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www markttechnik de Nr 11 2022 10 Aktuell Nachrichten »Als Teil der BRIC-Staaten hatte auch der russische Markt in der Vergangenheit unsere Aufmerksamkeit die vertriebliche Betreuung lief dabei über unser Schwesterunternehmen in Israel« beschreibt Gustav Erl Geschäftsführer der TDK-Lambda Germany die bisherige Bedeutung Russlands für sein Unternehmen »Auch wenn Israel als Land die Sanktionen gegen Russland und Weißrussland noch nicht im vollem Umfang unterstützt haben wir im TDK-Konzern sämtliche Aktivitäten in diesen Regionen gestoppt « > Elektronik-Fertiger Aus Sicht der Fertigungsdienstleister trifft es derzeit vor allem die Automotive-Branche Andreas Schneider Geschäftsleiter bei BMK nennt als Beispiel einen großen deutschen Automotive-OEM »welcher durch unseren Tier-One-Kunden beliefert wird Dessen Absatzmarkt in Russland hat einen bedeutenden Anteil im Oberklasse-Segment wofür BMK als Tier-One Elektronik liefert« Hinsichtlich der aktuellen Zulieferkette bei BMK laufen die Analysen noch so werden etwa alle Kabellieferanten intensiv überprüft »hier erwarten wir weitere Störungen in der Lieferkette« Bei der wirtschaftlichen Bedeutung Russlands hebt Schneider nur die Bedeutung des Landes als Rohstofflieferant hervor »Russland ist ein großer Palladium-Lieferant Palladium wird für Sensoren und Speichermodule benötigt Aktuell beziehen die USA 35 Prozent ihres Palladium-Bedarfs aus Russland « Das Edelgas Neon komme zu 70 Prozent aus der Ukraine Von den Auswirkungen des Ukraine-Krieges könnte in Zukunft auch die Versorgung mit Gasen wie Argon Xenon und Krypton betroffen sein »Russland hat sicherlich eine zentrale Bedeutung für Europa und Deutschland wenn es um Metalle Stahl Palladium Nickel und Kupfer geht« so Alfred Birgmann Vice President Global Procurement bei Zollner Elektronik »Es ist allerdings zu erwarten dass sich Versorgungsprobleme durch weltweite Quellen lösen lassen « Birgmann macht aber noch auf ganz andere Probleme aufmerksam »12 Prozent aller LKW-Fahrer in Europa sind Ukrainer Das Thema Kriegsheimkehrer könnte hier einen negativen Einfluss auf den LKW-Transport haben « Zudem steckten im Kriegsgebiet immer noch hunderte bis tausende LKWs fest Birgmann weist auch darauf hin dass 14 Prozent aller weltweit tätigen Matrosen aus der Ukraine kommen Auch hier könnte das Thema Generalmobilmachung und Kriegsheimkehr zu einem Problem werden Das würde auch für einen russischen Angriff auf die Hafenstadt Odessa gelten der den Warenfluss in der angespannten Seefracht zusätzlich belasten könnte »Welche kurzund mittelfristigen Auswirkungen der Konflikt und die damit verbundenen Sanktionen beispielsweise für die globale Lieferkette haben ist für uns aktuell noch nicht genau absehbar« gibt Thomas Rudel CEO von Rutronik seine aktuelle Einschätzung der Lage wider »wir besitzen sowohl in der Ukraine als auch in Russland Standorte und unterhalten Geschäftsbeziehungen in beiden Nationen« Rutronik habe umgehend eine Taskforce gebildet »sodass alle rechtlichen Vorgaben vertraglichen Verbindlichkeiten sowie internationale Anforderungen sorgfältig geprüft und erfüllt werden können« Die Sorge vor Zahlungsausfällen treibt Rudel derzeit nicht um »da wir mit Exportgarantien den sogenannten Hermes-Bürgschaften arbeiten die uns vor wirtschaftlich und politisch bedingten Zahlungsausfällen schützen und so das Risiko minimieren sollen« Fakt ist für ihn aber »dass unsere Wirtschaft derzeit große Teile an Rohstoffen aus Russland bezieht Welche Auswirkungen beispielsweise der Mangel an Palladium auf Fortsetzung von Seite 1 Die Kriegs-Auswirkungen unsere europäische Automobilindustrie haben wird ist noch nicht absehbar « Sein Fazit »Als Europäer müssen wir in Zukunft eigenständiger werden und eine europäische Strategie entwickeln « Eine Sichtweise die auch der Branchenverband ZVEI unterstützt »Der Krieg führt uns drastisch vor Augen dass wir nochmals mehr unsere ökonomische Resilienz stärken und unabhängiger werden müssen von Gas-Ölund Kohleimporten« so Dr Gunther Kegel Präsident des ZVEI Vor diesem Hintergrund sieht Dr Kegel die Beschlüsse des jüngsten EU-Gipfels als starkes Zeichen für die Geschlossenheit Europas »Der ZVEI unterstützt das Primat der Politik sie entscheidet über angemessene Sanktionen« hatte Wolfgang Weber Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung bereits zu Beginn des Angriffs Russlands auf die Ukraine klargestellt > Maschinenund Anlagenbau In einer Blitzumfrage des VDMA betrachteten 85 Prozent der knapp 550 Teilnehmer den Krieg als gravierendes oder merkliches Risiko für ihre Geschäfte Knapp 80 Prozent der Maschinenund Anlagenbauer erwarten gravierende oder merkliche Folgen etwa durch eine weitere Energieverteuerung die allgemeine Verun-Karl-Heinz Gaubatz Semikron »Ja wir haben Ausstände die noch nicht bezahlt sind und wahrscheinlich auch nicht mehr bezahlt werden Das ist leider der Preis den wir für Sanktionen gegen Russland bezahlen werden « Dr Gunther Kegel ZVEI »Der Krieg führt uns drastisch vor Augen dass wir nochmals mehr unsere ökonomische Resilienz stärken und unabhängiger werden müssen von Gas-Ölund Kohleimporten « Karl Haeusgen VDMA »Für viele unserer Mitgliedsfirmen geht es jetzt vor allem darum die Sicherheit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Ukraine und auch in Russland zu gewährleisten « Christian Blersch E E P D »Die Sperrung des russischen Luftraums und die Tatsache dass russische Frachtflieger nicht mehr die Route von Asien nach Europa bedienen können wird die Probleme in der Logistikkette weiter verschärfen «