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4 2025 Security l Embedded Security made in Germany l 31 Der Einsatz der Lösung sorgt dafür dass physische Sicherheitsvorfälle genauso in das Security Operations Center SOC oder bestehende SIEM-Systeme Security Information and Event Management einfließen wie klassische Cyberangriffe Das bedeutet dass Sicherheitsverantwortliche Manipulationsversuche nicht erst nach Wochen oder Monaten entdecken sondern in Echtzeit alarmiert werden können Dadurch entsteht ein geschlossener Kreislauf aus Threat Intelligence Protection Detection und Response der kontinuierlich aus Angriffsmustern lernt und sich dynamisch an neue Bedrohungen anpasst Besonders in kritischen Infrastrukturen etwa in der Energieversorgung oder der industriellen Automatisierung können solche Lösungen den entscheidenden Unterschied machen „Wir stehen vor einer Ära hybrider Angriffe in denen physische Manipulationen und Cyberangriffe verschmelzen“ erklärt Zenger „Unternehmen müssen sich darauf einstellen dass ihre Infrastruktur nicht nur digital sondern auch physisch attackiert wird “ Der Schlüssel intrinsische Systemintegrität Die Grundlage für Physecs Lösungsansatz bildet die Technologie der intrinsischen Systemintegrität welche ihren Ursprung in der Forschung von Prof Dr Christian Zenger am Horst-Görtz-Institut für IT-Sicherheit in Bochum hat Sie wurde ursprünglich in Zusammenarbeit mit Forschungspartnern aus Harvard und Princeton darunter die Nuclear Future Labs entwickelt und stand ursächlich im Kontext der Nuklearwaffenabrüstungsüberwachung „Man kann sich das wie einen Flughafen-Scanner vorstellen nur dass wir von innen nach außen scannen“ beschreibt Zenger die Innovation Ziel war es hochsichere Mechanismen zu schaffen die Manipulationen und physische Eingriffe erkennen können selbst in den sensibelsten Bereichen der internationalen Sicherheitsüberwachung Diese Methoden wurden weiterentwickelt und finden heute Anwendung in der Industrie insbesondere bei kritischen Infrastrukturen IoT-Sicherheit und industriellen Anwendungen Während das System in früheren Anwendungen für die Atomwaffenabrüstung ungefähr eine Viertelmillion pro Asset gekostet hat konnte Physec den Preis auf unter fünf Euro senken – was einzigartig am Markt ist „Unsere Vision ist dass diese Technologie irgendwann so allgegenwärtig ist dass es keine Rolle mehr spielt welcher Chip verbaut wurde – weil Physec-Technologie integriert ist“ sagt Zenger Die Technologie basiert auf Physical-Layer Security daher auch „PHYSEC“ die physikalische Eigenschaften der Umgebung nutzt um Sicherheitsrisiken frühzeitig zu erkennen Dabei wird die elektromagnetische Wellenpropagation analysiert um selbst kleinste Abweichungen und Manipulationen zu detektieren Durch die Kombination mit KIgestützten Algorithmen lassen sich nicht nur Angriffe erkennen sondern auch die Integrität und Authentizität von Geräten sicherstellen Ende 2024 brachte Physec in Kooperation mit dem Halbleiterhersteller Renesas seine neueste Chip-Gene-Von der Forschung zum Unternehmertum – eine Bochumer Erfolgsgeschichte ➤ Physec ist ursprünglich aus der wissenschaftlichen Forschung heraus entstanden wobei der Weg in die Unternehmenswelt nicht wie selbstverständlich vorgezeichnet war 2016 ging das Deep-Tech-Unternehmen aus dem renommierten Horst Görtz Institut für IT-Sicherheit HGI in Bochum hervor „Ich habe immer an die Kraft wissenschaftlicher Innovationen geglaubt aber der entscheidende Moment war als ich erkannte dass unsere Forschung nicht nur akademischen Wert hatte sondern ein fundamentales Problem in der realen Welt lösen konnte“ erinnert sich Zenger und appelliert im gleichen Zug „Es reicht nicht nur zu forschen – wir müssen es umsetzen “ Als eine der größten Herausforderungen nennt der Co-Gründer die Skalierung der Technologie aus dem Labor in eine marktfähige Lösung „Die größte Hürde war es das Vertrauen der Industrie für eine völlig neue Art der Sicherheit zu gewinnen Rückblickend hätte ich vielleicht noch früher auf strategische Partnerschaften gesetzt um den Markteintritt zu beschleunigen “ Was viele Außenstehende zudem nicht wissen Interessanterweise stammt die bahnbrechende Technologie aus Bochum einer Stadt die sich mittlerweile zu einem der führenden Zentren für Cybersicherheit gemausert hat „Viele wissen gar nicht dass wir hier an der Ruhr-Universität mit 41 Professoren einer der weltweit größten Forschungsstandorte für IT-Sicherheit sind“ betont Zenger Tatsächlich forschen am Horst-Görtz-Institut für IT-Sicherheit HGI der Ruhr-Universität Bochum über 160 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in verschiedenen Disziplinen der IT-Sicherheit Darüber hinaus waren Forscher des HGI maßgeblich an der Entwicklung von drei der vier Post-Quanten-Kryptografie-Methoden beteiligt die vom USamerikanischen National Institute of Standards and Technology NIST standardisiert wurden Diese Entwicklungen unterstreichen Bochums Rolle als ein führendes Zentrum für Cybersicherheitsforschung auf internationaler Ebene Bi ld Lut z Le itm an n St ad t Boc hu m Physecs Vision ist dass diese Technologie irgendwann so allgegenwärtig ist dass es keine Rolle mehr spielt welcher Chip verbaut wurde – weil Physec-Technologie integriert ist