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10 LANline 3 2021 www lanline de Markt Remote Work in Pandemiezeiten Das neue Normal ist noch Neuland Während des ersten Lockdowns im März und April 2020 waren zahlreiche Arbeitnehmer froh von zu Hause aus arbeiten zu können Schließlich mahnten Virologen und Epidemiologen von Anfang an dass das Virus uns Menschen braucht um sich fortzubewegen und zu verbreiten Dennoch waren zu Beginn des zweiten weichen Lockdowns im Herbst zunächst erheblich weniger Arbeitnehmer von zu Hause aus tätig als während der ersten Welle Offenbar läuft also etwas noch nicht ganz rund bei der Digitalisierung der deutschen Arbeitswelt Du weißt es ist Pandemie wenn die Tagesschau darüber berichtet wieviel Prozent der Arbeitnehmer von zu Hause aus arbeiten landläufig obschon häufig juristisch inkorrekt als Home-Office bezeichnet Das Bestürzende Laut einer Umfrage der Hans-Böckler-Stiftung unter 6 100 Werktätigen und Arbeitssuchenden 1 gaben Anfang November nur 14 Prozent der Befragten an ausschließlich oder zumindest vorwiegend im Home-Office zu arbeiten Während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 hatten noch 27 Prozent ihr heimisches Büro neben dem heimischen Herd aufgeschlagen somit zu Beginn des vorweihnachtlichen Wischi-Waschi-Lockdown-Imitats hingegen gerade mal halb so viele und dies während man forschen Schrittes Kurs nahm auf exponentiell steigende Infektionszahlen Dabei so die Stiftung unter Berufung auf Forschungen der Universität Mannheim könnte ein Prozent mehr Work from Home die Infektionsrate um bis zu acht Prozent senken Auf deutlich erfreulichere Zahlen kam hingegen eine Bitkom-Telefonumfrage unter 1 500 Teilnehmern 2 ebenfalls vom Oktober November Laut dem IT-Branchenverband arbeitete jeder Vierte ausschließlich im Home-Office weitere 20 Prozent zumindest teilweise also an mindestens einem Tag zusammen somit 45 Prozent Die deutlich höheren Zahlen als bei der Umfrage der Hans-Böckler-Stiftung konnte man sich beim Bitkom auf Rückfrage der LANline nicht erklären Es kommt aber sicher stark darauf an in welchen Branchen man die Berufstätigen befragt 43 Prozent gaben bei der Bitkom-Umfrage zu Protokoll ihre Tätigkeit sei generell Home-Officeungeeignet hier wären also nur noch zwölf Prozent Luft nach oben Fast drei Viertel der Befragten 74 Prozent waren jedenfalls der Ansicht HomeOffice sollte in Deutschland viel stärker genutzt werden Letzten Sommer jubelte die IT-Branche die Digitalisierung des Arbeitsalltags habe mittels Remote Access Digital Workspaces Online-Collaboration und CloudServices nun endlich auch die oft zögerlichen deutschen Unternehmen erreicht Schließlich hatten die Unternehmen ihre VPN-Kapazitäten kurzfristig aufgebohrt die Notebook-Regale des Elektrogerätehandels leergekauft und zumindest temporär auf verteiltes Arbeiten umgestellt sofern möglich Work from Home der pandemische kleine Bruder des schon längst als Zukunftsmodell propagierten Work from Anywhere so schien es hatte sich als neues Normal etabliert Das nicht mehr ganz so neue Normal Dieses neue Normal ist inzwischen längst nicht mehr neu zugleich aber offenbar noch nicht überall normal sonst wäre der Remote-Work-Anteil angesichts einer viel heftigeren zweiten Corona-Welle die Anfang November absehbar war zunächst nicht so drastisch eingebrochen wie von der Hans-Böckler-Stiftung ermittelt Die Unternehmen hätten schließlich ihre Arbeitnehmer erneut schnellstmöglich an den Schreiboder Küchentisch neben dem heimischen Herd geschickt hätten sie sich eine Win-Win-Situation erhofft Offenbar Laut Hans-Böckler-Stiftung arbeiteten Anfang November nur 14 Prozent der Arbeitnehmer zumindest überwiegend von zu Hause aus laut Bitkom hier im Bild hingegen stolze 45 Prozent ganz oder teilweise Bild Bitkom