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1 l 2022 server storage l Edge Computing l 13 Um das innovative Konzept einzusetzen wird jedoch eine geeignete Strategie vorausgesetzt Denn Edge Computing hat andere Voraussetzungen als die meisten herkömmlichen zentralen Rechenzentren Server für die Außenwelt So bieten Rechenzentren meist ausreichend Platz für Serverracks das Kühlsystem und weitere Infrastrukturlösungen Die Herausforderung für Edge Computing besteht hingegen darin die Hardware teils auf engstem Raum unterzubringen „Edge-Server verfügen in der Regel über einen anderen Formfaktor als Rack-Server wie wir sie aus Rechenzentren kennen“ erklärt Paul Höcherl Product Manager und Edge-Computing-Experte bei Lenovo So sind sie in vielen Fällen deutlich platzsparender konzipiert setzen oftmals auf lüfterlose Designs Dabei sind gerade Lüftung und Kühlung entscheidende Aspekte Immerhin kommen die Server meist in Außenbereichen unter widrigsten Bedingungen zum Einsatz Sie Komponenten müssen daher für größere Temperaturschwankungen ausgelegt sein als es beispielsweise in den Räumen eines Rechenzentrums der Fall wäre Sie müssen sie im heißen Barcelona ebenso effizient arbeiten wie im finnischen Helsinki Ebenso verhält es sich mit sehr hoher oder niedriger Luftfeuchtigkeit Zudem kommen weitere Umweltfaktoren hinzu Die Geräte müssen beispielsweise vor Staub und Nässe geschützt werden auch Erschütterungen können an den Einsatzorten der Edge-Server vorkommen Nicht immer sind es aber die Naturgewalten die ein Risiko darstellen Auch vor Diebstahl oder Vandalismus müssen Unternehmen die Server je nach Umgebung schützen Den Netzwerkrand absichern In Rechenzentren gibt es zahlreiche etablierte Strategien und Lösungen um die Sicherheit von Systemen und Daten zu gewährleisten Zugangskontrollen Videoüberwachung Zugriffsrechte Schlösser Sicherheitspersonal Im Falle von Edge Servern ist dies jedoch kaum abzubilden wenn diese teils über die gesamte Stadt verteilt sind oder sich gar in unzugänglichen Regionen befinden „Als erste Maßnahme gilt es den Schrank in dem der Edge-Server montiert ist gegen den Zugriff durch Unbefugte zu sichern“ erklärt Paul Höcherl Erfahrungen mit entsprechenden Konzepten gibt es jedoch bereits Der Lenovo-Experte erinnert „an die Verteilerkästen von Telekommunikationsunternehmen die bereits seit Jahrzehnten in jeder Stadt im öffentlichen Raum zu finden sind“ Hier gebe es mittlerweile sehr ausgefeilte und bewährte Angebote von spezialisieren Herstellern Neben den Schränken sollte zudem auch die Hardware im Inneren zusätzlich gesichert werden „Dies kann zum Beispiel durch ein spezielles verschließbares Case erfolgen oder ganz einfach dadurch dass die Hardware fest mit dem Schrank verschraubt wird“ erläutert Höcherl weiter Gefordert wird aber nicht nur die physische Sicherheit der Systeme sondern vor allem auch die der Daten „Sogenannte Angriffserkennungssysteme – auf Englisch Intrusion Detection Systems IDS – sind hier ein probates und weit verbreitetes Mittel“ so Höcherl „Dabei handelt es sich in der Regel um softwarebasierte Lösungen Diese lassen sich hardwareseitig durch einen Intrusion Detection Switch ergänzen der erkennt wenn ein Unbefugter versucht einen Edge Server zu öffnen oder anderweitig die Hardware zu manipulieren zum Beispiel indem eine der Schnittstellen missbräuchlich verwendet wird “ Ein solcher Intrusion Detection Switch sei zudem dazu in der Lage die Zerstörung des lokalen Schlüssels zur Datenverschlüsselung auszulösen sollte es ein Notfall erfordern Wichtig zuverlässiges Monitoring Darüber hinaus müssen Verantwortliche sicherstellen dass Ausfallzeiten so gering wie möglich sind Immerhin kann sich eine Wartung an zahlreichen verteilten Standorten als deutlich aufwendiger gestalten Die Ausfallsicherheit der Edge-Server unterscheidet sich jedoch nicht maßgeblich von herkömmlichen Servern die beispielsweise für kritische Infrastrukturen eingesetzt werden So können bei entsprechenden Anwendungen Konzepte vergleichbar mit Hochverfügbarkeits-Clustern eingesetzt werden die auf mehrere Knoten Redundanzen und auf die schnelle Migration der Dienste setzen sollte es zu einem Ausfall kommen „Dieses Prinzip lässt sich auch auf Edge Computing anwenden wenngleich hier die sonst häufige räumliche Trennung der Systeme unter Umständen ungleich schwerer fällt“ sagt Höcherl Damit es aber möglichst erst gar nicht zu Ausfällen kommt und die Server immer korrekt arbeiten braucht es ein zuverlässiges Monitoring und eine regelmäßige Wartung Meist können die Edge-Server aus der Ferne überwacht und gewartet werden sowie notwendige Software-Aktualisierungen erhalten Bei einem Defekt der Hardware müssen sie aber vor Ort manuell gewartet werden Das zu gewährleisten könnte viele Unternehmen vor Herausforderungen stellen Vor allem aufgrund des sich zuspitzenden Fachkräftemangels Denn mit längeren Wegen für den Austausch eines Servers oder von Komponenten steigt auch der Aufwand Um die IT-Teams so nicht noch zusätzlich zu belasten „bietet sich die Zusammenarbeit mit lokalen beziehungsweise mobilen Dienstleistern an“ erklärt Höcherl Zudem ist davon auszugehen dass die Anwender „hier in Zukunft noch weitere spezialisierte Service-Angebote am Markt sehen werden“ Für Unternehmen gilt es daher zahlreiche Aspekte vor dem Einsatz von Edge-Strukturen zu berücksichtigen Sie haben in vielerlei Hinsicht andere Voraussetzungen als zentrale Rechenzentren und fordern gezielte Strategien Sie könnten aufgrund ihrer Vorteile aber künftig zum zentralen Bestandteil in zahlreichen anspruchsvollen Digitalisierungs-Szenarien werden Paul HöcHerl Product Manager und Edge-Computing-Experte bei Lenovo „Als erste Maßnahme gilt es den Schrank in dem der Edge-Server montiert ist gegen den Zugriff durch Unbefugte zu sichern “ Bild Lenovo