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3 l 2021 10 l EDucation l Digitalisierung im Bildungswesen schnellstmöglich die dringlichsten Löcher zu flicken und Brände zu löschen Nehmen wir die Digitalisierung eines mittelständischen Unternehmens im Vorfeld werden eine klare Strategie und ein genauer Ablaufplan mit strengen Deadlines definiert erklärte Jan Moll Geschäftsführer des IT-Anbieters DTM kürzlich im Interview mit der funkschau Schwesterzeitschrift ICT CHANNEL Dieses Vorgehen setzt eine enge und strukturierte Zusammenarbeit aller Abteilungen voraus Einen vergleichbaren Ansatz vermisse ich im Schulumfeld dort werden viele Maßnahmen kaum oder gar nicht koordiniert und in der Folge verschleppt Eine geordnete Strategie sei so nicht möglich und Moll wundere sich ich diesem Zusammenhang dass bis heute keine einheitlichen Richtlinien für das digitale Arbeiten in Schulen erlassen worden sind Dabei müssen zentrale Themen wie Datenschutz und Sicherheitsstandards unbedingt angegangen werden In der Ära Kreidetafel groß geworden Dabei gibt es vor allem im Bereich Sicherheit noch einigen dringenden Nachholbedarf Experten haben zuletzt beobachtet dass mit der Digitalisierung des Bildungssektors auch die Zahl der Cyberangriffe deutlich zugenommen hat Ob nun Bildungsplattformen oder die IT-Infrastrukturen der Schulen sie haben sich zu lohnenden Zielen entwickelt Und das nicht nur für professionelle Kriminelle Wenn der Server überlastet ist und daher keine Hausaufgaben abrufbar sind ist das ein großer Anreiz für experimentierfreudige Schüler mit etwas Zeit und Interesse an Technologie erklärt Heiko Frank Principal System Engineer bei A10 Networks Vor allem DDoS-Angriffe können dabei das Mittel der Wahl sein um die sowieso knapp bemessenen und lückenhaft gesicherten IT-Ressourcen schnell in die Knie zu zwingen Denn um die Kapazitäten eines regulären Schulservers an die Auslastungsgrenzen zu bringen würden laut Frank beispielsweise rund 200 Schülerinnen und Schüler ausreichen die gleichzeitig auf einen entsprechenden Dienst zugreifen Parallel dazu schaffe das mangelnde Knowhow seitens der Lehrkräfte weitere Sicherheitslücken Wenn Lehrer in der Ära der Kreidetafel und des Overhead-Projektors großgeworden sind ist es selbstredend dass die notwendigen Grundlagen für den Umgang mit moderner Technologie oftmals nicht vorhanden sind so der Security-Experte Es gilt daher nicht nur eine Infrastruktur sondern auch das entsprechende Fachwissen in den Bildungseinrichtungen aufzubauen Das kann wie auch von Moll fokussiert am besten über einheitliche Richtlinien Standards den gemeinsamen Erfahrungsaustausch sowie eine zielgerichtete Digitalisierungsstrategie gelingen die über die aktuelle Krisensituation hinausgedacht werden muss Auch Bitkom-Präsident Berg fordert die Zusammenarbeit zu intensivieren und gelernte Erfahrungswerte auszutauschen statt in jeder Schule wieder bei null zu beginnen Gute Lösungen die sich bereits bewährt haben müssen nicht verworfen werden sondern können in die Entwicklung einer nationalen Bildungsplattform eingebracht werden Die Digitalisierung der Schulen darf nicht am föderalen Klein-Klein scheitern wir brauchen einen gemeinsamen Ansatz vom Bund über die Länder bis zu den Schulträgern so Berg Eine Forderung die durch Umfrageergebnisse des Branchenverbandes Nachdruck erhält Demnach wünschen sich nahezu alle 98 Prozent der rund 1 000 befragten Bürgerinnen und Bürger dass dem Bund erlaubt sein sollte Geräte für den digitalen Unterricht einzukaufen Fast drei Viertel gaben an dass der Föderalismus hierzulande ein Bremsklotz für die Digitalisierung der Schulen sei Deutliche Bewegung in Digitalisierung gekommen Trotz aller bürokratischer und politischer Hürden gibt es aber durchaus Fortschritte nicht zuletzt aufgrund der Anforderungen im Zuge der Corona-Pandemie Laut Zahlen des Bundesbildungsministeriums und der Kultusministerkonferenz der Länder wurden bis Ende 2020 immerhin 1 36 Milliarden Euro der DigitalPakt-Mittel abgerufen besonders im zweiten Halbjahr ist die Zahl der Projekte deutlich gestiegen Beim Digitalpakt Schule ist aus den jüngsten Zahlen zu erAchim Berg Präsident des Branchenverbandes Bitkom In der Corona-Krise haben wir zu spüren bekommen wo unsere digitalen Kompetenzdefizite liegen Das gilt besonders für die Schulen für die Homeschooling auch ein knappes Jahr nach Beginn der Pandemie in der Praxis meist scheitert Bild Bitkom Bild A10 Networks Heiko Frank Principal System Engineer bei A10 Networks Der Security-Anbieter hat 2020 eine deutliche Steigerung an Cyberangriffen im Bildungssektor beobachtet Eine Ursache Fehlendes Security-Bewusstsein und -Knowhow auf Seiten der Lehrkräfte Wenn Lehrer in der Ära der Kreidetafel und des Overhead-Projektors großgeworden sind ist es selbstredend dass die notwendigen Grundlagen für den Umgang mit moderner Technologie oftmals nicht vorhanden sind