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Nr 48 2020 www markttechnik de 19 zur Produkteinstellung umfasst Dementsprechend ist auch das Product-Lifecycle-Management PLM ein Bestandteil des PMs und beschreibt die Verwaltung und Steuerung aller Informationen während des Produktlebenszyklus Somit ist PLM ein strategischer Geschäftsansatz der die Informationskonsistenz Traceability und Datenverfügbarkeit sicherstellt Folglich gehören hierzu auch alle Daten bzgl möglicher Abkündigungen Änderungen und weitere Lebenszyklus-Informationen die im Rahmen des Obsoleszenz-Management verarbeitet und integriert werden Das OM ist somit ein Teilbereich des Product Lifecycle Managements das eine Schnittmenge mit dem Produktentstehungsprozess aufweist Als Produktentstehungsmodell finden heute unterschiedliche traditionelle und agile Ansätze Anwendung Zu den bekanntesten Modellen zählen dabei das V-Modell sowie das Wasserfallund Spiral-Modell Zu den agilen Modellen zählen u a Scrum Feature Driven Development und die Dynamic Systems Development Methode In keinem der Modelle sind aber Obsoleszenz-Management-Aktivitäten integriert Dementsprechend muss das passende Modell aus der Vielfalt der bestehenden Modelle ausgewählt und hin zu einem Obsoleszenzmindernden Ansatz modifiziert werden Als Unterstützung zur Auswahl eines passenden Modells können dabei Anforderungen definiert werden deren Übereinstimmung mit den einzelnen Modellen mittels Netzdiagramm überprüft wird Aus den bestehenden Obsoleszenz-Management-Ansätzen und Modellen wie Risikobewertungen und -matrizen Forecast-Methoden und Design-Strategien sowie der Praxis-Erfahrung können nachfolgende Kriterien abgeleitet und mit individueller Gewichtung versehen werden Einen besonders signifikanten Aspekt eines Produktentstehungsmodells hinsichtlich des OMs stellen die Flexibilität und Anpassungsmöglichkeit auf sich verändernde Anforderungen dar Aufgrund der Volatilität und Dynamik der Elektronikindustrie müssen neuartige Technologien sowie neue elektronische Komponenten adaptiert werden können weil trotz eines proaktiven OM-Ansatzes der Eintritt einer EOL-Meldung oder einer PCN nicht ausgeschlossen werden kann Ebenso zu beachten ist auch eine Ausrichtung anhand der technischen Aspekte weil das Produktdesign maßgeblich die spätere Funktionalität Kundenzufriedenheit und Kosten begründet Dementsprechend weist die Technikorientierung einen hohen Stellenwert auf Gleichermaßen stellt die Kommunikation einen wesentlichen Aspekt des OMs dar weil es nicht isoliert betrachtet werden kann sondern ein interdisziplinäres Thema mit Einbindung einer Vielzahl an Fachbereichen darstellt Entsprechend muss auch das Modell für alle Fachbereiche verständlich sein und sich nicht nur auf den Entwicklungsbereich konzentrieren Des Weiteren konnte im Rahmen der Analyse der bestehenden OM-Ansätze festgestellt werden dass eine enge Verflechtung mit Risikoanalysen und Forecast-Methoden existiert und diese Aspekte die zentralen Punkte innerhalb des OMs bilden Zusätzlich müssen insbesondere auch Iterationen berücksichtigt werden um auf die Anpassungen ganzheitlich reagieren und eine Erfüllung der Produktanforderungen realisieren zu können Ein weiteres wichtiges Ziel in der Elektronikindustrie stellt die Reduzierung der TimetoMarket dar um Wettbewerbsvorteile gegenüber Mitbewerbern generieren zu können Folglich ist eine entsprechende Schnelligkeit bei der Produktentwicklung zu verfolgen weil insbesondere auch die Lebensdauer der Komponenten berücksichtigt werden muss und diese nicht bereits vor Produkt-Launch obsolet sein sollen Des Weiteren handelt es sich bei industriellen Elektronikprodukten um sehr komplexe Produkte die teilweise auch mit umfangreichen Qualifizierungsund Zertifizierungsaufwänden verbunden sind Weil sich der Entwicklungsprozess auch über mehrere Jahre erstrecken kann ist eine entsprechende Abdeckung der Komplexität durch das Modell erforderlich Nichtsdestotrotz sollen die Kosten möglichst geringgehalten werden um die Wirtschaftlichkeit des Produktes gewährleisten zu können Gerade im europäischen Markt ist ein kostenoptimierter Produktlebenszyklus erforderlich um global wettbewerbsfähig zu bleiben dementsprechend ist ein ressourcenschonender Ansatz im PEP zu berücksichtigen Allerdings wird unter kostenoptimiert nicht immer der kostengünstigste Ansatz verstanden weil im industriellen Bereich mit geringen Stückzahlen oftmals eine lange Lebensund Servicedauer von höherer Bedeutung ist die auch in die Unternehmensreputation Eingang findet Der Kostenfaktor ist also nicht zwingend ein vorrangiges Kriterium Eine Managementorientierung ist nicht gänzlich zu vernachlässigen weil sie eng mit dem Kostenaspekt und einer wirtschaftlichen Abwicklung verbunden ist Somit liegt hier auch Abbildung 2 Modellvergleich als Netzdiagramm Abbildung 3 Langlebige und robuste TQ-Module