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Fokus www markttechnik de 36 2025 12 Interview mit edC-Chairman Prof Jan Bauer Neue Impulse für die electronic displays Conference Der neue Vorsitzende der electronic displays Conference edC steht für Kontinuität will aber auch neue thematische Akzente setzen wie er im Interview mit Mart Technik erklärt Sie reichen von resilienten Lieferketten über Nachhaltigkeit und der Bedeutung der KI bis hin zu psychologischen und soziologischen Aspekten der Display-Entwicklung Markt Technik Sie sind der neue Vorsitzende des Programmkomitees der electronic display Conference kurz edC nachdem Prof Karl-Heinz Blankenbach den Vorsitz aus Altersgründen abgegeben hat Welche neuen Schwerpunkte wollen Sie setzen? Prof Jan Bauer Vorsitzender des Programmkomitees der edC Die edC ist ausgesprochen erfolgreich wir können wieder einmal auf eine sehr gelungene Veranstaltung im März dieses Jahres zurückblicken Viel ändern zu wollen wäre sicherlich keine gute Idee Wir haben den Übergang sehr sorgfältig geplant ich arbeite bereits seit zwei Jahren mit Prof Blankenbach sehr eng in der Organisation der edC zusammen Der Übergang wird also fließend sein zumal Prof Blankenbach auch nach 23 Jahren noch unterstützend mit an Bord bleiben wird Einige neue Akzente wollen wir allerdings setzen die die neuesten Entwicklungen in der Displaytechnik widerspiegeln sollen An was denken Sie dabei konkret? Ich denke dass es wichtig ist einige Themen anzusprechen die auf der traditionell sehr technisch geprägten Konferenz bisher weniger zur Sprache gekommen waren Ich finde es zum Beispiel sehr spannend der Frage nachzugehen welche Auswirkungen die Displays auf die Gesellschaft haben und was das im Umkehrschluss für die Displayhersteller bedeutet Wie müssen sie in Zukunft die Displays gestalten um die sich wandelnden Ansprüche der Anwender zu treffen in welche Richtungen müssen sie künftig entwickeln? Sind dann künftig auch die Erkenntnisse von Soziologen und Psychologen gefragt um zu sehen wo die technische Entwicklung von Bildschirmen hingeht? Wie stark die Displays die Gesellschaft beeinflussen sieht jeder der mit offenen Augen in der Stadt im Zug oder ganz allgemein in der Öffentlichkeit unterwegs ist Das Smartphone ist zur Informationsquelle Nummer 1 geworden und das Interface besteht praktisch aus einem Display Außerdem prägen weitere Displays unsere Umwelt die Displays sind in unserem Leben all gegen wärtig Fast überall wo ein Controller sitzt ist auch ein Display verbaut – das macht es ja für die edC so besonders interessant dass sie parallel mit der embedded world stattfindet Aber zurück zur Frage Apple beispielsweise hat schon im Design seiner »Retina«-Displays Erkenntnisse der Psychophysik verwendet So kann das menschliche Auge in etwa 30 cm Abstand bei einer Auflösung von rund 300 dpi die einzelnen Pixel nicht mehr wahrnehmen Das führt zu einem homogener wirkenden Bild was den Sehkomfort steigert Die Erkenntnisse aus der Farbpsychologie können auch bei der Farbgestaltung verwendet werden Das Display reagiert auf verschiedene Umweltbedingungen sodass die Farben immer natürlich erscheinen Am Abend sinkt der Blauanteil im Sonnenlicht Die Displays hatten bisher dagegen einen konstant hohen Blauanteil Wer einen solchen Bildschirm bis tief in die Nacht benutzt dem gaukelt er vor dass es noch heller Tag ist Der Körper schaltet nicht auf den Einschlafmodus um der Mensch findet dann nur schwer in seinen nötigen Schlaf Wird der Rotanteil des Lichts erhöht kann auch diesem Effekt entgegengewirkt werden Auch wenn jemand am Abend noch einige Zeit vor dem Bildschirm sitzt kann er dann doch recht gut einschlafen In diesem Bereich gibt es vermutlich großes Potenzial für weitere interdisziplinäre Forschung und Entwicklung – wir stehen hier erst am Anfang Auf welchen Gebieten wollen Sie weitere Akzente setzen? Ein weiteres derzeit sehr aktuelles Thema ist die Absicherung der Lieferketten Wie können sie im Angesicht der geopolitischen Spannungen resilient gemacht werden? Und als sehr dringend sehe ich an die Displays nachhaltiger zu gestalten – von ihrer Produktion über den Betrieb bis zu ihrem möglichst hundertprozentigen Recycling – »from Cradle to Cradle« Das bedeutet Die Rohstoffe und Materialien sollen in Kreisläufen immer wieder genutzt werden sodass kein Abfall entsteht sondern alles wieder für den Aufbau neuer Dis-Prof Jan Bauer Vorsitzende des Programmkomitees der edC „ Kurze Wege und die Möglichkeit für intensives Networking sowohl unter den Besuchern der edC als auch im Umfeld der embedded world zu betreiben ist ein wichtiger Differenzierungsfaktor zu anderen Display-Konferenzen weltweit Das macht die edC einzigartig “