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Management Karriere www markttechnik de 44 2025 28 Konjunktur Beschäftigungsparadox am Ingenieurarbeitsmarkt Neueste Erhebungen zeigen ein paradoxes Bild Die deutsche Industrie steht unter Druck und stellt weniger ein die Zahl arbeitsloser Ingenieure und Informatiker erreicht einen Höchststand – gleichzeitig bezeichnen auch Führungskräfte den Fachkräftemangel als ihr größtes Problem Wie passt das zusammen? Der aktuelle VDI-IW-Ingenieurmonitor zeigt eine deutliche Abkühlung am Arbeitsmarkt für Ingenieurund Informatikberufe Die Zahl der offenen Stellen sank im zweiten Quartal 2025 um 22 1 Prozent gegenüber dem Vorjahr Trotz der Konjunkturschwäche ist der Mangel an qualifizierten Fachkräften jedoch keineswegs vom Tisch betont der VDI Im zweiten Quartal meldeten sich 54 926 Personen aus Ingenieurund Informatikberufen arbeitslos – ein Plus von 19 1 Prozent und damit laut VDI der höchste Stand seit Beginn der Datenerhebung im Jahr 2011 Gleichzeitig blieben 106 310 Arbeitsplätze unbesetzt Der Fachkräftemangel bleibe somit akut In den kommenden Jahren sei weiterhin mit einem steigenden Bedarf an Ingenieuren zu rechnen die Nachwuchsgewinnung bleibt für den VDI ein zentrales Thema Große Unterschiede zwischen den Berufsfeldern Die Beschäftigungstrends zeigen ein heterogenes Bild Besonders stark betroffen ist aktuell die technische Forschung und Produktsteue rung Hier legte die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich um fast 40 Prozent zu Deutlich moderater fällt der Anstieg in der Rohstofferzeugung aus Dort liegt er bei rund 8 Prozent Insgesamt bleibt der Arbeitsmarkt eng Im Durchschnitt kamen im zweiten Quartal 194 offene Stellen auf 100 arbeitslose Ingenieure und IT-Fachkräfte Diese Engpasskennzahl liegt zwar unter dem Vorjahreswert von 296 bleibt aber hoch »Die schwächelnde Wirtschaft beeinflusst auch den Ingenieurarbeitsmarkt die Lücke bei den Fachkräften schließt sich damit jedoch nicht« erklärt VDI-Arbeitsmarktexperte Ingo Rauhut In zentralen Branchen wie Bau Energieund Elektrotechnik oder Maschinenbau seien qualifizierte Spezialisten weiterhin sehr gefragt Besonders ausgeprägt ist der Mangel in den Ingenieurberufen Bau Vermessung Gebäudetechnik und Architektur gefolgt von Energieund Elektrotechnik sowie Maschinenund Fahrzeugtechnik Ingenieurberuf als Schlüssel für den Innovationsstandort Trotz der aktuellen Abkühlung zeigt der längerfristige Trend ein positives Bild Seit 2012 stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Ingenieurund Informatikberufen um 58 5 Prozent auf 1 53 Millionen Besonders dynamisch entwickelten sich die Informatik und das Bauwesen Rund ein Viertel dieses Beschäftigungswachstums entfällt laut VDI-IW-Ingenieurmonitor Q1 2025 auf internationale Fachkräfte – ein Hinweis auf deren wachsende Bedeutung für Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit Die größten Gruppen stammen aus Indien der Türkei Italien und China Die Zuwanderung über deutsche Hochschulen spielt eine zentrale Rolle Der Anteil internationaler Studierender in ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen stieg von 15 Prozent im Jahr 2010 auf 33 Prozent im Jahr 2023 »Ingenieure sind und bleiben der Schlüssel für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland« betont VDI-Direktor Adrian Willig Nachwuchsmangel als ungelöstes Problem Während die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften langfristig steigt bleibt die Nachwuchslage angespannt Jedes Jahr schließen in Deutschland lediglich 90 000 bis 100 000 angehende Ingenieure ihr Studium ab – zu wenig um den künftigen Bedarf zu decken Die Hays-Umfrage zeigt Energiekosten sind für Führungskräfte das zweitwichtigste Problem hinter dem Fachkräftemangel