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16 www markttechnik de Nr 18 2021 Heißt das wir sollten uns hier damit abfinden dass der Zug für eine Sub-10-nm-Fab in Europa endgültig abgefahren ist? Dass es besser wäre wie gehabt Geld in die Bereiche zu stecken in denen Europa stark ist und das Ganze über IPCEI etwas verstärken? Robert Kraus befürchtet dass es dann wie gehabt in gewohnter Weise weiterginge und der produzierende Halbleitersektor längerfristig immer mehr zusammenschrumpfen würde »Dann werden wir in zehn Jahren in Europa eben nur noch 3 Prozent der Halbleiter fertigen « Die Entwicklung über die vergangenen 30 Jahre habe doch gezeigt »Eine Region die nicht an der Spitze mitmischt verliert kontinuierlich an Bedeutung Was wir brauchen ist der großer Wurf Wer More Moore aufgibt für den reicht es am Ende auch nicht mehr für More than Moore « ha ■ Fokus|Halbleiterherstellung Wolfgang Weber ZVEI Bei der Entwicklung und Fertigung kleinster Strukturgrößen in Europa muss zunächst eine Analyse erfolgen die Aufschluss über die Erfolgsaussichten solch eines Vorhabens gibt Bild Alexander Grueber ZVEI Christoph Kutter VDE Glücklicherweise aber hat sich der politische Wind in Europa und Deutschland jetzt gedreht Wie IPCEI 1 gezeigt hat ist es jetzt möglich dass Geld auch in Produktionsansiedlungen fließt was bis vor Kurzem noch verpönt war Was wir bräuchten wäre ein langfristiges IPCEI-Projekt leisten kann oder eher die Investition in Entwicklung und Design von Chips « Davon ist Stefan Joeres ebenfalls überzeugt »Die Design-Fähigkeiten in Europa etwa für Prozessoren sollten ausgebaut werden hier fehlt es nämlich « Bitte ein langfristiges IPCEI! Was ihn zudem optimistisch stimmt »Glücklicherweise aber hat sich der politische Wind in Europa und Deutschland jetzt gedreht Es ist jetzt möglich dass Geld auch in Produktionsansiedlungen fließt was bis vor ein paar Jahren noch verpönt war « Das habe das erfolgreiche IPCEI 1 Important Project of Common European Interest deutlich gezeigt »Jetzt gilt es das zweite IPCEI für Mikroelektronik ausreichend zu finanzieren und schnellstmöglich umzusetzen Daneben muss begonnen werden über zusätzliche Förderstrukturen für diese und die kommende Dekade das heißt über IPCEI hinaus nachzudenken« erklärt Wolfgang Weber In diese Richtung denkt Christoph Kutter ebenfalls denn er sieht es als einen Nachteil an dass ein IPCEI bisher nur über wenige Jahre läuft »Was wir bräuchten wäre ein langfristiges IPCEI-Projekt!« Außerdem hält er die Zusammenarbeit mit führenden IC-Herstellern für sinnvoll »TSMC wird hier sicher keine 2-nm-Fab bauen aber vielleicht eine 10-nm-Fab « Doch könnte das im Interesse der hier produzierenden Foundries sein? »Wettbewerb belebt das Geschäft die europäischen Stärken in Sektoren wie Automotive Industrie Medizin Sensoren Powerund HFund analogen ICs können umgekehrt auch TSMC befruchten « Für sinnlose Geldverschwendung hält Jan-Peter Kleinhans Project Director der Stiftung neue Verantwortung die Idee der EU-Foundry Zusätzlich zu den genannten Argumenten hält er es für naiv dass US-Hersteller wie Nvidia Qualcomm Apple Tesla und viele mehr Aufträge an eine EU-Foundry geben würden wenn vor ihrer Nase Firmen wie TSMC Samsung und Intel Foundry Services anböten »Noch naiver wäre es ernsthaft anzunehmen dass eine europäische Fab bis 2030 auf Augenhöhe mit den führenden Herstellern 2-nmChips überhaupt produzieren könnte « Deshalb hielte auch er es für sehr viel sinnvoller das Geld in den Aufbau einer Chipdesignund Fabless-Industrie in Europa zu stecken Er ist also ebenso wie Kutter für die umgekehrte Reihenfolge Zuerst das Ecosystem dann die Fab Was aber kontraproduktiv wäre darüber sind sich alle einig wenn Geld in eine 2-nmFoundry flösse und den laufenden Projekten abginge und die Stärken Europa aus dem Blickfeld gerieten Damit Europa auch in Zukunft ein innovativer und erfolgreicher Mikroelektronikstandort bleibt müssen wir genau die Stärken und Schwächen der in Europa aktiven Mikroelektronikindustrie in den Blick nehmen »Wichtig ist dass wir den weiteren Ausbau der in Europa vorhandenen Stärken zum Beispiel in der Leistungselektronik und Sensorik vorantreiben« erklärt Wolfgang Weber Bild Globalfoundries Bild Bernd Müller Fraunhofer EMFT