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Fokus www markttechnik de Nr 49–50 2024 20 AI and Electronics for Medicine 2024 Der Bedarf an Medizin-Chips steigt rasant Braucht die Medizintechnik spezifische Halbleiter? Wenn ja wie viele? Die Chip-Session der AIEFM-Konferenz 2024 in Dresden zeigt wie die Digitalisierung der Medizin Potenziale und Anforderungen verändert – und prognostiziert einen rasant wachsenden Absatzmarkt ähnlich der Autoindustrie Die Medizintechnik hinkt in der Chip-Technologie 10 bis 20 Jahre hinterher « Es war eine bittere Wahrheit mit der Prof Dr med Jochen Hampe von der TU Dresden in seinen Vortrag »Medical Need for Dedicated Medical Semiconductors« der Themen-Session zu medizinischen Halbleitern an Tag 3 der AIEFM-Konferenz 2024 einstieg Doch der Digitalisierungsdruck ist groß und viele Digital-Health-Produkte teils mit künstlicher Intelligenz sind längst auf dem Markt Im Zuge der weiteren Vernetzung der Gesundheitsversorgung brauche es laut Hampe dringend medizinische Mikrosysteme die sowohl Sensoren KIfähige Datenverarbeitung medizinsichere Konnektivität und dedizierte Medtech-Funktionen auf einem Chip vereinen Sollten bisher die geringe Marktgröße und zu spitze Anforderungen eine Einstiegshürde für die teure Entwicklung gewesen sein so sind diese Prof Hampe zufolge längt kein Thema mehr »Die digitale Medizinelektronik boomt Medizinspezifische Halbleiter können herstellerübergreifend in verschiedenen Geräten zum Einsatz kommen« sagt Hampe der die Medizintechnik mit den Anfängen der automobilen Halbleiter und der Fahrzeugdigitalisierung vergleicht »Prozesse und Vorgehen sind aus der Autobranche übertragbar wir sehen ein großes und schnell wachsendes Marktpotenzial « Dazu kommt für den Co-Projektkoordinator des vom BMBF geförderten Zukunftsclusters Semeco Secure Medical Microsystems and Communications die zwingende Miniaturisierung in der Medizintechnik und der Trend zu Single-Use-Geräten Derzeit würden allein 220 Millionen minimalinvasive Eingriffe pro Jahr mit Multi-Use-Endoskopen durchgeführt die Wachstumsraten in Schwellenländern liegen bei bis zu 10 Prozent pro Jahr Selbst wenn alle Hygienemaßnahmen korrekt ablaufen bleibe hinsichtlich der Sterilität immer ein Restrisiko Die Welt verlange nach Einmalendoskopen der Markt soll sich bis 2030 auf 10 4 Milliarden US-Dollar vervierfachen Bild 1 Die Anzahl der benötigten Embedded-Vision-Systeme inklusive der notwendigen Chips werde entsprechend sprunghaft ansteigen und mit dann umsetzbaren neuen Assistenzfunktionen für einen Technologieschub sorgen Als weiteren Markttreiber nennt Prof Hampe die schrittweise Ausstattung von Verbrauchsmaterialien für medizinische Flüssigkeiten mit elektronischen Messund Überwachungsfunktionen Millionen oder besser Milliarden Infusionsbeutel Spritzen Dialyseoder Beatmungsschläuche werden zukünftig den Flüssigkeitsfluss sowie dessen Eigenschaften direkt am Patienten detektieren können mit Bild Anja Stübner EKFZ