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13 dachbau magazin 7 | 2024 www buildingnet de ▸ Ein Markenzeichen des Museumsneubaus ist die Glasfassade mit vorgehängten und in Rastern strukturierten Metallgitter-Elementen dem gewölbten Dach von dessen höchstem Punkt aus sich ein weitläufiges Panorama über den Stadtpark und die ungarische Hauptstadt Budapest eröffnet Intensive Begrünung Sowohl die Belastung durch die intensive Begrünung als auch die Krümmung der beiden künstlichen Hügel mit einer Neigung von bis zu 27 Grad in den oberen Dachbereichen stellten besondere Anforderungen an die Dachkonstruktion dar Ausgeführt als Umkehrdach mussten neben den durch die Begrünung aufgebrachten Lasten auch die zusätzlichen Speichermassen durch Regenwasser berücksichtigt werden Weiterhin galt es die Dachfläche entsprechend zu strukturieren Teilbereiche abzutrennen und Schubschwellen zu installieren ohne dadurch bauphysikalische Einbußen in Kauf zu nehmen Nicht zuletzt musste natürlich auch eine dauerhaft funktionsfähige Wasserführung hergestellt werden Mechanisch belastbare Schwellen Um Teilbereiche abzutrennen und Schubschwellen anzuordnen fixierten die ungarischen Dachdecker Metallstützen durch die bituminöse Abdichtung in der Dachschale Anschließend wurden die in einem Abstand von etwa 30 cm gesetzten Stützen beidsei-Am Eingang zu einer der ältesten Grünanlagen Budapests dem Stadtpark Városliget erheben sich von einem zentralen ebenerdigen Platz aus zwei sanft gekrümmte Hügel Auf ihnen wachsen zahlreiche immergrüne Pflanzen Sträucher Stauden und Bäume Gemeinsam mit dem Platz bilden sie das Dach des neuen Ethnografischen Museums Budapest ungarisch Néprajzi Múzeum Die beiden begehbaren Dachflügel bilden als Teil eines imaginären Kreises mit einem Durchmesser von rund einem Kilometer das Tor zum Museum und zum Park Im Jahr 2022 eröffnet gehört der mehrfach preisgekrönte Museumsneubau zum größten städtebaulichkulturellen Projekt in Europa dem Liget Budapest Project Der Entwurf stammt von Marcel Ferencz vom Budapester Architekturbüro Napur Architect Seine dynamische und zugleich schlichte Linienführung fügt sich harmonisch in die natürliche Parkumgebung ein Zugleich kommuniziert das ungewöhnliche Gebäude mit der urbanen Struktur der Umgebung 60 Prozent des Bauwerks liegen unter der Geländeoberfläche Dank des begrünten Dachs und der Transparenz der über dem Boden liegenden Baukörper passt sich das neue Museum auch maßstäblich an seine Umgebung an Die begehbare Dachfläche ist Teil des öffentlichen Raums der die Besucher im Stadtpark erwartet Zwei Hügel und ein Denkmal Die beiden sanft nach oben gewölbten Hügel des neuen Museums flankieren ein Denkmal von 1956 das von einem großen Platz umgeben ist Darunter befinden sich öffentliche Bereiche wie ein Veranstaltungssaal museumspädagogische Räume ein Besucherzentrum ein Museumsshop sowie ein Restaurant Zugleich beherbergen sie Funktionsbereiche für den Museumsbetrieb wie eine Bibliothek das Archiv Büros für das Museumspersonal und eine Abteilung für die Verwaltung der Artefakte Anspruchsvolle Umsetzung Hinter dem ikonischen Design des Gebäudes verbirgt sich eine Reihe besonderer technischer Lösungen So werden die gekrümmten Gebäudeflügel von einer vorgespannten Stahlbetonkonstruktion getragen die normalerweise beim Bau von Brücken Verwendung findet Signifikantes Markenzeichen des Museumsneubaus ist die Glasfassade mit vorgehängten und in Rastern strukturierten Metallgitter-Elementen Sie zeigen abstrahierte ethnografische Motive aus den ungarischen und internationalen Sammlungen des Museums und bestehen insgesamt aus fast einer halben Million Pixeln Mithilfe eines Spezialroboters wurden diese in die über 2000 Aluminiumgitter gesetzt Diese Fassadengestaltung ist nicht nur in ästhetischer sondern auch in technischer Hinsicht einzigartig da sie das Gebäude gleichzeitig beschattet und dadurch zu dessen energieeffizientem Betrieb beiträgt Ungewöhnliche Parkerweiterung Das zweite markante Gestaltungsmerkmal des Neubaus ist sein riesiger Dachgarten der als Erweiterung der Grünfläche des Stadtparks fungiert Grundlage der Bepflanzung sind über 3000 m³ mit speziellen Nährstoffen angereicherter Mutterboden der auf den beiden „Hängen“ des Gebäudes ausgebracht wurde Anschließend pflanzten die Gärtner etwa 1500 blühende und zwiebelartige Stauden sieben Laubgehölze fast 100 immergrüne Pflanzen und etwa 700 Ziergräser Dadurch entstanden insgesamt 7300 m² zusätzliche Parkfläche auf »Die begehbare Dachfläche des neuen Museums ist Teil des öffentlichen Raums «