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www markttechnik de Nr 37 2021 8 Aktuell Nachrichten Fortsetzung von Seite 1 Wasserstoff gewinnt für die Elektronikbranche … Thema Wasserstoff in absehbarer Zeit eine ähnliche Bedeutung erlangen wird wie Solarapplikationen« versichert Markus Hermwille Head of Application Management and Application Marketing in der Industrial Power Control Division bei Infineon Technologies »Was untersucht werden muss ist die Frage wie Elektronik dazu beitragen kann Elektrolyseure in großer Stückzahl kostenoptimiert effizient und langlebig zu konstruieren und herzustellen « Forschungsund Entwicklungsarbeit sei hier noch im Bereich Komponenten Topologien und Wide-Bandgap-Technologien zu leisten Konkret wird man diesbezüglich bei STMicroelectronics Für den Betrieb einer Brennstoffzelle im Auto so die Experten dort sind schnell schaltende Power-DC DC-Wandler und hoch drehende Kompres sionspumpen für den Sauerstoff notwendig denn der Wasserstoff liegt mit etwa 180 bar an Siliziumbasierte Leistungshalbleiter so ST sind für diese Applikationen nicht geeignet »Um das sinnvoll realisieren und betreiben zu können ist nur der Einsatz von Wide-Bandgap-Komponenten zielführend Wir sind für diese Anwendungen mit unserer Technologie gut gerüstet « Auch bei den Herstellern passiver Bauelemente wie etwa TDK ist das Thema in Kundengesprächen bereits präsent »Wir gehen davon aus dass Grüner-Wasserstoff-Technologien sowohl im Bereich Industrial als auch Automotive künftig ihren Platz haben BMW glaubt an H 2 -Antrieb für PKWs Die Wasserstoff-Studie des BMW iX 5 Hydrogen war das gallische Dorf der IAA Mobility 2021 An den Auto-Ständen glänzten fast ausschließlich batterielektrisch angetriebene Fahrzeuge alle weiteren deutschen Autohersteller haben sich auf eine „Stromer only“-Strategie festgelegt Alternative Antriebe mit Wasserstoff gelten für Nutzfahrzeuge als gesetzt im Auto dagegen als tot Die Markt Technik sprach mit Dr Jürgen Guldner dem Leiter des Wasserstoff-Programms von BMW über die Zukunftsaussichten der Antriebstechnologie »Wir haben entschieden dass Wasserstoff für BMW ein wichtiges Thema ist – und Zukunft hat auch im PKW-Bereich « BMW sieht eine zweite Technologie »eine ebenfalls emissionsfreie elektrische Alternative auf Basis von Wasserstoff als sinnvoll und notwendig an um die Bedürfnisse aller Kunden abzudecken« Der Münchner Konzern arbeitet seit fast 40 Jahren an H 2 -Antrieben und hatte zur Expo 2000 sowie 2012 bereits Kleinserien vorgestellt damals auf Basis der 7er-Reihe »Wasserstoff im Auto wird kein Mainstream« sagt Dr Guldner »aber wir rechnen mit genügend Käufern« Der lange Atem des Konzerns wird weiter gefordert sein Der auf der IAA gezeigte iX 5 Hydrogen ist ein gut integrierter Prototyp BMW-Chef Oliver Zipse erwähnte das Auto in seiner Messerede jedoch nicht Für 2022 ist eine Kleinserie des Wasserstoff-Wagens mit rund 100 Fahrzeugen geplant Sie soll als Versuchsfahrzeug die Alltagstauglichkeit testen und in der Politik für den Ausbau des Tankstellennetzes werben Konkrete Pläne für ein Serienfahrzeug stehen aus doch der Glaube an die Wasserstoff-Technik ist bei BMW ungebrochen »Wir müssen den richtigen Zeitpunkt für den Markteintritt abwarten« sagt Jürgen Guldner »Wir wollen da sein wenn die Rahmenbedingungen soweit sind – aber es wartet noch Arbeit « Profitieren will der Konzern vom Wasserstoff-Push bei Nutzfahrzeugen und dem europäischen wie weltweiten Ausbau der Infrastruktur Die gerade verabschiedete „Alternative Fuel Infrastructure Regulation“ der EU legt für die Mitgliedsstaaten verbindlich fest dass mindestens alle 150 Kilometer eine Wasserstoff-Tankstelle verfügbar sein muss »In der Realität werden es 100 Kilometer sein dann haben wir eine alltagstaugliche Basis-Infrastruktur « Im Gegensatz zum Diesel können LKWs und PKWs das gleiche Tankstellennetz nutzen »Technologieseitig gibt es bei Wasserstoff viele Synergien zwischen LKW und PKW gleiche Komponenten gleiche Brennstoffzellen mit nur geringfügig anderen Spezifi - kationen Das wird die Kosten und Skalierungseffekte positiv beeinflussen und Wasserstoff auch im Auto einen Schub bringen « Guldner betont wie nahe die Technologie am Verbrennungsmotor liegt es gäbe viele bekannte Komponenten und „klassischen Maschinenbau“ »Bei der Batterie hängt es am Rohmaterial beim Wasserstoff an den Stückzahlen « BMW arbeitet laut Dr Guldner bereits mit Zulieferern daran die Fahrzeugplattform unabhängiger von der Antriebstechnologie zu gestalten und die Integration des Wasserstoffantriebs in die Modellpalette zu vereinfachen »Das nächste Entwicklungsziel ist dass die Wasserstoff-Tanks in die Bauraum-Kiste der Batterie passen « Mit Tankherstellern werden kleinere Tanks entwickelt um die Architektur »1 zu 1 austauschbar« zu nutzen Auf der IAA konnten Besucher am Faurecia-Stand ein ähnliches für den Stellantis-Konzern entworfenes Konzept sehen Bei BMW soll außerdem die dritte Generation Brennstoffzellen kleiner werden und Platz für einen Allradantrieb schaffen »Parallel arbeiten wir auch an den Kosten « Perspektivisch soll ein Auto mit Wasserstoffantrieb ungefähr genauso viel kosten wie ein vergleichbares Elektrofahrzeug »Wir sehen dass ein Teil unserer Kunden diese Art der Mobilität dem Elektroauto vorziehen wird wegen des schnellen Tankens und der damit verbundenen Flexibilität Weltweit gesehen auch für Menschen in Regionen ohne Zugang zu elektrischer Ladeinfrastruktur« sagt der Entwicklungsleiter und zeigt sich optimistisch »In der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts werden die Rahmenbedingungen soweit sein Mit zahlreichen Elektrolyseur-Projekten wird es genügend grünen Wasserstoff geben die Infrastruktur wird stehen und wir werden von der Technik her soweit sein – dann kommt alles zusammen « uh