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www markttechnik de Nr 38 2023 22 »Früher wurde man an der Börse abgestraft wenn man Wehrtechnik machte« erinnert sich Traum an noch nicht allzu lange vergangene Zeiten »das hat sich inzwischen um 180 Grad gedreht« Festmachen lässt sich dieser Wandel glasklar am Beginn des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine Eine Zäsur mit der sich letztlich die gesamte Gefühlslage der Nachkriegsgenerationen gegenüber Militär und Wehrtechnik verändert hat Nun war die teils eingeschränkte Einsatzfähigkeit der Bundeswehr schon vor dem Frühjahr 2022 des Öfteren Thema gewesen doch nun stellt sich heraus dass niemand wirklich damit gerechnet hatte dass deutsche Panzerhaubitzen wirklich im Gefecht eingesetzt werden könnten und nicht nur die obligatorischen Übungsschüsse auf dem Truppenübungsplatz abgeben müssen Entsprechend schnell machten sich dann auf dem realen Kriegsschauplatz Verschleißerscheinungen im Einsatz bemerkbar Um offenbar Versäumtes nachzuholen wurde ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt um die Bundeswehr ausstattungstechnisch auf ein Niveau zu bekommen das potenzielle Aggressoren wirklich abschrecken würde Seitdem haben sich die Umsätze nicht nur der klassischen Rüstungskonzerne deutlich erhöht Da Stromversorgungen naturgemäß ein zentraler Bestandteil militärischen Equipments sind profitiert von diesem Wandel auch der eine oder andere Stromversorgungsspezialist In der Vergangenheit war Wehrtechnik ein langwieriges Geschäft »Da die Budgets meist unsicher waren musste man einen langen Atem haben« schildert Traum seine Erfahrungen in diesem Bereich »Die Designin-Zeiten lagen bei drei bis fünf Jahren bis alle Qualifikationen wirklich durch waren « Im Anschluss daran dann das Warten auf die Freigabe für den Auftrag durch das Bundesamt für Beschaffung »Von einem schnellen Return on Invest konnte da keine Rede sein « Um das Ganze kostengünstiger zu gestalten wurde auch versucht an der einen oder anderen Stelle beispielsweise mit Industrie-Wandlern statt wie früher ausschließlich mit MIL-Wandlern zu arbeiten Ein Konzept das man sich teilweise auch in der Luftund Raumfahrt zu eigen machte So wurde offenbar auch bei StarLink auf dieses Konzept zurückgegriffen um die Satelliten schnell in den Orbit zu kommen Inzwischen hat man bei StarLink offenbar Konsequenzen gezogen und setzt wieder auf strahlungsdichte Wandler Offenbar war die Strahlungsbelastung für andere Wandler auch im erdnahen Orbit zu hoch Emtron so Traum beschäftigt sich bereits seit der Unternehmensgründung mit dem Thema Wehrtechnik und Avionik und arbeitet dabei auch heute noch überwiegend mit den Lieferpartnern aus dieser Zeit zusammen »In den letzten zwei Jahren« so der Emtron-Geschäftsführer »ist dieses Geschäft durch die Decke gegangen« Konkret bedeutet das es hat sich um den Faktor vier bis fünf vergrößert Damit ist Emtron der einzige unter den Diskussionsteilnehmern der in diesem Bereich tätig ist Nicht mehr in diesem Geschäft tätig ist Hy-Line Technology wie Krause erläutert »Wir hatten bis 2019 ein kommerziell sehr gut laufendes Produkt in diesem Bereich das wir heute nicht mehr im Angebot haben « Einen passenden Ersatz auf Herstellerseite hat man bisher offenbar nicht gefunden Auch in der Vergangenheit nicht aktiv im Bereich Wehrtechnik und Avionik gewesen ist Schukat electronic »Das ist nicht unsere Spielwiese« stellt Stocker fest »Da bräuchte man das passende Produkt und letztlich stellt sich dann für uns auch die Frage Wollen wir das überhaupt?« eg Wehrtechnik Eine 180-Grad-Wende Special|Stromversorgung