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Nr 27 2021 www markttechnik de 13 Aktuell Nachrichten Neue Geschäftsmodelle für KMUs 150 Euro – Digitalisierung fast geschenkt Alten Bestandsmaschinen Daten entlocken und ohne IT-Kenntnisse in die digitale Produktion einsteigen Ein Monitoring-Kabel macht‘s möglich Diese schlichte Methode soll es kleinen und mittelständischen Unternehmen KMUs ermöglichen schnell einfach und kostengünstig in die Digitalisierung einzusteigen und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln Hochkomplexe Systeme sind dazu oft gar nicht erforderlich Jetzt zeigt ihnen eine neue App des Fraunhofer IPA an wann es Zeit ist Verschleißteile wie Bohrer Fräsen oder Sägeblätter auszutauschen »Solche Basisfunktionen genügen schon um neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und KMUs einen ersten einfachen Einstieg in die Digitalisierung zu erlauben« sagt Christoph Birenbaum Gruppenleiter Fertigungs - systeme Leichtbau am Fraunhofer IPA Hersteller von Werkzeugmaschinen könnten so zum Dienstleister werden und ihren Kunden vorausschauende Wartungsarbeiten anbieten Im Gegensatz zu bestehenden Retrofit-Produkten setzt der Ansatz von Birenbaum und seinem Team weder IT-Fachkenntnisse noch Prozesswissen voraus Vor allem ist das Monitoring-System samt Software und schlicht gehaltener Benutzeroberfläche sehr kostengünstig Der Forscher schätzt dass es dereinst schon für rund 150 Euro zu haben sein könnte Doch wie funktioniert es? Dazu ein Blick in reale Produktionsumgebungen Viele der Maschinen in mechanischen Werkstätten und in der Produktion sind schon Jahrzehnte alt Sie erfüllen bis heute zuverlässig ihren Zweck verfügen aber über keine modernen Steuerungen und lassen sich untereinander auch nicht vernetzen > So funktioniert das Monitoring-System »Das Interesse an Industrie 4 0 ist aber vorhanden« stellt Birenbaum fest Was fehle sei das Budget für umfangreiche Digitalisierungsmaßnahmen und das nötige Fachwissen »Es braucht also eine kostengünstige und einfach zu bedienende Methode die Bestandsmaschinen schnell Daten entlockt um die Einstiegshürden für die Digitalisierung massiv zu senken « > Basisfunktionen ermöglichen neue Geschäftsmodelle Genau die hat ein Forschungsteam um Birenbaum nun entwickelt Ein berührungsloser Wechselstrom-Messwandler nutzt die Stromzufuhr um grundlegende Maschinendaten abzurufen hinterlegt sie in einer Cloud und stellt sie in Form von einfach verständlichen auf Minimalfunktionen reduzierten Grafiken in einer App dar Daraus lässt sich zunächst einmal ablesen ob eine Maschine störungsfrei läuft Kurvenverläufe zeigen zudem an welche Kräfte wirken während die Maschine ein Werkstück bearbeitet Darüber hinaus bietet das System nach einer kurzen Einlernphase die Möglichkeit eine einfache Prozessüberwachung durchzuführen und zu erfassen ob z B Zerspanungswerkzeuge neuwertig schon etwas verbraucht oder bereits verschlissen sind Um den Zustand ihrer Maschinen zu ermitteln haben sich bisher viele Bediener auf ihr Gehör oder andere Erfahrungswerte verlassen > Der Prototyp wird um KI-Funktionen erweitert Noch allerdings existiert das Retrofit-Monitoringsystem nur als Prototyp Er wird derzeit in einem Entwicklungsprojekt zusammen mit einem Partner weiter vorangetrieben Dabei wird unter anderem die Software um Elemente der künstlichen Intelligenz ergänzt > KMUs bisher noch am Anfang der Digitalisierung Vor allem KMUs stehen noch am Anfang der Digitalisierung Zu diesem Schluss kommt eine Studie die Studierende der ESB Business School an der Hochschule Reutlingen in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IPA in Stuttgart erstellt haben Sie hatten dazu zwischen Oktober 2018 und Januar 2019 insgesamt 23 Unternehmen aus verschiedenen Branchen des industriellen Mittelstands in Baden-Württemberg befragt An diesem Befund hat sich seither nichts Grundlegendes geändert ha ■ Dieser Wechselstrom-Messwandler nutzt die Stromzufuhr um grundlegende Maschinendaten abzurufen Bild Rainer Bez Fraunhofer IPA Jenoptik baut in Dresden Neues Photonik-Werk geplant Infolge der steigenden Nachfrage nach Optiken und Sensoren für die Halbleiterindustrie erweitert Jenoptik seine Fertigungskapazitäten und baut ein neues Werk in Dresden auf Dafür hat Jenoptik nun ein 24 000 Quadratmeter großes Grundstück im Airportpark Dresden erworben Der Baubeginn ist Stand heute in der zweiten Jahreshälfte 2022 geplant Anfang 2025 soll die Produktion in der neuen Fabrik starten »Mit unserer Investition sichern wir unser weiteres Wachstum und stärken unsere Position als verlässlicher Ausrüster der globalen Chipindustrie« so Jenoptik-Vorstandsvorsitzender Stefan Traeger Weltweit investieren Halbleiterhersteller in den Ausbau der Produktionskapazitäten weil aufgrund der Digitalisierung nahezu aller Lebensbereiche die Nachfrage steigt Seit 2007 ist Jenoptik in Dresden direkt präsent und dort in ein enges Kooperationsnetzwerk aus Forschungsinstituten und Industriepartnern eingebunden Der Photonik-Konzern entwickelt und produziert dort optische Komponenten mit lithografischen Verfahren sowie Präzisions-Sensormodule nw ■