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14 Elektronik 08 2021 Impulse EDA-Tools Agile Methoden bei der Halbleiter-Entwicklung Ein Chipdesign kann mehrere Millionen Euro kosten Mithilfe von agilen Methoden und einem entsprechenden EDA-Tool möchte LUBIS EDA der Halbleiterindustrie helfen die Timeto-Market zu verkürzen und damit die Entwicklungskosten zu senken Von Ralf Higgelke In puncto Hardwaredesign hat sich in der Industrie in den letzten Jahrzehnten nicht viel verändert »Beim Chipdesign lag der Fokus bisher darauf den vorhandenen Prozess schneller zu machen« konstatiert Tobias Ludwig von der TU Kaiserslautern »Die Idee diesen mithilfe von agilen Ansätzen komplett neu zu gestalten und damit bei der Timeto-Market einen großen Zeitsprung nach vorne zu machen hat bislang noch nicht gezündet « Deswegen bietet das Gründerteam um die Ingenieure Tobias Ludwig Michael Schwarz und Dr Max Birtel sowie den Softwareentwickler Tim Burr der Halbleiterindustrie jetzt einen geeigneten Werkzeugkasten um das ungenutzte Potenzial zu erschließen »Unsere Softwarelösung ermöglicht es Unternehmen bewährte Ansätze aus der agilen Softwareentwicklung in die Welt der Hardware zu übertragen« so Ludwig »Mehr Kundennähe schnellere Releases Fehlerminimierung im Initialdesign all das ist dadurch auch in der Hardwareentwicklung möglich « Die Gründer planen das Software-Tool künftig unter dem Namen LUBIS EDA zu vermarkten Der entscheidende Vorteil besteht im frühzeitigen und kontinuierlichen Testen weil es eben nicht erst am Ende sondern nach jedem Anpassungsschritt stattfindet So soll sich die Zeit die insgesamt benötigt wird um den Chip zu verifizieren signifikant reduzieren lassen »Aus der Erfahrung heraus können wir mindestens zehn Prozent Zeitersparnis allein beim Testen garantieren« unterstreicht Dr Max Birtel »Da sich die Entwicklungskosten für einen Chip je nach Komplexität in einem Bereich von knapp zwei bis hin zu sechs Millionen Euro bewegen liegt auf der Hand welches Einsparpotenzial sich je Projekt eröffnet « Der Einstieg in die neue Methodik kann auch über einen Teilprozess erfolgen da sich das neue Entwicklungswerkzeug parallel zu bestehenden Entwicklungsumgebungen betreiben lässt Sprich Dokumente und Daten aus bestehenden Teilprozessen lassen sich einpflegen und am Ende die Resultate ins bisherige System zurückspielen »Unsere Methodik setzt an dem Punkt an wenn das kundenspezifische Entwurfsdesign erstmals in Gestalt von konkreten Hardwareanforderungen und -eigenschaften festgeschrieben wird« erläutert Birtel »Chiphersteller können mithilfe unserer Software das noch abstrakte Pflichtenheft in einen virtuellen Prototyp überführen der alle Funktionen der späteren physischen Hardware abbildet « Dabei lassen sich mit dem agilen System alle Entwicklungsziele erreichen die in der Halbleiterindustrie relevant sind von möglichst kleinen über möglichst energiesparende bis hin zu möglichst leistungsstarken Chips »In unserem Tool stecken nahezu 15 Jahre Entwicklungsarbeit« so Birtel weiter »Jetzt sind wir bereit für Pilotprojekte um unsere Softwarelösung in spezifischen Anwendungsfällen zu evaluieren Dadurch erhoffen wir uns auch weitere Impulse für unser Geschäftsmodell sprich wie wir die Software letztendlich am Markt am besten anbieten können « RH Tim Burr Tobias Ludwig Michael Schwarz und Dr Max Birtel v l n r wollen mit dem Tool LUBIS EDA agile Methoden beim Halbleiterdesign ermöglichen Bild Monika Wisniewska | Shutterstock Bild Thomas Koziel | TUK