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xict channel 5 11 März 2022 Unternehmen 18 Lars Bube | Angesichts des wachsenden ökologischen Bewusstseins der Gesellschaft und vieler Investoren sowie der politischen Vorgaben wie Berichtspflichten kommt kaum mehr ein Unternehmen umhin sich zumindest Gedanken über die eigene Nachhaltigkeit zu machen Mehr oder weniger ernsthaft werden dann Verbesserungspotenziale gesucht und Ziele abgesteckt an deren Ende meist eine selbsterklärte Unbedenklichkeitsbescheinigung steht Schon länger kritisieren Umweltverbände dass diese im Wesentlichen auf eigenen Einschätzungen und Definitionen basieren und damit für Verbraucher Kunden und vor allem den Klimaschutz nur wenig wert sind Konkreter beziffert diese Diskrepanz jetzt der aktuelle „Corporate Climate Responisbility Monitor“ des NewClimate Institute in Zusammenarbeit mit Carbon Market Watch der die Klimaschutz-Versprechen von 25 Großunternehmen unter die Lupe nimmt und einem Faktencheck bezüglich der real davon zu erwartenden Wirkung unterzieht „Unser Ziel war es eigentlich so viele nachahmenswerte Best Practises wie möglich zu finden“ erklärt Studienleiter Thomas Day vom NewClimate Institute die Intention des Projekts Leere Versprechen Das Ergebnis ist jedoch eine regelrechte Watsche für fast alle der überprüften Firmen ihre Nachhaltigkeitsmanager und grünen Mar-Allzu viele Klimaschutzversprechen sind mehr Greenwashing fürs Marketing als tatsächlicher Umweltschutz Bei einer Überprüfung der Integrität ihrer hehren Klimaschutzversprechen schneiden zahlreiche Weltkonzerne denkbar schlecht ab Auch einigen vermeintlich sauberen ITK-Firmen wie Apple Amazon Google Sony und der Telekom bescheinigen Experten eher ein Feigenals ein Ruhmesblatt Mit Frachtschiffen und LKW zum grünen Vorreiter Zahnlose Klima-Offensiven Die grüne Heuchelei der Konzerne Que lle Raw pi xe l | Ado be St oc k keting-Beschwörungen Denn statt der erhofften vorbildlichen Handlungsempfehlungen fanden die Forscher vor allem reichlich Schummeleien und Schönfärberei „Wir waren ehrlich gesagt überrascht und enttäuscht über die tatsächliche Glaubwürdigkeit der Behauptungen der Unternehmen“ resümiert Day Besonders verdeutlicht das die Betrachtung der 13 selbsternannten Musterschüler die mit Aussagen wie „klimaneutral“ oder „Netto-Null“ eine vollständige Klimaneutralität suggerieren Statt um die angegebenen 100 Prozent reduzieren sie ihre Emissionen klimaschädlicher Treibhausgase laut der Studie jedoch tatsächlich nur um durchschnittlich etwa 40 Prozent Damit ist der Anteil der Übertreibung und des Greenwashings also selbst bei den vermeintlichen Umwelt-Pionieren deutlich größer als der real zu erwartende Effekt ihrer Klimaschutz-Bestrebungen Für Gilles Dufrasne von Carbon Market Watch steckt dahinter eine absichtliche Täuschung der Öffentlichkeit „Man gaukelt uns vor dass diese Unternehmen ausreichende Maßnahmen ergreifen obwohl sie in Wahrheit weit davon entfernt sind “ In der Einzelbewertung erreicht kein einziges der Unternehmen im Gesamtfeld die Bestnote die ihnen eine „hohe Integrität“ der gegebenen Klimaschutzversprechen bescheinigen würde Einzig dem dänischen Logistikkonzern Maersk wird in der Untersuchung immerhin eine „angemessene Integrität“ seiner Behauptungen anerkannt Dass ausgerechnet ein Konzern der unter anderem Hunderte Containerschiffe über die Weltmeere schickt an der Spitze liegt zeigt dass der Wandel zum grüneren Unternehmen mit ernsthaften Anstrengungen auch wirklich gelingen kann Die besonders bef lissene ITK-Branche hingegen erweist sich bei der genauen Betrachtung eher als kreativ im Marketing als in echten Klimaschutzanstrengungen Fauler Apfel Wie groß die Differenz zwischen kommuniziertem Anspruch und Wirklichkeit auch bei den angeblich grünen ITK-Konzernen ausfällt zeigt sich unter anderem am Beispiel Apples Während Tim Cook seinen Konzern gerne als leuchtendes Vorbild in Sachen Klimaschutzstrategie darstellt und Apple offiziell angibt „Wir sind