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3 l 2022 Markt trends l Software-Piraterie und Usage Analytics l 11 nager so Muster und Verdachtsfälle einfacher erkennen Arbeitet eine natürliche Person tatsächlich 24 Stunden am Tag online mit einer Anwendung? Oder loggen sich mehrere Personen von unterschiedlichen Orten aus mit der gleichen ID ein? Anders gesagt Softwarenutzungsdaten sind der Klebstoff der ein effektives Compliance-Programm zusammenhält – egal welche Art des Enforcements der Anbieter letztendlich einsetzt Grundsätzlich lassen sich drei Methoden unterscheiden 1 Integrierte Lizenzierungstechnologien In Software eingebettete Lizenzierungstechnologien unterscheiden sich von Anbieter zu Anbieter Manchmal handelt es sich um Dritt-Anbieter-Lösungen in anderen Fällen setzen Softwarehersteller auf eigenentwickelte Tools Nicht alle Technologien tracken ob eine bestimmte Anwendung über die vereinbarten Lizenzbestimmungen hinaus genutzt wird oder gar eine nichtlizenzierte Nutzung vorliegt Bei der Lizenzierung geht es in erster Linie um die Erlaubnis die Anwendung überhaupt zu nutzen sprich die Aktivierung Das kontinuierliche Sammeln von Nutzungsdaten wird hingegen oft vernachlässigt Kriminelle die den Softwareschutz eines Produkts umgehen möchten versuchen Anwendungen zu modifizieren um den Lizenzmechanismus zu umgehen Die Usage-Analytics-Funktionen bleiben dabei oft intakt Damit können Anbieter zwar die Nutzung einer raubkopierten Softwareversionen nicht stoppen sie aber zumindest weiterhin verfolgen Eine solche Compliance-Intelligence kann sehr aufschlussreich sein Sie liefert Informationen über die Anzahl der Anwender auf jedem Gerät vermittelt ein aktuelles Bild hinsichtlich Trends und Urheberrechtsverletzungen und kann im besten Fall sogar konkrete IDs von Raubkopierern ermitteln Anhand der Daten können Anbieter Leads ausmachen nachverfolgen und ihre Lizenz-Compliance-Programme stärken 2 Audits In Zeiten von Software-Abos und SaaS wirken klassische Audits fast schon wie ein Relikt aus grauer Vorzeit Das liegt unter Umständen an der scheinbaren Willkürlichkeit mit der Softwareanbieter bei Kunden an der Tür klingeln Die Auslöser sind vielfältig Vom aufgegebenen Support-Ticket über Mergers Acquisitions bis hin zu einem zu offenen Gespräch mit einem Key-Account-Manager Die daraus resultierenden Prüfungen sind zeitaufwendig und können – falsch durchgeführt – mehr Schaden anrichten als Nutzen stiften Statt Verdächtigungen statistischem Profiling und Stichproben zu glauben sollte man hier vor allem auf konkrete Nutzungsdaten setzen Die detaillierten und umfassenden forensischen Berichte sprechen eine klare Sprache und liefern eine stichhaltige Ausgangsbasis um gemeinsam mit Kunden einen Blick auf bestehende Verträge zu werfen und Probleme aus dem Weg zu räumen Je genauer die Analyse desto höher der Mehrwert auf beiden Seiten Betrifft die nichtlizenzierte Nutzung beispielsweise eine bestimmte Anwendung lassen sich gezielt neue Nutzungsbedingungen aushandeln Im Grunde ersetzt die Software Usage Analytics so die Audit-Besuche vor Ort spart im Idealfall Zeit und Geld 3 Rechtliche Schritte Entscheiden sich Softwarenanbieter juristisch gegen Raubkopien Markenschutzverletzungen und Missbrauch vorzugehen stehen ihnen zwei Wege offen Sie können Takedown-Verfahren einleiten um gestohlene oder gecrackte Software von Online-Plattformen und Vertriebskanälen zu entfernen Zudem haben sie die Möglichkeit Verstöße vor Gericht zu regeln Beide Ansätze können sich jedoch sehr schnell als sehr schwierig zeitaufwendig und kostspielig darstellen Illegale Marktplätze im Darknet sind nahezu unverwüstlich und die hinter Raubkopien agierenden Banden kaum greifbar Zudem fehlt es weltweit an einheitlichen gewerblichen Schutzrechten beziehungsweise IP-Gesetzen Die Zusammenarbeit mit Regierungsbehörden vor Ort verlangt Durchhaltevermögen sowie hohen finanziellen Einsatz Auch langwierige öffentliche Gerichtsverfahren sind oftmals kostspielig und werfen darüber hinaus schlimmstenfalls einen langen Schatten auf Unternehmensreputation und Kundenbeziehungen In bestimmten Fällen ist man daher besser beraten illegale Vertriebskanäle im Blick zu behalten und proaktiv das Kundengespräch zu suchen Nicht jeder Anwender der einen „Hack“ anwendet um ein spezielles Feature einer Anwendung zu nutzen ist sich einer Straftat bewusst Beispielsweise In-App-Messages können hier behutsam das Bewusstsein schärfen Gleichzeitig lassen sich Funktionen der Anwendung schrittweise einschränken Nicole Segerer VP of Product Management Marketing bei Revenera Nicht jeder Nutzer der einen „Hack“ anwendet um ein spezielles Feature einer Anwendung zu nutzen ist sich einer Straftat bewusst Beispielsweise In-App-Messages können hier das Bewusstsein schärfen Quelle Revenera Nur 19 Prozent der Software-Anbieter setzen auf Telemetriedaten Was fehlt sind konkrete Daten