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Smart Energy 10 Elektronik Smart Mobility Cities & Energy 2020 zu manipulieren Zum anderen gibt es potenzielle Angriffe von außen die auf das Auslesen und Verändern der Firmware abzielen Um solchen gezielten Angriffen entgegenzuwirken verfügt ein Gateway über ein sogenanntes Sicherheitsmodul das bestimmte Zertifizierungsvorgaben erfüllen muss Sie sind in der Technischen Richtlinie TR-03109 definiert Das Sicherheitsmodul stellt kryptographische Kernroutinen für die Signaturerstellung und -prüfung die Schlüsselgenerierung und -aushandlung sowie die Zufallszahlenerzeugung bereit Zudem dient es dem Gateway als sicherer Speicher für das Schlüsselmaterial Die sichere Kommunikation erfolgt mittels einer gegenseitigen Authentisierung über einen verschlüsselten integritätsgesicherten Kanal Zudem werden zu sendende Daten vom Gateway auf Datenebene für den Empfänger verschlüsselt und signiert Grundlage bildet eine Public-Key-Infrastruktur PKI die Smart-Metering-PKI SM-PKI Aus der SM-PKI erhalten die Gateways und Marktteilnehmer digitale Zertifikate mit kryptografischen Schlüsseln Über die Zertifikate werden die Daten verschlüsselt und signiert kommuniziert Eine Übersicht über die Schutzprofile und alle nötigen technischen Richtlinien sind auf der Homepage des BSI zu finden 7 Soweit die Theorie Wie sieht aber die Praxis aus? Jonas Neumann Mitglied des Chaos Computer Clubs CCC in Berlin stellt seine Zweifel über die Sicherheit der oben genannten Maßnahmen in einem Bericht von Bizz Energy dar Die Schwachstelle sei die Zertifizierung selbst warnt Neumann Ein Risiko so Neumann bestünde nicht nur im Fall des BSI und der Smart Meter Gateways sondern bei Zertifizierungsprozessen generell IT-Sicherheit sei ein dynamischer Prozess Zertifikate hingegen seien statisch und bürokratisch Eine Zertifizierung könne dazu führen dass Hersteller sagen Wir haben alles getan was für das Zertifikat verlangt wurde künftige Sicherheitslücken sind nicht unser Problem Er empfiehlt deshalb den Herstellern von SmartMeter-Gateways über Haftung einen Anreiz zu geben den Schutz der Geräte über die Zertifizierung hinaus weiterzuentwickeln Die Hersteller müssten sich dann gegen das Haftungsrisiko versichern und würden konsequent daran arbeiten dass die Geräte möglichst sicher bleiben 8 Kosten für Verbraucher Sieht man von den Sicherheitsvorgaben ab gibt es Vorund Nachteile von Smart Metern So können Endverbraucher ihren Strombedarf nahezu in Echtzeit ablesen und somit optimieren Sie wissen also genau wie viel Strom etwa am Vortag oder in der vergangenen Woche bezogen wurde Denkbar ist künftig auf Abschlagszahlungen zu verzichten und exakte Abrechnungen einzuführen so ein Sprecher von E ON Beispielsweise plant der Netzbetreiber ein Online-Portal auf dem jederzeit Messwerte einlesund abrufbar sind Für den Endverbraucher soll ein Smart Meter mehr Flexibilität bedeuten so kann er bestimmte Verbraucher wie einen Trockner in der Nacht einschalten um die günstigsten Tarife auszunutzen Ebenso kann das einen Vorteil für den Ladevorgang eines Elektroautos bedeuten Allerdings funktioniert das nur in der Theorie Dazu müssten nämlich alle Geräte miteinander vernetzt sein also ein Smart Home vorliegen Alle genannten Funktionen sind derzeit lediglich mit einem Smart Meter nutzbar nicht mit einer intelligenten Messeinrichtung Ein positiver Effekt entsteht laut E ON mit der freien Wahl des Messstellenbetreibers der momentan gleich dem Netzbetreiber ist Mit einem Smart Meter können Kunden künftig ihren Messstellenbetreiber flexibel wählen unabhängig vom Netzbetreiber Geht man auf die Kosten für Smart Meter ein kommt man automatisch zu den Nachteilen Ein alter analoger Zähler kostete etwa 20 Euro in der Anschaffung und lief mit geringer Leistungsaufnahme viele Jahre Im Durchschnitt liegen in NRW die jährlichen Kosten für den Messstellenbetrieb mit einer konventionellen Messeinrichtung derTabelle 1 Jährliche Preisobergrenzen für Smart Meter Quelle Verbraucherzentrale NRW Stromkunde mit Preisobergrenze brutto Leistungsaufnahme bis einschließlich 2 000 kWh Jahr 23 € Jahr Leistungsaufnahme über 2 000 bis einschließlich 3 000 kWh Jahr 30 € Jahr Leistungsaufnahme über 3 000 bis einschließlich 4 000 kWh Jahr 40 € Jahr Leistungsaufnahme über 4 000 bis einschließlich 6 000 kWh Jahr 60 € Jahr Leistungsaufnahme über 6 000 bis einschließlich 10 000 kWh Jahr 100 € Jahr Leistungsaufnahme über 10 000 bis einschließlich 20 000 kWh Jahr 130 € Jahr PV-Neuanlage oder anderer Strom erzeugender Neuanlage Nennleistung über 1 bis einschließlich 7 kW 60 € Jahr PV-Neuanlage oder anderer Strom erzeugender Neuanlage Nennleistung über 7 bis einschließlich 15 kW 100 € Jahr Wärmepumpe Nachtspeicher oder anderer steuerbarer Verbrauchseinrichtung 100 € Jahr Bild 3 Darstellung der unterschiedlichen Akteure im Netz eines Smart Meter Gateways Bild BSI