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Q11 4 2023 seits und Automatisierung von komplexen Geschäftsprozessen via APIs andererseits macht alles schneller weniger fehleranfällig und effizienter All dies weckte natürlich auch Begehrlichkeiten in Richtung Preiseffizienz »Was kostet es ohne Designunterstützung?« Die Globalisierung brachte ein völlig neues Geschäftsgebaren Produktion wurde in Billiglohnländer verlagert In Europa entwickelte Designs verschwanden beim Auftragsfertiger in Asien gesourct wird inzwischen global Da Asien oft andere Preisstrukturen bietet als Europa entstanden Einkaufsbüros europäischer Kunden in Asien und so wird ein nicht unerheblicher Anteil des europäischen Komponentenbedarfs in Asien eingekauft bzw kommt erst als fertiges Produkt zurück nach Europa Kein Wunder dass aus Europas Anteil am globalen Komponentenmarkt von einst über 20 Prozent weniger als 10 Prozent wurde So funktioniert halt Globalisierung ganz ohne Wertung Folge für die Distribution Designunterstützung in Europa ist teuer wenn keine Bestellung der Ware den Aufwand kompensiert und wird von den Herstellern auch immer weniger pekuniär gewürdigt Auch dies ohne Wertung Mit der Zunahme der Auftragsfertigung seit Mitte der 1990er-Jahre zu inzwischen über 40 Prozent Anteil am Distributionsumsatz entstand zusätzlicher Druck Hier wurde keine Design-Unterstützung durch FAEs gebraucht der Schwerpunkt lag auf Fulfillment Während OEMs oft technische Unterstützung heute stärker in Richtung Systemund Software-Knowhow in Anspruch nehmen belässt es die EMS-Industrie weitgehend bei Stückpreispolitik und bestenfalls Unterstützung mit Logistikdienstleistungen die wünschenswerterweise wenig kosten darf Diese Entwicklungen waren nicht linear sondern hatten Schattierungen und Verästelungen Und sie brachten weitere Spieler in die Supply-Chain die sich statt mit den Produkten mit der Verknüpfung von Daten und Informationen beschäftigten Die Rede ist von Plattformen Softwareunternehmen die etwa bestimmte Daten oder Tools Software as a Service anbieten um rechtliche Erfordernisse besser abzudecken RoHS REACh etc Prozesse wie das leidige Quoting zu optimieren oder tiefe Einblicke in Verfügbarkeitsrisiken zu ermöglichen – alles Dinge von denen man denkt die Distribution hätte es auch anbieten bzw als ureigene Aufgabe verstehen können Doch wie sagt man so schön? Fire under the Bridge Hier liegt aber eine ganz besondere Chance für die Zukunft der Distribution Mit dem Wissen und dem Marktverständnis von heute kann Distribution mehr sein als nur der Lieferant Logistiker oder auch der edlen Hersteller Stellvertreter auf Erden die die schlechte Nachricht von NCNR Non-Cancelable Non-Returnable Preiserhöhungen und Lieferzeiten weiterreichen Die Idee ist simpel und in anderen Branchen längst Usus Service-Design In Ergänzung zum klassischen Vertrieb identifiziert der Distributor zusammen mit dem Kunden über den reinen Komponentenbedarf hinaus nicht nur die notwendigen produktnahen Dienstleistungen sondern auch die »Pain-Points« des Kunden erarbeitet Lösungen und packt dies in ein individuelles Service-Design mit einem individuellen Preis Die simple Variante davon ist Activity-Based Costing ABC oder Fee for Service notwendig wäre eine auf Wertschöpfungserfolg ausgerichtete Bepreisung Der Distributor der Zukunft als intelligenter Service-Designer der wie ein Supply-Chain-Architekt agiert und von Beiträgen zur Prozesseffizienz ebenso profitiert wie von Erfolgen beim Risikomanagement Klingt unrealistisch? Stimmt Heute noch Denn dazu bedarf es nicht nur eines gravierenden Umdenkens auf allen Seiten Hersteller Distributor Kunde Endkunde das auch zu wollen sondern auch einer neuen Denke und zusätzlicher Skills auf jedem Job-Level Der Verkäufer wird zum Service-Analysten und Opportunity-Scout für die Umsetzung von Pain-Points in Servicemöglichkeiten der Logistiker oder Supply-Chain-Spezialist zum Service-Architekten der Einkäufer auf Distributionsseite zum Verfügbarkeitsmanager Eine weitere Voraussetzung um sich zum intelligenten Service-Designer zu entwickeln ist ein besseres Verständnis von Daten und Informationen in der Supply-Chain und deren Bewertung – das wird wohl bald der KI-Kollege erledigen Es ist erstaunlich wie ausgerechnet die High-Tech-Industrie für Elektronik die in der Lage ist die größten technischen Wunder hervorzubringen in Sachen Angebotsund Nachfragemanagement immer wieder