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electronica-Kompass 2020 www markttechnik de 19 Markt&Technik Zollner hat bereits vor einiger Zeit strategisch entschieden einheitliche Prozesse an allen weltweiten Werken einzuführen sowie früh die Themen Industrie 4 0 und digitale Transformation anzugehen Hat sich das in der Krise ausgezahlt? Johann Weber Das war ein wesentlicher Faktor dass wir in dieser Krise so flexibel reagieren konnten Das hat uns gezeigt dass wir hier den richten Ansatz gewählt haben und dies weiter ausbauen müssen Homeoffice sowie Weblösungen für Videokonferenzen oder Meetings sind schon seit Jahren ein fester Bestandteil unserer Unternehmenskommunikation Die Pandemie hat uns hier aufgrund der Vorarbeit in den letzten Jahren nicht unvorbereitet getroffen Wir verfügen über ausreichend Bandbreite sodass auch bei fast 10 000 VoIP-Gesprächen 200 Teilnehmern an Webkonferenzen und über 1000 VPN-Usern immer eine zuverlässige Verbindung zu allen Werken weltweit besteht Im Rahmen unseres Hygienekonzeptes konnten wir zur Risikominimierung den Anteil der Homeoffice-Tätigkeiten problemlos erhöhen und die Erreichbarkeit für unsere Kunden und Lieferanten und die Verfügbarkeit für unsere Produktionen sicherstellen Gleichwohl müssen in Deutschland die infrastrukturellen Voraussetzungen dafür geschaffen werden unsere Arbeitswelt noch digitaler gestalten zu können Wir brauchen ein stabiles Telekommunikationsnetz sowie 5G und eine größere Bandbreite Feldstärke und eine höhere Leistungsfähigkeit um auch hier die Vorteile der Digitalisierung entsprechend nutzen zu können Diese Forderung ist eine absolute Notwendigkeit um in der Zukunft die Herausforderungen des internationalen Marktes zu meistern Gerade in einer Produktion sind Präsenztermine eigentlich wichtig wie managen Sie das jetzt insbesondere als große Firma mit vielen Fertigungen unter Pandemiebedingungen? Meetings Produktionsbesprechungen und viele andere Regeltermine werden jetzt nicht mehr als Präsenz-Meeting sondern virtuell via WebEx Videokonferenzsysteme oder Microsoft Teams etc durchgeführt Trotz Reisebeschränkungen kann der Support durch Fachspezialisten an jedem Produktionsstandort sichergestellt werden Zollner hat hierfür seit einigen Jahren Datenbrillen im Einsatz die wertvolle Dienste leisten Es wurden sogar schon Remote Audits mittels dieser Datenbrillen durchgeführt Die Digitalisierung muss in allen Prozessen weiter forciert werden Auch in Richtung der Kunden und Lieferanten? Vor allem jetzt wo das Reisen mit Schwierigkeiten verbunden ist erfolgt die Vernetzung von Reportingdaten über Plattformen Darüber hinaus werden Kollaborationsplattformen zur digitalen Zusammenarbeit genutzt z B Kundenaudit per Livestream Projektarbeit über Tools wie Microsoft Teams oder Slack Darüber hinaus erfolgt eine Vernetzung über die Produkte durch Realtime-Zugriffe auf Trace-Daten das sogenannte digitale Etikett oder durch Auswertungen von historischen Trace-Informationen die von EMS-Dienstleistern verkauft werden Das digitale B2C-Erlebnis à la Amazon wird auch im B2B-Bereich erwartet Hohe Flexibilität im Bestellverhalten maximale Transparenz im Bestellprozess und simple digitale Interaktion mit den Lieferanten sind Beispiele dafür Die Fragen stellte Karin Zühlke Johann Weber Vorstandsvorsitzender bei Zollner Elektronik »Digitalisierung muss in allen Prozessen weiter forciert werden« der Zeit haben sich Ausrüstungslieferanten an die MES-Plattform angeschlossen und wir verfügen jetzt über Daten von mehr als 25 000 Fertigungsmaschinen die in der Cloud korreliert werden um Echtzeitdaten über den Betriebsstatus zu liefern Parallel dazu wurden alle unsere IT-Systeme einschließlich Materialbedarfsplanung MRP Produktdatenmanagement Lagerhaltung und Lieferkettenmanagementsysteme in die Cloud verlagert Heute läuft unsere gesamte IT-Infrastruktur nun virtuell in der Cloud Hat das auch in der Pandemie Vorteile gebracht? Die digitale Umwandlung unserer Betriebsabläufe war während der Pandemie von unschätzbarem Wert Dank unseres Cloudbasierten IT-Systems konnten 7000 Mitarbeiter virtuell von zu Hause aus arbeiten ohne dass dies Auswirkungen auf das Geschäft hatte Einige der Arbeitstätigkeiten die unsere Mitarbeiter jetzt virtuell ausführen umfassen den Auftragseingang und Forecasts von Kunden die Verwaltung von Bestellungen bei Lieferanten und die Verfolgung der Lieferung von Komponenten Darüber hinaus bietet unser Cloudbasiertes MES-System 42Q einen Echtzeit-Einblick in den Produktionsstatus und ermöglicht so u a das Qualitätsmanagement Und welchen Einfluss hat die Digitalisierung auf das Materialmanagement und den Einkauf? In den letzten zehn Jahren sind unsere MRPund Lieferkettenmanagementsysteme in die Cloud verlagert worden EDI und andere elektronische Lieferkettenplattformen haben wir seit vielen Jahren im Einsatz In Europa werden 75 % unserer Bestellungen auf elektronischem Wege an Lieferanten gesendet Unsere Cloudbasierte Infrastruktur war im Übrigen auch entscheidend für die erfolgreiche Aufrechterhaltung der Kontinuität der Komponentenversorgung während der Pandemie Die Fragen stellte Karin Zühlke