Der Blätterkatalog benötigt Javascript.
Bitte aktivieren Sie Javascript in Ihren Browser-Einstellungen.
The Blätterkatalog requires Javascript.
Please activate Javascript in your browser settings.
26 05 2020 Kunststofftechnik 3D-Druck Tröpfchen für Tröpfchen zum Silicon-Bauteil Unter dem Namen Aceo fertigt Wacker Siliconelastomer-Formteile in einem dreidimensionalen Druckverfahren entweder individuell oder in Kleinserien Das Verfahren basiert auf einer Dropon-Demand-Technologie Das heißt der Drucker setzt auf einzelne bedarfsgerecht erzeugte Tröpfchen was die Technologie deutlich preiswerter macht Dr Florian Liesener Materials Engineer ACEO Wacker Chemie AG Dr Vera Seitz Product Design Engineer ACEO Wacker Chemie AG Siliconelastomere sind in der Medizintechnik fest etabliert Sie enthalten keine Stabilisatoren und zeichnen sich durch eine sehr gute chemische und physikalische Beständigkeit aus Sie altern nicht verkraften mechanische Dauerbelastungen sind physiologisch unbedenklich und lassen sich sterilisieren Sollen Siliconelastomer-Formteile in großen Stückzahlen kostengünstig und in gleichbleibend hoher Qualität hergestellt werden hat sich der Spritzguss als Verfahren der Wahl etabliert Gerade in der Medizintechnik müssen jedoch bestimmte Formteile etwa Epithesen patientenindividuell gefertigt werden Bis vor kurzem gelang dies nur in Handarbeit erst seit wenigen Jahren ist es möglich Formteile aus echten Siliconelastomeren im 3D-Druck zu fertigen Den Durchbruch brachte eine Technologie von Wacker 3D-Druck mit Siliconkautschuken Der Markenname dieser Dienstleistung ist Aceo Zum 3D-Druck verwendet das Unternehmen Flüssigsiliconkautschuke die auf seinem Elastosil-Produktportfolio basieren sodass die gedruckten Formteile chemisch den spritzgegossenen Artikeln entsprechen Sowohl die Produktionsdrucker als auch die Software und sämtliche Druckmaterialien sind Eigenentwicklungen des Münchner Chemiekonzerns ■ Dropon-DemandTechnologie Im Unterschied zu anderen Dienstleistern die den 3D-Druck mit Siliconmaterialien anbieten nutzt das Wacker-Verfahren eine Dropon-Demand-Technologie um das Silicon zu dosieren Im Druckkopf befinden sich spezielle Jetting-Düsen aus denen einzelne Tröpfchen des Siliconkautschuks ortsselektiv auf eine Bauplattform geschossen werden Andere Stellen der Fläche bleiben frei Jedes Tröpfchen wird zu einem Volumenelement einem Voxel des Formkörpers Die aufgebrachten Tröpfchen verlaufen kontrolliert zu einer 0 3 bis 0 4 Millimeter dicken Schicht Eine kurze Bestrahlung mit ultraviolettem Licht initiiert die Vernetzung der Schicht aus dem Siliconkautschuk wird ein Siliconelastomer Auf die Elastomerschicht werden die Tröpfchen der nächsten Schicht abgelegt sodass Schicht für Schicht ein physisches Abbild der 3D-Konstruktionsdaten entsteht Über die Software hat Aceo zusätzlich noch eine Inline-Prozesskontrolle realisiert welche die Druckanweisung bei Abweichungen von der vorgegebenen Geometrie automatisch anpasst Auf diese Weise erreicht der Münchner Chemiekonzern eine hohe Präzision seines Druckprozesses Weil die Software die Jetting-Düsen simultan und unabhängig voneinander ansteuert ist ein Mehrmaterialdruck möglich Die Produktionsdrucker der jüngsten Generation können bis zu vier unterschiedliche Materialien auf die Bauplattform dosieren darunter auch ein wasserlösliches Stützmaterial Das Stützmaterial dient als temporäres Hilfsmittel um Überhänge oder Hohlräume erzeugen zu können Es stützt die unvernetzte und daher noch plastisch verformbare Siliconschicht ab und wird nach dem Druckprozess wieder ausgewaschen ■ Eingesetzte Materialien Wegen ihrer hohen Viskosität galt es lange Zeit als unmöglich Siliconkautschuke im 3D-Druck zu verarbeiten Hinzu kommt dass während des Drucks eine chemische 3D-Siliconmodell einer menschlichen Aortenklappe Bilder Wacker www medicaldesign news