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12 www markttechnik de Nr 24 2021 Exklusiv|Interview der Woche Versorgungssituation bei Ferriten Kernmaterialien und Spulenkörpern eskaliert zusehends »Wir werden langsam leergekauft« Vor dem Hintergrund sich aus verschiedenen Gründen zuspitzender Probleme in der Materialversorgung der Hersteller von Ferriten Kernmaterialien und Spulenkörpern warnt Verena Grewe Geschäftsführerin von Arthur Behrens vor sich mehr als verdoppelnden Lieferzeiten und fast im Monatsrhythmus steigenden Preisen Markt&Technik Frau Grewe Lieferprobleme und partielle Allokation sind bei Halbleitern aber auch Kondensatoren und Widerständen seit Monaten Tagesgeschäft Nun steigen die Lieferzeiten und Preise bei Ferriten Kernmaterialien und Spulenkörpern Warum? Verena Grewe Wir gehen davon aus dass wir es hier mit unterschiedlichen Gründen zu tun haben Während für die von Ihnen genannten Beispiele vor allem der rasant steigende Mehrbedarf in den verschiedenen Anwendungsbereichen für Engpässe auf der Produktionsseite sorgt kämpfen die Hersteller im Bereich Ferrite Kernmaterialien und Spulenkörper zunehmend mit Versorgungsproblemen bei den Basismaterialien Können Sie dafür ein paar Beispiele nennen? Uns wurde gesagt dass beispielsweise in China dem Hauptlieferanten für Kernmaterialien aufgrund von Emissionsbeschränkungen deutlich weniger Eisenoxid als früher produziert werden kann Jedenfalls ist Baosteel der größte Produzent in China offenbar nicht mehr in der Lage den Bedarf zu decken Auch wenn bei uns manchmal der Eindruck vermittelt wird dass in China Umweltschutz keine Rolle spielen würde lässt sich doch ganz klar das Gegenargument anführen dass beispielsweise die Produktion in der Umgebung von Peking immer wieder gedrosselt wird Auch in China steht die Politik inzwischen unter Druck was die Beeinträchtigung ihrer Bürger durch schädliche Umwelteinflüsse angeht Beschränken sich diese Versorgungsprobleme mit Basismaterialien in erster Linie auf China oder sind davon auch andere Regionen betroffen? Ich würde sagen es ist ein weltweites Phänomen der Schwerpunkt liegt aus unserer Sicht aber derzeit vor allem in Asien So hat Korea beispielsweise die Verarbeitung von Nickel verboten Auch dort geht es um den Schutz der Gesundheit Das hat aber Konsequenzen weil auch Ferrite Nickeloxid enthalten Uns ist es gelungen noch eine Last Order bei unserem Lieferanten Samwha zu bestellen Seit wann treten diese Probleme auf und erinnern Sie sich dass dieser Produktbereich in der Vergangenheit schon einmal von ähnlichen Problemen betroffen war? Wirklich begonnen haben die Probleme im Februar dieses Jahres Da kamen die ersten Hinweise Die angeführten Gründe waren dabei durchaus verschieden Neben den genannten Problemen in Asien kann auch die Coronabedingte Schließung eines Lieferanten in Tschechien oder ein abbrennendes Werk eines Kunststoffherstellers die Lage am Markt sehr schnell eskalieren Diese Auswirkungen bekommen dann auch die Kunden und die Kunden unserer Kunden zu spüren Gab es schon mal eine ähnliche Situation? Ich führe das Unternehmen nun bereits in der dritten Generation und auch wenn ich meinen Vater frage kann der sich an keine vergleichbare Herausforderung in unserer Unternehmensgeschichte erinnern Wie stellt sich die Situation aktuell für Sie dar? Wie offen kommunizieren Ihre Lieferanten die Probleme? Unser Lager umfasst normalerweise etwa zwölf Millionen Leistungsferrite und andere Verena Grewe Arthur Behrens Früher lag die Produktionszeit für Ferrite bei sechs bis acht Wochen Heute ist sie teilweise unberechenbar Einschließlich Seefracht gehen wir heute von einer Lieferzeit von mindestens 20 Wochen aus EXKLUSIV INTERVIEW