische Hilfsgeräte und -systeme für die ambulante und häusliche Pflege gibt es bereits Doch das offene Potenzial ist riesig der Großteil an intelligenten Pflegesystemen wird erst in den nächsten Jahren entwickelt werden und auf den Markt kommen ■ ■ Digitale Assistenz für Senioren Die Hochschule Kempten testet unter der Leitung von Prof Dr Petra Friedrich eine Vielzahl von digitalen Pflegehelfern in einem Labor der besonderen Art In der voll ausgestatteten Musterseniorenwohnung »AAL Living Lab für Assistenztechnologien« sind unterschiedlichste technischdigitale Systeme eingebaut sie sollen die Bewohner in ihrem Alltag daheim unterstützen und ihnen ermöglichen möglichst lange in der gewohnten Umgebung leben zu können Die Palette der Assistenzsysteme im Living Lab reicht dabei von vergleichsweise einfachen mechanischen Geräten bis hin zu hochkomplexen digitalintelligenten Anwendungen Zu den mechanischen Hilfen gehören höhenverstellbare Küchenschränke oder auf Knopfdruck rotierende Fächer im Kleiderschrank – sie sorgen für ideale Höhen damit Essen oder Kleidung auch vom Rollstuhl aus leicht einsortiert und entnommen werden kann Betten lassen sich aus der Liegeposition in eine »Aufstehposition« verstellen aus der beeinträchtigte Personen mit geringem Kraftaufwand auf die Beine kommen Zu den digitalintelligenten Helfern zählen unter dem Bodenbelag befindliche Sensoren deren Software erkennt ob ein Mensch auf dem Boden steht läuft oder liegt – und im Falle eines Sturzes automatisch Hilfe ruft Die genannten Beispiele sind bereits auf dem Markt verfügbar ■ ■ Die intelligente Toilette Eine Neuentwicklung ist die intelligente Toilette der Laborwohnung Bild 1 Sie misst automatisch die Vitalwerte des Nutzers Das Steinbeis-Transferzentrum Bild 1 Links Intelligente Toilette im AAL Living Lab der Hochschule Kempten Rechts Schwenkarm mit Urinsensor in der Detailansicht Bi ld Hoc hs ch ul e Ke m pt en Wie können ältere und eingeschränkte Menschen länger selbstständig und mobil bleiben? Daran forschen die Ingenieure der Hochschule Kempten und des Steinbeis-Transferzentrums München In einer Laborwohnung werden die aktuellen und zukünftigen Technologien für die Pflege erprobt Von Christian Scholze Steinbeis-Transferzentrum Medizinische Elektronik und Lab on Chip-Systeme DAS PRojeKT CARe ReGIo Im Verbundprojekt CARE REGIO werden an Forschungseinrichtungen im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben technischdigitale Konzepte für die Pflege entwickelt Ziel ist es dadurch Pflegekräfte pflegende Angehörige und Pflegebedürftige zu entlasten Das AAL Living Lab Musterwohnung der Hochschule Kempten wird für das Verbundprojekt mitgenutzt Die Besichtigung ist auf Anfrage möglich www careregio de