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18 22 04 news BEG-ÄndErunGEn in dEr KritiK Vattenfall WÄrmEGEWinnunG aus KÄltE ◗ In Zusammenarbeit mit Siemens Energy hat Vattenfall eine Hochtemperatur-Wärmepumpe mit dem Namen „Qwark 3 “ entwickelt Gefördert wird das Projekt am Potsdamer Platz in Berlin vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz BMWK Die Hochtemperatur-Wärmepumpe die voraussichtlich im November in Dauerbetrieb gehen soll nutzt ein scheinbar widersprüchliches Prinzip Wärme aus Kälte Sie produziert künftig etwa 55 Gigawattstunden Wärme im Jahr „Damit können im Sommer 30 000 Haushalte mit Warmwasser und im Winter 3 000 Haushalte mit Wärme versorgt werden” so Tanja Wielgoß Vorstandsvorsitzende Vattenfall Wärme Berlin „Insgesamt spart die Anlage im Wärmesystem der Stadt im Jahr rund 6 500 Tonnen CO 2 ein Das entspricht 3 2 Millionen Kubikmeter Erdgas “ Die Hochtemperatur-Wärmepumpe ist künftig Teil von Deutschlands größtem Fernkältenetz Seit 25 Jahren versorgt die Kältezentrale am Potsdamer Platz rund 12 000 Büros 1 000 Wohnungen und Kultureinrichtungen wie zum Beispiel die Philharmonie oder das Kulturforum mit lokal erzeugter Kälte Das funktioniert so Ein Kältenetz beliefert die angeschlossenen Gebäude ganzjährig mit 6 Grad Celsius kaltem Wasser Dort angekommen kühlt es die Immobilien und technischen Anlagen herunter – und nimmt selbst Wärme auf Das Wasser erwärmt sich auf circa 12 Grad Celsius und wird zur Kältezentrale zurückgeleitet In zwei Kühlwasserkreisläufen wird dabei über Wärmetauscher und Verdichter ein Kältemittel zum Verdampfen gebracht Bevor dies jedoch wieder neu als Kühlwasser zur Verfügung steht muss es abkühlen Bislang geschieht das über Kühltürme die die Kühlwasser-Restwärme an die Umgebung abgeben An dieser Stelle kommt die neue Hochtemperatur-Wärmepumpe ins Spiel Sie nutzt die in der Kältezentrale entstehende Abwärme aus dem Kühlwasser als Wärmequelle und hebt – mithilfe von Strom und einem speziellen Kältemittel – die Temperatur der Restwärme aus der Kältezentrale auf ein höheres nutzbares Niveau Das spart zudem noch 120 000 Kubikmeter Kühlwasser ein Die Hochtemperatur-Wärmepumpe erreicht ein besonders hohes Temperaturniveau indem sie Wasser auf bis zu 120 Grad Celsius erhitzt Die so erzeugte Wärme fließt direkt in das Stadtwärmenetz DK Die Hochtemperatur-Wärmepumpe ist künftig Teil des Fernkältenetzes rund um den Potsdamer Platz Bi ld Vat te nf al l ◗ Die Bundesregierung hat die Bundesförderung für effiziente Gebäude BEG neu aufgestellt Eine entsprechende Reform hat das BMWK nach Abstimmung mit den entsprechenden Ressorts der Regierung am 26 Juli vorgelegt Ziel sei es „dass möglichst viele Menschen vom Förderprogramm profitieren damit sie Energiefresser wie alte Fenster Türen und Gasheizungen austauschen Häuser und Wohnungen sanieren und so Energiekosten einsparen“ Der Schwerpunkt der Förderung liegt auf der energetischen Sanierung des Gebäudebestands Die Neubauförderung werde in einem weiteren späteren Schritt vom Bundesbauministerium in Abstimmung mit dem Bundeswirtschaftsministerium für das Jahr 2023 umgestaltet Bis zur Neukonzipierung der Neubauförderung läuft das Programm EH 40 NH bis Jahresende weiter Die Fördersätze wurden jedoch um fünf bis zehn Prozentpunkte abgesenkt Lediglich für Anträge die noch bis einschließlich 27 Juli 2022 24 00 Uhr bei der KfW eingegangen sind gelten die alten Förderkonditionen Änderungen die Einzelmaßnahmen bei der Sanierung beim BAFA betreffen unter anderem Heizungen Gebäudehülle erfolgten mit einer Übergangsfrist zum 15 August 2022 Beispiele für die Kürzungen Früher bekam man laut Ministerium bis zu 30 000 Euro Förderung für den Einbau einer Wärmepumpe nach der Reform bis zu 24 000 Euro Für einen Fensteraustausch konnte man früher bis zu 15 000 Euro bekommen nach der Reform seien es 12 000 Euro Das ruft Kritik seitens der Bauverbände hervor „Um die Sanierungsquote zu erhöhen und die von der Bundesregierung gesteckten Klimaziele zu erreichen ist eine Absenkung der Fördersätze und die Streichung einzelner Förderprogramme absolut kontraproduktiv“ kommentierte Heinrich Bökamp die Entscheidung Es sei zu erwarten dass sich Bauvorhaben verzögern oder diese nicht wie geplant umgesetzt würden „Mit der kurzfristen Änderung der Förderung energetischer Gebäudesanierung geht jedoch jede Planungssicherheit verloren Daher hätten wir uns statt einer scheibchenweisen Reform der BEG die Bauherren und Planer verunsichert eine einheitliche Reform gewünscht wie sie ursprünglich zum 1 Januar 2023 angekündigt war“ so der Präsident der Bundesingenieurkammer Jürgen Leppig Bundesvorsitzender des Energieberaterverbands GIH kritisiert „Wird die ungute Kombination aus langen Wartezeiten und steigenden Baukosten noch um den Malus einer reduzierten Förderung ergänzt wird die energieeffiziente Gebäudesanierung zu einem Luxusgut dass sich nur wenige leisten können und wollen Man könnte fast meinen der Bundesregierung sei es ein Anliegen die Energiewende im Gebäudebereich an die Wand zu fahren “ DK