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Nr 24 2021 www markttechnik de 13 Kernmaterialien Stand heute sind es rund drei Millionen weniger Man könnte sagen wir werden langsam leergekauft Bei den Kondensatoren ist das Verhältnis noch krasser Aktuell sehen wir uns damit konfrontiert dass teilweise keine Ware mehr nachgeliefert wird Wir haben Bestellungen aus dem November 2020 die bis heute nicht geliefert wurden Wo lagen die Produktionszeiten etwa für Ferrite vor der Pandemie wo liegen sie heute? In der Vergangenheit lagen die Produktionszeiten für Ferrite bei sechs bis acht Wochen Heute sind sie teilweise unberechenbar Einschließlich Seefracht gehen wir inzwischen von mindestens 20 Wochen aus Wenn wir denn Ware erhalten Manche Produkte werden gar nicht mehr aufgelegt Sie möchten Muster mit Luftspalt? Dafür haben wir keine Kapazitäten mehr frei lautet die Antwort aus Fernost Wie gehen die asiatischen Lieferanten in dieser Situation mit Ihnen und mit Kunden in Europa um? Es ist wie immer eine Frage wie lange man mit den entsprechenden Firmen zusammenarbeitet Wir tun das mit einigen unserer Firmen seit Jahrzehnten Es geht aber auch ganz anders Wir haben auch mit asiatischen Herstellern zu tun die uns überhaupt keine Bestellbestätigungen mehr geben Wird eine Ware knapp wird sie normalerweise auch teurer Wie stellt sich die Preisentwicklung bei Ferriten Kernmaterialien und Spulenkörpern aus Ihrer Sicht dar? Bei Ferriten haben wir Preiserhöhungen zwischen zehn und 30 Prozent Gerade hat uns ein Lieferant für Juni eine weitere Preiserhöhung um 25 Prozent angekündigt Seit Jahresbeginn hat er damit seine Preise um 50 Prozent erhöht Einige Hersteller gehen sogar soweit dass sie ihre jeweilige Angebotsgültigkeit auf eine Woche reduziert haben Bei Kunststoffen für Spulenkörper herrscht Force Majeure also Allokation Normaler Weise würde man in so einer Situation zu Neuqualifikationen übergehen Macht das in diesem Bereich überhaupt Sinn? Nach unseren Erfahrungen gelingt das nur selten Bei Ferriten würde ich in so einem Fall von mindestens einem halben Jahr ausgehen Wenn Sie sich die damit verbundenen Dokumentationspflichten ansehen Wir haben das bisher in einigen wenigen Fällen gemacht das war bislang immer ein für alle Beteiligten sehr mühevoller Prozess Vielleicht sind wir diesbezüglich aber in den letzten Jahren auch alle etwas behäbig geworden Mein Eindruck ist aber auch dass dafür einfach oft keine Ingenieurkapazitäten zur Verfügung stehen Sie sprechen von Preissteigerungen vor dem Hintergrund von knappen Rohmaterialien Hat die aktuelle Situation der weltweiten Logistiklieferketten in diesem Bereich keinen Einfluss? Wenn Ware einfach nicht mehr zur Verfügung steht spielt es keine Rolle mehr ob ein 20-Fuß-Container aus Asien vor einem Jahr noch weniger als 1500 Dollar gekostet hat und jetzt nicht für weniger als 6000 Dollar zu haben ist Wenn Sie den Container nicht mit der gewünschten Ware füllen können spielen diese Mehrkosten keine Rolle mehr! Gibt es Anwendungsbereiche die noch nicht in vollem Maße von den Problemen bei Ferriten Kernmaterialien und Spulenkörpern getroffen wurden? Aus unserer Sicht ist in Europa vor allem die Industrieelektronik von dieser Entwicklung massiv betroffen Nur für die Flugzeugindustrie gilt das bislang noch nicht die muss sich noch von den Auswirkungen der Corona-Pandemie erholen Welche Empfehlungen geben Sie derzeit Ihren Kunden? Auf keinen Fall Panikbestellungen zu tätigen das würde jetzt die Situation nur für alle Beteiligten noch weiter verschärfen Was sie auf jeden Fall tun sollten sie sollten ihre Disposition auf mindestens sechs Monate noch besser wäre jedoch auf neun Monate erhöhen Das war bisher nie notwendig und kennzeichnet damit die Außergewöhnlichkeit dieser Situation! Sehen Sie Anzeichen dafür dass sich die Situation im Laufe dieses Jahres entspannen könnte? Das ist wirklich schwer vorherzusagen Aktuell beobachten wir die Eskalation Es gibt Stimmen die von einer Blase sprechen und dass das alles im August vorbei wäre Meine Hand ins Feuer legen würde ich dafür aber nicht Das Interview führte Engelbert Hopf Europäisches Forschungsprojekt COVR Digitales Tool für sichere Cobots Cobots können eng mit ihren menschlichen Kollegen zusammenarbeiten was aber das Thema Sicherheit dringlicher macht Ein neuer digitaler Dienst entwickelt von mehreren europäischen Forschungseinrichtungen soll Unternehmen jetzt helfen Wissen zu teilen und sichere Cobot-Installationen vorzunehmen Der digitale Dienst steht den Unternehmen als kostenloser Werkzeugkasten zur Verfügung Entwickelt wurde er im Rahmen des europäischen Forschungsprojekts COVR kurz für Being safe around collaborative and versatile robots in shared spaces Das Toolkit steht auf der Website safearoundrobots com kostenfrei zur Verfügung und bietet einen schnellen Zugriff auf alles was man wissen muss wenn man einen sicheren kollaborativen Roboter einen Cobot nutzen will Am Projekt COVR sind das Danish Technological Institute DTI der National Research Council of Italy Roessingh Research & Development die französische Kommission für alternative Energien und Atomenergie CEA und das Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF beteiligt »Wir versuchen systematisch die von Firmen benannten Hürden zu beseitigen die die Verbreitung von Robotern in der Produktion und weiteren Branchen wie etwa dem Gesundheitswesen oder der Landwirtschaft bremsen können« erläutert Dr José Saenz Projektleiter des COVR-Projekts am Fraunhofer IFF »Ganz Fokus|Robotik