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www lanline de LANline 11 2021 9 Markt derstep-Berechnungen von 1 98 auf 1 63 Angesichts der allgegenwärtigen Digitalisierung quer durch alle Branchen wie auch im Consumer-Segment ist mit rasant wachsendem Energiehunger der RZ-Betreiber zu rechnen „Trotz deutlicher Effizienzgewinne wird der Energieund Ressourcenbedarf der Rechenzentren in Deutschland bis 2030 voraussichtlich um mehr als 50 Prozent steigen“ prognostizierte Hintemann Ende 2019 [3] Und das ist ein Problem Denn dass wir in Zeiten der Klimaüberhitzung leben mit für die Menschheit zunehmend erschreckenden Folgen sollte sich inzwischen herumgesprochen haben Zur Erinnerung Erst diesen Sommer – der auch bei uns Extremwetter brachte – stellte der aktuelle IPCC-Report International Panel on Climate Change fest dass jedes der letzten vier Jahrzehnte wärmer war als alle anderen zuvor Grund ist der Anstieg der Treibhausgas-Konzentration in der Atmosphäre und dieser ist „eindeutig auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen“ so der IPCC-Report Diese Analyse ist – mögen auch interessierte Kreise inklusive mancher Politiker Gegenteiliges behaupten – längst Konsens in der internationalen Klimaforschung „Konsens“ im Sinne von so unumstritten wie unter Paläontologen die Evolution – manche leugnen sie aber Fachleute und nicht nur diese schütteln dann nur fassungslos den Kopf Daher fordern Klimaforschende schon seit Jahrzehnten dass wir möglichst schnell den Umstieg auf Klimaneutralität schaffen müssen – damit vorrangig eine ausgeglichene CO 2 -Bilanz Während viele bei dem komplexen und beunruhigenden Thema nach wie vor den Kopf in den Sand stecken hat sich in Enge-Sande ein IT-Anbieter zur CO 2 -Neutralität bereits umfassend Gedanken gemacht Windcloud offiziell „Windcloud 4 0 GmbH“ Kühle Brise Die augenfälligste Besonderheit des nachhaltigen Rechenzentrums Auf dem RZ-Dach züchtet Windcloud in einem Gewächshaus Algen geeignet zur Verwendung in Kosmetika oder als Nahrungsergänzungmittel Die Algen binden CO 2 und begrünen damit nicht nur das Ambiente des Konferenzzimmers neben dem Algenpool sondern auch die CO 2 -Bilanz der hauseigenen Colocationund Cloud-Services Ritter nennt dies „lokale Abwärmeveredelung“ „Das Kühlkonzept ist freie Kühlung Wir leiten die gesamte Abwärme der Server ins Gewächshaus “ Dafür sei der nordseenahe Standort hervorragend geeignet In Enge-Sande sei es zwei Grad kühler als in einer Metropolregion so Ritter mit mentalem Seitenblick auf den Ballungsraum Frankfurt wo sich bekanntlich zahlreiche Rechenzentren möglichst nahe um den Internetknoten DE-CIX drängen Das Windcloud-RZ beherbergt laut Ritter auf 240 Quadratmetern Grundfläche 28 Racks mit einer Gesamt-IT-Last von 80 kW und 85 kW Abwärme Mit jüngst noch sieben demnächst acht Mitarbeitern so der Windcloud-Chef versorge man über 200 B2C-Kunden darunter Schulen und Arztpraxen zudem acht Colocationund „über zehn“ Enterprise-Cloud-Kunden Ans Internet angebunden ist Windcloud laut eigenen Angaben mit 1 TBit s die garantierte Hochverfügbarkeit liegt bei 99 95 Prozent für die Cloud-Services und 99 99 Prozent für die RZ-Infrastruktur Dazu ist das RZ an zwei Trafos angeschlossen einer des „GreenTEC-Campus“ in dem Windcloud ansässig ist zudem der lokale Standard-Trafo beide unter der Ägide des regionalen Netzbetreibers SH Netz Mit seinen 240 Quadratmetern ist Windcloud im Vergleich zu den Goliaths der Branche ein David – allein Equinix’ neues Griesheimer Rechenzentrum FR8 kommt laut dem Colocation-Giganten auf 4 800 Quadratmeter Doch dass das RZ in Enge-Sande der Rubrik „klein aber fein“ angehört ist nicht nur dem Umstand geschuldet dass der 2018 gegründete Provider ein Startup-Unternehmen ist Vielmehr ist auch das Gebäude selbst Teil des Nachhaltigkeitskonzepts Denn Equinix’ FR8 ist wie branchenüblich ein Neubau und hat „Man muss die Energieversorgung der Rechenzentren grün bekommen“ so Windcloud-Chef und -Mitbegründer Wilfried Ritter Bild Dr Wilhelm Greiner Auf dem Dach seines Firmensitzes nutzt Windcloud die Abwärme des Rechenzentrums für den Betrieb einer Algenfarm Bild Dr Wilhelm Greiner