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16 Elektronik 07 2021 Displays und HMIs korrekte Überlagerung Auch in der Wartung von Windkraftanlagen ist dem Techniker geholfen wenn er das Fachwissen aus mehreren Handbüchern in einer Datenbrille ins Feld mitnehmen kann sie sich ins Sichtfeld einblendet und dabei die Hände frei hat Richter Die Vorstellung vom Eintauchen in eine erweiterte Realität bei der das gesamte Sichtfeld virtuell überlagert werden kann und das am besten ohne spürbares Zusatzgewicht am Kopf wird zwar häufig gewünscht ist aber leider noch deutlich weiter von der Umsetzung entfernt als es manche Marketingabteilungen suggerieren Mit Assisted Reality kommt man aber in vielen Anwendungsbereichen schon recht weit und das entdecken nun auch mehr und mehr Anwender Wie schätzen Sie die technische Reife von Datenbrillen ein das Verschwinden aus Gartners Hype-Zyklus hatte damals ja für Diskussion in der Branche gesorgt Vogel VR ist 2017 aus dem Hype-Zyklus verschwunden und AR 2019 Die Prognose von Gartner war zum jeweils damaligen Stand dass VR in zwei bis fünf Jahren technisch ausgereift und auf dem Markt etabliert sei Tatsächlich gibt es heute auch einen Markt für VR aber vor allem im Gaming in der Konsumelektronik Im industriellen Bereich nutzt man es gerne im Design oder Training aber die Einsatzfelder sind doch eher überschaubar Ich denke also nicht dass VR schon auf dem Plateau der Produktivität angekommen ist Bei AR sollte es laut Gartner-Prognose noch fünf bis zehn Jahre bis zum Plateau der Produktivität dauern Das deutet schon an dass Gartner gesehen hat dass hier noch einiges an Arbeit zu tun ist Ich würde sagen dass es noch immer fünf bis zehn Jahre dauern wird wobei die Assisted-RealityAnwendungen deutlich weiter sind und vielleicht in zwei bis drei Jahren für einen breiteren Einsatz ausgereift genug sind Hier gibt es bereits viele Anwendungsfälle in der Industrie die sich mindestens im Pilotprojektstatus befinden Wo sehen Sie die größten Arbeitsfelder für die technische Weiterentwicklung? Vogel Bei der VR-Brille ist das Sichtfeld noch ein Stück wichtiger als bei AR Das ist ein großes Arbeitsfeld Eingesetzt werden in heutigen VR-Brillen häufig Abkömmlinge von Smartphone-Displays mit entweder einem Display für beide Augen oder mit je einem Display pro Auge Nominell erreicht man damit hohe ppi-Werte aber bei der wichtigeren Angabe der Pixelanzahl pro Grad Sichtfeld werden damit nur etwa 13 bis 15 Pixel pro Grad erreicht Mit anwendungsspezifisch entwickelten und hochauflösenden Mikrodisplays kann man Anordnungen mit zwei Displays pro Auge entwickeln mit denen man auf etwa 24 Pixel pro Grad kommt und einer Gesamtauflösung von 4 800 × 1 920 Pixeln Bei so hohen Auflösungen ergeben sich auch hohe Anforderungen an die GPU für die Datenübertragung mit 120 Hz Bildfrequenz Wie schätzen sie die technische Reife der heutigen Mikrodisplays ein? Vogel Für VR-Brillen als durchaus hoch aber das gilt leider auch für die Preisdifferenz zu einem in Großserie produzierten Smartphone-Display Damit erhält der Vorteil den Bild 2 Anforderungen an Mikrodisplays nach Anwendung 1 Wearables 2 AR-Brillen und 3 VR-Brillen In rot gelb und grün sind die Leistungsparameter von drei anwendungsspezifisch entwickelten Mikrodisplays mit rot geringer Leistungsaufnahme gelb 720 Linien Auflösung und grün WXGA-Auflösung eingezeichnet Bild Fraunhofer FEP Bild 3 Assisted-Reality-Anwendungen benötigen keine Szenenerkennung Datenbrillen sind technisch ausgereift genug um sie in professionellen Bereichen sinnvoll einzusetzen Bild Claudia Jacquemin | Fraunhofer FEP