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Editorial Nr 15 2020 www markttechnik de 7 Tanz statt Hammer Das aktuelle Schlagwort im Kampf gegen die Corona-Pandemie lautet nicht mehr Social Distancing sondern Smart Distancing Oder wie es der Amerikaner Tomas Pueyo in einem viel beachteten Aufsatz ausdrückte »Nach dem Hammer kommt der Tanz « Gemeint ist in beiden Fällen dass nach einer Phase größtmöglicher Isolierung dem Hammer ein Strategiewechsel hin zu weniger rigiden aber trotzdem wirksamen Maßnahmen kommen muss ein Tanz mit dem Virus gewissermaßen Als eines der wichtigsten Hilfsmittel für einen smarten Umgang mit dem Infektionsrisiko gelten dabei Tracking-Apps die den Smartphone-Besitzer darüber informieren wenn er sich in der Nähe einer infizierten Person aufgehalten hat Auf diese Weise soll die weitere Verbreitung des Virus rasch gestoppt werden damit sich einzelne Infektionen nicht zu einer erneuten Epidemie ausweiten können Inzwischen scheint klar zu sein wie sich eine solche App auch ohne Preisgabe des Datenschutzes technisch realisieren lässt Die von 130 Wissenschaftlern und Technikern in mehr als sieben europäischen Ländern entwickelte Corona-Warn-App PEPP-PTE Pan European Privacy Protecting Proximity Tracing überträgt weder persönliche Daten noch den Standort des Nutzers Sie registriert lediglich per Bluetooth ob sich ein weiteres Handy mit PEPP-PTE-App in der Nähe aufhält und merkt sich für einen begrenzten Zeitraum dessen anonyme Kennung Nur wenn bei einem Nutzer eine Coronavirus-Infektion diagnostiziert wird bittet der Arzt ihn die gespeicherte Kontaktliste an einen zentralen Server zu übertragen Dieser wiederum schickt dann eine Warnung an alle Handys mit den entsprechenden Kennungen dass sie Kontakt zu einem Infizierten hatten Da für das weitere Vorgehen Selbstisolation Test und gegebenenfalls Behandlung nicht relevant ist wo genau und durch wen die Infektion erfolgte bleibt die Anonymität aller Beteiligten gewahrt Darauf legen die Entwickler großen Wert denn gerade die Datensparsamkeit der App erhöhe deren Akzeptanz Damit haben sie aber auch zugleich die Achillesferse ihrer Lösung angesprochen Die Benutzung der App soll freiwillig sein Sinnvoll ist sie aber nur wenn ein Großteil der Bevölkerung sie auch tatsächlich verwendet Doch gerade eine Hochrisikogruppe Menschen im hohen Alter besitzt häufig überhaupt kein Handy oder zumindest kein Appfähiges Smartphone Umgekehrt nehmen jüngere Menschen das Coronavirus oft nicht wirklich ernst da sie sich weniger gefährdet fühlen Und dann gibt es auch noch eine nicht zu unterschätzende Zahl von Menschen die prinzipiell oder einfach aus Gleichgültigkeit derartige Lösungen ablehnen bzw ignorieren Die entscheidende Frage lautet daher Sind wir als Gesellschaft smart und einsichtig genug für einen Tanz mit dem Virus sobald die Technik einsatzbereit ist? Oder läuft es dann doch wieder auf den Hammer hinaus weil freiwillige intelligente Lösungen nicht genügend Akzeptanz finden? Herzlich Ihr TRS-STAR GmbH Tel +49 7249 95222-0 | displays@trsstar com www trsstar com Perfekte Lösungen rund ums Display DISTRIBUTOR OF Δ Display Lösungen TFT Passive LCD E-Paper PCAP und Resistive-Touchscreens Δ Kamera Module Δ Fingerprint Module Δ Wireless Charging Ingo Kuss Chefredakteur • IKuss@wekafachmedien de