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Management & karriere|Job 42 www markttechnik de Nr 8 2021 Interview mit Dr Joachim Peerlings Vorsitzender der Geschäftsführung von Keysight Technologies »Es ist einfacher neue Mitarbeiter zu bekommen« Keysight meistert die Corona-Krise bislang organisatorisch wie wirtschaftlich ohne Schwierigkeiten neue Mitarbeiter werden weiterhin eingestellt Was kommt nach der Krise? Zunächst einmal werde man die Mitarbeiter ins Büro zurückholen erzählt Geschäftsführer Dr Joachim Peerlings Markt&Technik Herr Dr Peerlings wie kommt Keysight mit der Corona-Pandemie bislang zurecht? Dr Joachim Peerlings Unser Geschäftsergebnis sieht sehr gut aus unsere Aktie ist in den letzten zwölf Monaten um 53 Prozent gestiegen Corona hatte keinerlei Einfluss auf die Produkteinführungen Am 20 März schlossen wir die Firma weltweit für zwei Wochen ein ganz harter Cut also weil wir einen Verdachtsfall in Böblingen hatten Im Anschluss haben wir alles ganz langsam wieder hochgefahren In der Zentrale in Santa Rosa hat ein weltweit operierender Krisenstab übernommen Hier in Deutschland leite ich das Krisenmanagement-Team Anfangs haben wir täglich zusammengesessen heute noch einmal in der Woche Trotz aller Maßnahmen hatten wir ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr Unsere erste Priorität hatte und hat die Sicherheit der Mitarbeiter Wir haben es gleichzeitig geschafft Keysight auf Wachstumskurs zu halten In enger Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat haben wir eine maximale Anzahl von Mitarbeitern ins Homeoffice geschickt Schichtpläne entzerrt Fieberthermometer und Desinfektionsmittel an den Eingängen platziert ein Einbahnstraßensystem im Büro etabliert Im Service haben wir ein Zweischichtsystem eingeführt um die Abstände zu vergrößern und Plexiglaswände aufgestellt Es galt die Ansteckungsgefahr zu minimieren mit Erfolg Wir haben keine Ansteckung im Büro zu verzeichnen Seit Januar haben wir auf dem Gelände als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme sogar eine eigene Teststation das Ergebnis ist dann nach 20 Minuten verfügbar In der Firma selbst besteht permanente Maskenpflicht Dass wir so gut durch die Krise kommen führe ich vor allem auf unsere Firmenkultur und unsere Mitarbeiter zurück Wir führen nach Zielen nicht nach Aufgaben Unsere Mitarbeiter vertrauen uns dass die getroffenen Maßnahmen sinnvoll sind Und umgekehrt vertrauen wir den Mitarbeitern dass diese weiterhin ihr Maximales tun um den Geschäftserfolg sicherzustellen Hatten Sie auch vor der Pandemie Homeoffice oder war das für alle eine große Umstellung letztes Jahr? Wir hatten zuvor für die große Masse der Mitarbeiter keine explizite Homeoffice-Regelung außer für den Vertrieb Somit war es nicht üblich tageweise zuhause zu arbeiten Insofern war das ein ganz harter Schnitt für uns alle den wir so gut es ging unterstützt haben auch mit Büromöbeln und ergonomischer Beratung mit genügend VPN-Zugängen Für unsere Entwickler war der Umzug ins Homeoffice sicherlich härter als für unsere Mitarbeiter in Marketing oder Vertrieb die ohnehin viel zum Kunden reisen Es hat ein bisschen gedauert bis diese sich daran gewöhnt hatten Gerade am Anfang der Pandemie haben wir virtuelle Coffeebreaks eingeführt ein kleiner Ersatz für die informellen Gespräche an der Kaffeemaschine die natürlich fehlen gerade weil sie auch mal nichts mit der Arbeit zu tun haben Was denken Sie wird auch nach der Pandemie bleiben weil es organisatorisch für gut befunden wurde? Die virtuellen Tools wie Slack oder Teams werden sicherlich bleiben Aber was das Homeoffice betrifft haben wir kommuniziert dass wir nach der Pandemie erstmal alle zurück in die Büros holen wollen da persönliche Zusammenarbeit in unserer Kultur schon immer einen sehr hohen Stellenwert hatte Obwohl es so gut klappt? Wir sind stolz auf unsere starke Kultur die auf der Bindung unserer Beschäftigten untereinander auf physikalischer Zusammenarbeit fußt Wir halten dies ja auch für einen wichtigen Grund dass wir überhaupt so gut durch die Krisen gekommen sind Einen Großteil unserer Angestellten auch langfristig im Homeoffice zu lassen und in diesem Zuge sogar Büroarbeitsplätze zu reduzieren ist für uns daher nur schwer vorstellbar Das heißt nicht dass wir langfristig nicht weiter flexibilisieren wollen die Krise hat ja gezeigt wo das möglich ist So ein Start im Homeoffice dürfte nicht ganz leicht gewesen sein für die neu gefundenen Mitarbeiter Das hat man auch gemerkt Virtuelles Onboarding ist eben nicht dasselbe wie die Einarbeitung mit Kollegen vor Ort Erfahrene Mitarbeiter die 10 oder 15 Jahre Erfahrung in unserem Unternehmen haben können auch mal ein Jahr ohne Probleme remote arbeiten Aber neue Mitarbeiter müssen sich erst ins Unternehmen einfinden ein Teamgefühl aufbauen Ihnen fehlt die persönliche Beziehung vor Ort stärker Daher wollen wir nach der Pandemie zunächst einmal wieder zum Status vor der Pandemie zurück Langfristig und für neue Generationen von Mitarbeitern sehe ich aber schon einen Wandel Dr Joachim Peerlings Vorsitzender der Geschäftsführung von Keysight Technologies Es war etwas einfacher Mitarbeiter zu bekommen weil es weniger Jobs am Markt gab