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7 Nr 1–2 2022 www markttechnik de Ed it or ia l Autonomes Fahren – ein sehr fernes Ziel Die Kunde von der CES klingt frohgemut In fünf Jahren kommen autonom fahrende Autos auf den Markt Doch halt – wurde das nicht schon früher mehr als einmal versprochen? Das schon aber jetzt sei alles ganz anders sagten hochrangige Vertreter so illustrer Firmen wie der zu Intel gehörenden Mobileye und Nvidia auf der CES Doch was soll unter autonomem Fahren verstanden werden? Mithilfe von umfangreicher Infrastruktur die Autos auf virtuellen Schienen fahren zu lassen dürfte wohl nicht das sein was sich die meisten Menschen unter vollautomatischem Fahren vorstellen Doch genau das vollautomatische Fahren birgt grundsätzliche Probleme Denn die KI auf Basis digitaler Computer kann nur simulieren was sich in der Welt abspielt Dagegen haben höhere Lebewesen Bewusstsein was weder gleichbedeutend mit Selbstbewusstsein noch mit Intelligenz ist Es holt sich die Umwelt sozusagen »in seinen Kopf« Dagegen können auch komplexe neuronale Netze nur erkennen was sie einmal an einem Beispiel gelernt haben Da tauchen unausweichlich Situationen auf die die KI nicht gelernt hat und falsch einordnet Deshalb schafft sie es trotz ihrer enormen Komplexität nicht Maschinen so behände fliegen zu lassen wie eine Flugwespe dies tut – der dafür wenige tausend Neuronen in ihrem kleinen Gehirn vollkommen ausreichen Dennoch Schon heute ist es überwältigend was die KI leistet Vor 20 Jahren hätten dies wohl die wenigsten vorherzusagen gewagt Also ist es doch gar nicht nötig Erwartungen zu wecken die sich in fünf Jahren sicherlich nicht erfüllen lassen Freuen wir uns umso mehr darauf welche wirklichen Fortschritte die KI in diesem Jahr machen wird Ihr PS Wer sich näher mit dem KI-Thema und Bewusstsein beschäftigen will findet einige interessante Anstöße dazu In seinem Buch »Maschinenbewusstsein« erläutert KI-Experte Ralf Otte wie Computer Bewusstsein entwickeln könnten Aus biologischer Sicht schildert Joseph LeDoux in »Bewusstsein Die ersten vier Milliarden Jahre« wie sich Bewusstsein in Lebewesen entwickelt haben könnte Der Philosoph Markus Gabriel gibt in »Ich ist nicht Gehirn« einen Überblick warum die Philosophie in dieser Debatte ein gewichtiges Wort mitzureden hat Heinz Arnold Stv Chefredakteur • HArnold@markttechnik de