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Nr 49–50 2024 www markttechnik de Aktuell 3 Fortsetzung von Seite 1 »Seit dem Sommer herrscht Eiszeit« der deutschen Industrie in den vergangenen zwei Jahren so stark verschlechtert hat wie nie zuvor seit Beginn unserer Erhebung im Jahr 1994« so Stefan Sauer Experte beim ifo Institut So falle die Bewertung der eigenen Wettbewerbssituation in allen Industriebranchen sehr negativ aus ins besondere wenn es um Auslandsmärkte gehe Sein Chef Clemens Fuest Präsident des ifo Instituts kommt angesichts des weiter rückläufigen ifo Geschäftsklimaindex zu dem Fazit »der deutschen Wirtschaft fehlt es an Kraft« Wie sich die aktuelle Situation etwa für ein Unternehmen wie Phoenix Contact darstellt hatte bereits Mitte November auf der SPS Ulrich Lei decker COO des Unternehmens erläutert »Die Unternehmensgruppe wird 2024 mit einem Um satzrückgang auf etwa 3 Milliar den Euro abschließen« Aktuell würde das Unternehmen nur in bestimmten Nischenmärkten wie etwa im Bereich Smart Grids oder Ortsnetzstationen Data Center und auch der Logis tik Wachstum erzielen »Unsere klassischen Hauptmärkte wie der Maschinenbau und auch die Automobilindustrie kämpfen mit starken Rückgängen Die Nischenmärkte können die Ver luste in den Kernbereichen nicht vollständig kompensieren« Aus Sicht von Marc Schwehm Mitglied der Ge schäftsleitung der BMKGroup und verantwortlich für Supply Chain Management und kauf männische Zentralfunktionen verzeichnete die deutsche Wirt schaft speziell im zweiten Halbjahr 2024 einen starken Rückgang »ungewöhnlich ist dass sich der Nach frageeinbruch speziell in Europa und Deutschland branchenübergreifend zeigt Ausgenommen sind nur die Bereiche Wehr und Medizintechnik sowie Nischenmärkte mit Hidden Champions« Für 2025 rechnet er Stand heute mit einer Stabilisierung des Geschäfts erstes Marktwachstum erwartet er aber erst im 3 Quartal nächsten Jahres Als herausfordernd aber immerhin stabil be zeichnet Uwe Strom Leiter des strategischen Ein kaufs bei ebmpapst den Verlauf des aktuellen Geschäftsjahres »Wir hatten gehofft dass sich die wirtschaftliche Lage im Laufe des Jahres deutlich verbessern würde aber die anhaltenden globalen Unsicherheiten und die schwache Nachfrage ha ben unsere Erwartungen gedämpft« Bei ebmpapst rechnet man erst im nächsten Jahr mit einer Erholung »in Nordamerika und AsienPazifik sind wir bereits auf einem guten Weg« Im Hinblick auf die Gründe für die verhaltene Situation auf dem deutschen Markt hat Jean von Redwitz Director Sales und Member of Board bei CEMS zumindest für die Segmente der weißen und braunen Ware eine Erklärung »Speziell die unsichere und teils orientierungslose politische Situation zeigt sich stark in einer Kaufzurückhal tung das betrifft nicht nur den Bereich der weißen und braunen Ware sondern auch TV Automotive sowie den Haus und Wohnungsbau« Eine Kerbe in die auch Benjamin Thomson Einkaufsleiter bei inpotron Schaltnetzteile schlägt »Es ist aktuell noch sehr viel Liquidität in Lagern gebunden was die Handlungsfähigkeit beeinträchtigt dazu kommt die schleppende Um setzung von Maßnahmen zur Marktstimulation wie etwa die Förderung von Schlüsseltech nologien was den Aufschwung bremst« Eine Möglichkeit sich der eingetrübten Marktsituation in Teilen zu entziehen sieht Ulrich Ermel COO und Vorstandsmitglied der Fortec Gruppe darin »auf langfristi gere und resilientere Marktbe reiche zu setzen« Ein beson ders herausforderndes Problem der aktuellen Situation sieht er auch im »ElektronikPara doxon« der Tatsache dass bei niedrigerer Auslastung sich die Qualitätsfehler häufen »In sol chen Zeiten zeigt sich wer die Qualität seitens der Zulieferer auch wirklich im Griff hat« Für ihn ein Argument »im Einkauf weiter zu konsolidieren sowie das PreisQualitäts niveau auf der Zuliefererseite zu verbessern« Es gibt aber auch in der aktuellen Situation Unternehmen der Elektronikbranche die offenbar sehr gut mit den wirtschaftlichen Herausforderun gen zurecht kommen »Wir haben für 2024 eine schlechtere Situation erwartet aber tatsächlich zeichnet sich für uns sogar ein leichtes Wachstum im einstelligen Bereich ab« berichtet etwa Oliver Walter CEO der Camtec Power Supplies »und unsere Lieferzeiten ziehen schon wieder ordent lich an« Ganz ähnlich das Statement von Werner Su ter Managing Director der Schweizer Tefag Elek tronik »Wir haben 2024 zu Jahresbeginn wesent lich negativer eingeschätzt als es jetzt enden wird« Eine kurz oder mittelfristige Einschätzung für die Zukunft will er aber nicht abgeben Made in Japan – Auf Lager in Deutschland shop hioki eu de Das ORIGINAL Japanische Präzision seit 1935 Hochgenaue Stromsensoren seit 1971 • DC bis 120 MHz • ±1 0 % Grundgenauigkeit • Messbarer Strom von 200 µA bis 30 A Seite 8 Helge Puhlmann Yamaichi Electronics »Wir spüren in Deutschland die Versäumnisse der Investitionen in elementare Schlüsselbereiche wie Bildung und Infrastruktur Hinzu kommt ein Industrieland wie Deutschland kann nicht dauerhaft die höchsten Energiepreise der Welt zahlen «