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www markttechnik de 39 2025 14 Fokus Was macht die ODCA um die DC-Netze in die Breite zu bringen? Das ist ein weiteres große Ziel der ODCA Wir sprechen jetzt gezielt die Projektierer und Planer an um sie mit den DC-Netzen vertraut zu machen und ihnen zu zeigen dass mittlerweile die benötigten Komponenten zur Verfügung stehen Dazu sind wir mit den IHKs und Verbänden in Kontakt Außerdem geben wir Leitfäden für die Planung von DC-Netzen heraus Erst kürzlich haben wir aus der ODCA einen solchen Leitfaden für die Auslegung von DC-Microgrids veröffentlicht der für unsere Mitglieder und Partner zur Verfügung steht Unser Ziel ist das gesamte Ökosystem mit all seinen Facetten und Wertschöpfungspartnern vom Komponentenhersteller über die Planer und Integratoren bis zu den Betreibern aufzubauen Es gibt aber doch deutliche Unterschiede wenn statt der bekannten 400-V-Drehstromnetze 650-V-DC-Netze aufgebaut werden? Deshalb führen wir Workshops mit Planern und Projektierern durch woran sich die Mitglieder der ODCA aktiv beteiligen So planen wir im Oktober einen Workshop bei Weidmüller in Detmold Es gibt tatsächlich einige Besonderheiten die zu beachten sind zum Beispiel die Unterteilung eines DC-Microgrids in Sektoren oder die Auslegung der Schaltund Schutzgeräte Aber die Technik ist ohne Probleme zu beherrschen und natürlich auch sicher zu betreiben Um sich mit der DC-Technik vertraut zu machen wollen wir Transferzentren einrichten die die Verbindung vom akademischen Bereich zur Industrie herstellen So besteht eines an der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe in Lemgo am Fraunhofer IPA in Stuttgart und am Institut für Energieeffizienz in der Produktion der Universität Stuttgart Dort gibt es Demo-Anlagen und die Interessenten können dort direkt lernen mit den DC-Netzen und den dazu erforderlichen Komponenten umzugehen und sie dort auch zu testen Stoßen die Schulungsaktivitäten auf Interesse? Die Resonanz darauf ist sehr gut Das Interesse an den DC-Netzen ist groß viele sind der neuen Technik gegenüber aufgeschlossen und neugierig darauf Das Thema steht nach wie vor ganz oben auf der Agenda Das Interview führte Heinz Arnold Mehr Power weniger Risiko »Datensouveränität ist zum entscheidenden Faktor geworden« Die Portus Data Centers baut ihre Rechenzentrums-Kapazitäten massiv aus Im Interview spricht Falk Weinreich der neue CEO des Colocations-Anbieters über die Dezentralisierung der Cloud Infrastruktur-Anforderungen und warum KI und Datensouveränität gerade der Turbo für den Markt sind Markt Technik Bislang hatte jeder Standort bei Portus Data Centers einen eigenen Geschäftsführer Sie sind nun CEO der Gruppe Ist das nur ein neues Organigramm oder eine strategische Neuausrichtung? Falk Weinreich Es ist mehr als eine Hierarchiefrage Mit dem Einstieg unseres Investors Arcus vor gut zwei Jahren begann eine Phase des Wachstums durch Akquisitionen Zunächst haben wir in Luxemburg ein Rechenzentrum übernommen dann in Hamburg und schließlich in München Diese drei Standorte wurden bislang weitgehend unabhängig betrieben Eine Gruppe im eigentlichen Sinne gab es noch nicht Um die Wachstumsziele zu erreichen und die Investitionen effizient zu steuern brauchte es jemanden der alle Fäden zusammenhält die Strukturen harmonisiert und die Marke stärkt Genau das ist jetzt meine Aufgabe Ich verstehe mich als Dirigent der die drei Standorte orchestriert Prozesse optimiert und die Positionierung von Portus Data Centers schärft Sie feierten kürzlich den Spatenstich für das neue Rechenzentrum MUC2 in München Sie wollen bis Anfang 2027 die Fläche verdoppeln und die Leistung vervierfachen Das sind ambitionierte Pläne Ist der Zeitplan realistisch? Ja auch wenn der Bau ein komplexes Unterfangen ist Aber der Markt ist im Moment sehr aufnahmefähig die Nachfrage nach leistungsfähigen Rechenzentren ist hoch Wir sind zur richtigen Zeit am richtigen Ort Und wir sehen die aktuellen Entwicklungen als Rückenwind um dieses Projekt termingerecht umzusetzen Welche Marktentwicklungen sehen Sie im Rechenzentrumsumfeld? Ein wichtiger Treiber ist die Dezentralisierung der Cloud In den vergangenen Jahren haben über 90 Prozent der deutschen Unternehmen auf Hyperscaler wie AWS Google Cloud oder Azure gesetzt – aus guten Gründen denn das Modell ist flexibel und gut skalierbar Aber inzwischen haben viele Firmen die Risiken der Abhängigkeit erkannt Datensouveränität ist zum entscheidenden Faktor geworden Europa spielt hier eine immer größere Rolle