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22 Trend Guide Stromversorgung Power Management 2022 www markttechnik de Stromversorgungen nur noch schwer zu bekommen waren« stellt Thomas Widdel Geschäftsführer der zur Cosel-Gruppe gehörenden Eplax fest »es betraf auch nicht produktrelevante Dinge wie Kartonagen oder Paletten« Widdel kann dieser Situation aber auch etwas Positives abgewinnen »Der Kundenkontakt war auf einmal ein anderer Die Kunden kamen von sich aus auf uns zu wie es in zwei drei Jahren weitergeht was können wir gemeinsam tun um das Volumen das der Kunde haben möchte zu realisieren?« Ähnlich wie bei Syko war auch bei der zur Fortec-Gruppe gehörenden Autronic Steuerund Regeltechnik die Situation nach Auskunft von Vertriebsleiter Giovanni Rodio die »dass bis Ende 2021 alle Aufträge schon materialisiert waren wir sind dann im 3 Quartal auf die Kunden zugegangen und haben ihnen klar gemacht dass sie jetzt bestellen müssen weil sie sonst 2022 keine Ware kriegen werden« Man hat nicht reagiert Als im März dieses Jahres die Bestellungen kamen »mussten wir dann sagen ‚sorry das geht nicht ’« Aktuell seien die Entwickler mit der Suche nach Bauteilen und dem Redesign von Produkten beschäftigt Auch Camtec Power Supplies so CEO Oliver Walter konnte 2021 noch etwas vom Lagervorlauf leben »als es dann im Herbst letzten Jahres wieder anzog waren wir darauf nicht vorbereitet« Die Lager der Lieferanten seien leer gewesen »man konnte nicht planen man wusste nicht kommt die Bestellung über-Angesichts der Unwägbarkeiten der chinesischen Zero-Covid-Strategie und der sich zunehmend abzeichnenden neuen globalen Blockbildung wird in vielen Branchen über alternative Produktionsstandorte zu China diskutiert Ein Name der dabei immer wieder fällt ist Indien Auch zwei der Diskussionsteilnehmer hatten sich in den letzten Monaten zumindest theoretisch mit der Idee eines Produktionsstandortes dort beschäftigt »Wir machen derzeit eine Standortanalyse aber da ist da Rennen noch völlig offen« so Erdl »theoretisch reichen die Möglichkeiten von Nordafrika über Südosteuropa bis Südostasien« Eine Entscheidung wird nach seinen Worten relativ zeitnah fallen »ich gehe aktuell von sechs bis neun Monaten aus« Indien so Erdl sei ein interessanter Markt vor allem da er ziemlich stark abgeschottet sei »Wenn ich etwas in Indien verkaufen will dann ist es ab einer gewissen Größe wohl unumgänglich dass ich dort eine Fertigung errichte « »Der Exodus aus China ist nicht wegzudiskutieren« stellt Bier fest »Kurzfristig ist es die gestörte Supply Chain dort langfristig die politische Situation die einen dazu bewegt über Alternativen nachzudenken « Wer das nicht auf dem Radar habe »sei sehr mutig« Es gäbe aber gewisse Kriterien die es schwierig machten dort eine Struktur aufzubauen Das Hauptproblem sieht Bier in der Ineffizienz »Die Energiekosten spielen eine Rolle man braucht günstige Energie und sehr viel Subventionen dann kann es durchaus möglich sein in Indien einen konkurrenzfähigen Standort zu eröffnen « »Für Großkonzerne mag das machbar sein« so Bier »für einen Mittelständler ist das extrem schwierig« Er verweist auf das aktuelle Beispiel von Delta Electronics das Unternehmen habe seine Produktionskapazitäten in Thailand großteils abgebaut und nach Indien transferiert Nicht zu unterschätzen sei die Bedeutung des Kastensystems »und um das auszuhebeln bedarf es Verbindungen die wir als Mittelständler nicht haben« In Indien so die Erfahrung von Bier nachdem er sich einige Monate mit Plänen zu Indien beschäftigt hat »gibt es fünf große Familien die das Sagen haben Wenn du nicht eine davon kennst wird es sehr schwierig« Unter anderem das Thema Kastenwesen hat auch Erdl letztlich von einem Engagement in Indien abgehalten »Wir hatten früher mal einen Qualitätsmanager der kam von Siemens und hatte für das Unternehmen dort ein Ferritwerk aufgebaut Er empfand es als eines der größten Probleme dass er nicht mit den Leuten in der Produktion reden durfte weil sie in der Kastenhierarchie zu weit unter ihm standen « Im Gegensatz zu China sei Indien auch nicht homogen sondern eher ein Staatengebilde das aus rund 30 Ländern mit unterschiedlichen Sprachen bestehe Indiens Potenzial sei riesig es lasse sich nur sehr schwer nutzen Sowohl Erdl als auch Bier präferieren aktuell einen Standort in Südostasien Ein Standort in Südostasien könne die Sourcing-Vorteile Asiens nutzen gleichzeitig sei es möglich von dort aus sowohl den europäischen als auch den amerikanischen Markt ohne Einschränkungen zu bedienen »Die meisten asiatischen Länder haben eine Free Trade Zone nach China rein und ermöglichen es gleichzeitig nach Amerika und Europa zu liefern « Südostasien ist aus Sicht Biers auch deshalb hervorragend geeignet »weil die Supply Chain dort besser abgebildet ist Es gibt zahlreiche japanische und koreanische aber auch amerikanische Unternehmen die in Südostasien produzieren « Es gebe einen regelrechten Wettbewerb des Westens und Asiens um die Länder Südostasiens so Bier »Sowohl ihre Lohnals auch die Lohnnebenkosten sind niedrig und werden das noch eine Weile bleiben und sie verfügen über eine junge gut ausgebildete Bevölkerung « Beim Thema niedriger Lohnkosten stimmt ihm Erdl zu »die liegen spürbar niedriger als in China allerdings sind die Produktkosten häufig um 10 Prozent höher weil die Strukturkosten dazu kommen « eg Indien als Alternativ-Standort zu China? Karsten Bier Recom „ Wenn Energie teuer wird kurbelt das die Innovation an Anders ist das Thema Energiewandel gar nicht zu managen Wer wenn nicht wir sollte davon profitieren? “