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4 l 2022 markt trends l Aktuell l 7 tem bösartigem Verkehr“ nahezu parallel zum Vormarsch der russischen Truppen am 24 Februar unzählige Modems lahmgelegt Betroffen waren nicht nur Kunden in der Ukraine sondern laut Viasat auch Zehntausende Festnetz-Breitbandkunden in ganz Europa – sowie Windkraftanlagen in Deutschland Die üblicherweise über Satelliten mit den Betreibern kommunizierenden Systeme mussten in Folge auf Automatikbetrieb umschalten Ein folgenschwerer Angriff der laut Viasat bis heute anhält Vorfälle wie diese kurzzeitig verstummten Anlagen schüren trotz der bisher ausgebliebenen großen Angriffszahlen auch hierzulande Sorgen vor einem drohenden Cyberkrieg der sich schnell auf europäische Staaten und ihre jeweilige Wirtschaft erstrecken könnte Die Bedrohungslage hat sich fraglos zugespitzt Und so spricht der israelische IT-Security-Anbieter Check Point im Gegensatz zu Bitdefender durchaus bereits von einem „anhaltenden Cyberwar“ Die Forscher des Unternehmens haben Anfang April nicht nur einen konstanten Anstieg der Cyberangriffe auf Russland und die Ukraine festgestellt sondern auch der globalen Angriffszahlen Diese lagen zuletzt 16 Prozent über jenen vor dem Konflikt In Deutschland ermittelte Check Point wiederum einen Anstieg um neun Prozent Gleichzeitig betont der Security-Anbieter allerdings dass die Angriffe nicht automatisch von russischen Hackern ausgehen müssen sondern dass auch andere Cyberkriminelle die aktuell unübersichtliche Situation für ihre kriminellen aber meist nicht staatlich motivierten Zwecke ausnutzen „Ich glaube dass Hacker versuchen die Hysterie wegen des Konfliktes und das Interesse an dem Konflikt auszunutzen wo immer sie können indem sie Organisationen ins Visier nehmen die sowohl die Öffentlichkeit vielleicht eine Nichtregierungsorganisation NGO eine gemeinnützige oder staatliche Einrichtung als auch den privaten Sektor umfassen“ kommentiert Omer Dembinsky Data Group Manager bei Check Point die Entwicklung So erwecke es den Anschein dass Hacker grundsätzlich ihre Anstrengungen verstärken würden um sich den Konflikt zunutze zu machen – und das weltweit Warnung aus dem Weißen Haus Unabhängig von der Bedrohungsquelle steigt das Cyberrisiko im Zuge des Konfliktes Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik BSI hat Unternehmen und Behörden daher aufgefordert ihre Sicherheitsmaßnahmen schnellstmöglich zu verstärken Noch konkreter wurde aber US-Präsident Joe Biden Er warnte ganz offen vor einem großangelegten Angriff Russlands vor allem gegen USamerikanische Strukturen aber auch vor einer grundsätzlichen Zunahme der weltweiten Zahlen Ist das bisherige Ausbleiben großer Cybervorfälle hierzulande also nur die Ruhe vor dem Sturm wie Chester Wisniewski Principal Research Scientist bei Sophos fragt „Da der Bodenvormarsch zu stocken scheint und die weltweiten Sanktionen mittlerweile zu schmerzen anfangen sollten kann es sein dass Russland und verbundene Cyber-Gruppierungen nun versuchen Vergeltungsmaßnahmen gegen diejenigen zu initiieren von denen sie glauben dass sie Hauptverursacher für die momentane Situation sind“ so Wisniewski Das Problem dabei sei dass neben der ukrainischen IT-Armee und Anonymous die sich für die Ukraine einsetzen auch russische Patrioten und kriminelle Gruppen wie Conti aktiv werden „Diese Entwicklung macht den Cyberkrieg-Nebel noch dichter als er bereits ist “ Der IT-Security-Experte verweist darauf dass das Weiße Haus eine entsprechende Warnung nicht jeden Tag veröffentliche und dass ein erhebliches Risiko bestehe dass „die Dinge eskalieren“ Er ruft daher Organisationen ebenfalls dazu auf ihre Sicherheitsvorkehrungen rasch auszubauen um einem drohenden Risiko zu begegnen „Die gute Nachricht ist dass zumindest die größten und wichtigsten privatwirtschaftlich betriebenen kritischen Infrastrukturen in zufriedenstellender Sicherheitsverfassung zu sein scheinen aber um die staatliche und kommunale Sicherheit ist es genauso schlecht oder schlechter als die der Unternehmen des Privatsektors bestellt “ Auch Jörn Vößen Geschäftsführer von UIMC warnt Wahrscheinlich sei „dass dieser hybride Krieg nicht vor Deutschland halt machen wird“ Der Cyberschutz müsse daher vielerorts dringend nachgeschärft werden um für die Bedrohungen gewappnet zu sein Aber auch zu einer Sensibilisierung der Belegschaft rät Vößen Gleichzeitig rufen andere Stimmen vor allem dazu auf Ruhe zu bewahren Es gebe demnach viele Gründe für Wachsamkeit doch nicht für Panik „Es besteht eine erhöhte Bedrohungslage ja klar Aber das ist aktuell keine fatale Lage“ unterstrich unter anderem Manuel Atug Sprecher der AG Kritis einer Arbeitsgemeinschaft unabhängiger Security-Fachleute „Das BSI existiert seit über 30 Jahren und hat in dieser Zeit dreimal die Alarmstufe Rot ausgesprochen einmal vor vielen Jahren zweimal letztes Jahr und zwar im März wegen der Hafnium-Problematik aufgrund der Exchange-Lücken und im Bild Check Point Omer dembinsk y Data Group Manager bei Check Point „Ich glaube dass Hacker versuchen die Hysterie wegen des Konfliktes und das Interesse an dem Konflikt auszunutzen wo immer sie können “ „Die Möglichkeit dass eine Wiperähnliche Malware bereits eingesetzt wurde ist groß wenn auch bisher keine Beweise vorliegen “