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Smart Mobility Smart Mobility Cities & Energy 2020 Elektronik 39 Die Automobilbranche steht vor einem gravierenden Einschnitt Die Anbieter müssen sich grundlegend wandeln von Herstellern und Verkäufern von Fahrzeugen zu Unternehmen die ihren Kunden datenbasierte Dienste aller Art anbieten Das kann unmittelbar eine nutzungsbezogene Autoversicherung sein aber auch ein Smart-Car Smart-Home-Assistent Doch dieser Wandel funktioniert nur dann wenn sich die Automobilfirmen von ihrer Produktdenke lösen und sich darauf konzentrieren mithilfe datenbasierter Dienste ihren Kunden einen echten Mehrwert zu bieten Von Yannick Engel Zwischen Automobilherstellern Anbietern von Mobilitätsund InfotainmentDiensten Zulieferern Versicherungen Verbraucherschutzagenturen und weiteren Marktteilnehmern ist ein Wettstreit um die Daten die ein Connected Car erzeugt und dessen Eigentumsund Besitzrechte entbrannt Denn diese Informationen lassen sich nutzen um neue datenbasierte Geschäftsmodelle und Angebote zu entwickeln Doch wie viele Daten die miteinander mit der Verkehrsinfrastruktur sowie externen Rechenzentren und Cloud-Datacentern kommunizieren produzieren vernetzte Fahrzeuge überhaupt? Auf diese Frage gibt es unterschiedliche Antworten Der Prozessorhersteller Intel kam 2016 zu dem Schluss dass ein selbstfahrendes Auto pro Tag 4 Terabyte an Daten erzeugt 1 Dazu tragen GPS-Radar-Sonarund Lidar-Systeme mit bei Hinzu kommen etwa 10 bis 70 Mbit s an Informationen die Kameras generieren Von einer deutlich geringeren Zahl geht dagegen der ITund Kommunikationsspezialist Cisco aus 2 Nach Einschätzung des Unternehmens liegt das Datenvolumen eines PKW mit dem ein Pendler zur Arbeit fährt täglich bei nur rund 8 Gigabyte Darin enthalten sind vorverarbeitete Telemetriedaten die an den Fahrzeughersteller übermittelt werden wie es um den Zustand des Motors und der Reifen bestellt ist wie oft der Fahrer das Licht und die Scheibenwischer betätigt oder wie lange bei einem Elektrofahrzeug bei niedrigen Umgebungstemperaturen der Akku durchhält Auch Infotainment berücksichtigen Daten fallen allerdings nicht nur im Fahrzeug selbst an Auch Unternehmen aus dem Infotainment-Bereich wie Apple und Google sowie MusikStreaming-Dienste wie Spotify haben das Auto als Umsatzquelle entdeckt Sie stellen beispielsweise Navigationsservices und ortsbezogene Informationen zur Verfügung und versorgen den Fahrer mit seiner Lieblingsmusik Eine Schlüsselrolle spielen dabei Smartphones unter iOS und Android die sich in die Infotainment-Infrastruktur eines Fahrzeugs einbinden lassen und mittlerweile auch Funktionen wie einen Digital Key zur Verfügung stellen Das bedeutet dass die Datenplattform Automobil aus vielen Quellen gespeist wird ➔ Daten die das Fahrzeug selbst generiert ➔ Informationen die der Hersteller und dessen Servicepartner an das Fahrzeug weitergeben etwa SoftwareUpdates oder neue Funktionen die per Mobilverbindung OTA Over the Air übermittelt werden ➔ Unterhaltungs-Kommunikationsund Informationsdienste etwa Navigationsservices Unterhaltungsprogramme und Services mit denen Nutzer ortsabhängig Hotels oder Nahverkehrsmittel buchen sowie in Zukunft auch einkaufen können ➔ Daten die Fahrzeuge untereinander und mit der Verkehrsinfrastruktur austauschen Wichtig Datenströme kombinieren Unter dem Aspekt Monetarisierung bedeutet dies dass ein tragfähiges Geschäftsmodell unterschiedliche Datenquellen berücksichtigen muss Solche Datenströme separat zu erfassen und zu vermarkten ist jedoch riskant Erfolgversprechender ist wenn Anbieter aus den unterschiedlichen Sparten ein partnerschaftliches Ökosystem etablieren und ihre eigenen Datenbestände wie Wertversprechen und Marke mit denen anderer Anbieter in Beziehung setzen Denn je mehr relevante Informationen über ein Fahrzeug dessen Nutzer sowie dessen Anforderungen und Nutzungsgewohnheiten zur