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www markttechnik de Nr 33 2021 14 Exklusiv|Interview der Woche Mit BorgWarner im Rücken beschleunigt Akasol seine weiteren Expansionsschritte »Wir sind in der Lage chinesische Wett - bewerber zu schlagen« Insgesamt rund eine Milliarde Dollar war BorgWarner im Frühjahr 2021 die Übernahme von Akasol wert Akasol-CEO Sven Schulz will den Rückhalt durch BorgWarner nutzen die Marktführerschaft in Europa auszubauen und die internationale Wettbewerbsfähigkeit durch neue technische Entwicklungen und den Ausbau der Fertigungskapazitäten zu stärken Markt Technik Herr Schulz in Europa gibt es inzwischen über zwei Dutzend Projekte bereits existierender oder geplanter Batteriefertigungen Im Fokus die E-Mobility Manche sprechen von Batterie-Bonanza Erleben wir so etwas wie einen Goldrausch? Sven Schulz Goldrausch ist in meinen Augen die falsche Begrifflichkeit Dieser Boom ist für mich Ausdruck des Glaubens an die freie Marktwirtschaft Man versucht an einem entstehenden Mega-Trend zu partizipieren der unsere Mobilität über Jahrzehnte hinweg prägen wird Damit ist diese Entwicklung deutlich nachhaltiger als ein Goldrausch Für mich ganz wichtig Sie dokumentiert auch dass europäische Hersteller im Batteriebereich durchaus mit dem internationalen Wettbewerb mithalten können Auch wenn man manchmal feststellen muss dass heimische Hersteller in Deutschland nicht wirklich eine Lobby haben und man stattdessen ausländische Investoren hofiert Gegründet wurde Akasol 1989 als Studentenprojekt der TU Darmstadt Sie sind mit der Schulz-Gruppe 2008 eingestiegen Was war entscheidend um die Zeit bis zum jetzigen Boom zu überstehen? Akasol war zu Beginn ein Verein Mit dem Rennsolarmobil Pinky gewann man drei Weltmeistertitel für Solarfahrzeuge Wir wurden 2006 07 auf sie aufmerksam und nach der Ausgründung einer GmbH stiegen wir mit der Schulz-Gruppe als Business Angel 2008 mit fünf Millionen Euro ein Wir waren früh dran Wir hatten auch sehr früh unseren modularen Ansatz bei der Batterieentwicklung im Blick Zudem haben wir uns schnell für den Einsatzbereich Nutzfahrzeuge entschieden weil dort vonseiten der Hersteller weniger Kapitalund Engineering-Kapazitäten für E-Mobility-Aktivitäten zur Verfügung standen Als externer Knowhow-Träger und Dienstleister versprachen wir uns da mehr Erfolg als im PKW-Bereich Wie es meistens der Fall ist dauerte das Ganze dann aber doch länger als erwartet und wurde teuer Wir haben als Schulz-Gruppe darum 2015 unsere Beteiligung auf 75 Prozent erhöht und investierten noch einmal 15 Millionen Euro Der nächste entscheidende Schritt war dann der IPO 2018 der uns 100 Millionen Euro für unser weiteres Wachstum bescherte Mit dem Geld des Börsengangs haben Sie unter anderem die Gigafactory in Darmstadt errichtet Wie hoch ist dort heute Ihr Produktionsniveau und wann werden Sie die volle Auslastung mit 5 GWh erreichen? Bis zum Ende dieses Jahres werden wir die Gigafactory schrittweise hochfahren und können so bis Ende 2022 ein Produktionsvolumen von bis zu 2 5 GWh erreichen Der Ausbau auf 5 GWh ist für den Zeitraum nach 2023 geplant jedoch haben wir hierzu bisher noch keinen konkreten Fertigstellungstermin definiert weil wir das vom tatsächlichen Kundenbedarf abhängig machen wollen Sie haben auch begonnen in den USA in Hazel Park eine Fertigung aufzubauen Sven Schulz Akasol „ Selbst eine globale Krise vom Ausmaß der Corona-Pandemie konnte dem Wandel zur elektrischen Mobilität nichts anhaben Dieser Trend wird unsere Mobilität auf Jahrzehnte prägen “ EXKLU SIV INTERV IEW