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www markttechnik de Nr 38 2023 20 darüber ist nicht ungetrübt in sie mischt sich aufseiten der Distributoren eine gewisse Sorge um die Zukunft »In den letzten sechs Monaten sind die Lieferzeiten deutlich kürzer geworden« beschreibt Traum die Marktentwicklung der letzten Zeit »das führt natürlich dazu dass die ersten Kunden wieder beginnen kurzfristiger zu planen« Wo ist das Problem? »Aktuell ist zu viel Ware am Markt das führt dazu dass die Folgeaufträge für die Hersteller in Fernost ausbleiben« schildert Frank Stocker Field Application Engineer Power Supplies bei Schukat electronic das Problem »Vor diesem Hintergrund sinken die Produktionsauslastungen in Asien und die Hersteller reagieren entsprechend « Traum nennt in diesem Zusammenhang Auslastungsgrade von nur noch 70 Prozent und es ist unklar ob die Auslastung nicht noch weiter sinken wird Nun sind asiatische Volkswirtschaften nicht unbedingt dafür bekannt dass sie mit Steuerungselementen wie Kurzarbeit vertraut sind »Man kann so eine Phase sicherlich dadurch überbrücken dass man auf Lager produziert« so Stocker »oder dass man Schulungsmaßnahmen durchführt Die Frage ist Welcher Zeitraum lässt sich so überbrücken ohne dass es doch zu Personalabbau kommt?« In Deutschland beziehungsweise im deutschsprachigen Raum laufen derzeit die Lager voll Warum ist das so? In der Panik der beginnenden Corona-Pandemie versuchte man mit der Ausweitung der Planungshorizonte für Versorgungssicherheit auf der Abnehmerseite zu sorgen Die Angst ging um dass die deutsche überhaupt die europäische Industrie massiv einbrechen könnte wenn sie nicht mehr die benötigten Vorprodukte aus Asien erhält in diesem Fall eben Subsysteme in Form von Stromversorgungen Also wurde mit einem Vorlauf von 18 oder 24 Monaten geplant bestellt und offenbar in vielen Fällen auch gleich die Herstellung ausgelöst Wäre das immer nur über eine Schiene gelaufen wären die Probleme jetzt nicht so groß aber in der Sorge um ihre Versorgungssicherheit und um die Ware auch wirklich zu bekommen bestellten die Kunden eben über viele Lieferwege Jetzt laufen die Lager mit der bestellten und gelieferten Ware voll und die Stromversorgungs-Distributoren hören von ihren Kunden wie es Jochen Krause Product Line Manager Stromversorgungen bei Hy-Line Technology beschreibt »dass ihnen genau noch das eine Bauteil fehle um ihre Produkte wegproduzieren zu können Wenn man dieses eine Produkt noch erhalte dann gingen auch die Stromversorgungen wieder vom Lager weg« Seine Schlussfolgerung »Unsere Kunden haben volle Auftragsbücher die sie nicht erfüllen können « Die Kunden laufen so in ein Cash-Flow-Problem hinein weil das Gap zwischen dem was sie produzieren und verkaufen können und dem was sich an Vorprodukten im Lager anhäuft immer größer wird Doch das ist ein Problem das sich die Stromversorgungs-Distributoren natürlich nicht zu eigen machen wollen »Wenn jemand mit einem Stornierungswunsch auf uns zukommt ist das immer eine Einzelfallprüfung« versichern Traum und Stocker unisono Der Versuch zu stornieren würde natürlich die Verbindlichkeiten aus den Büchern löschen aber »die Ware ist ja bestellt sie ist produziert bezahlt und jetzt eben geliefert« hält Traum fest »Wenn jemand jetzt sagt er will die Ware aber nicht dann müssen wir uns nach externem Lagerraum umsehen Dann zahlt der Betreffende eben Lagerzins er zahlt den Palettenplatz in diesem externen Lager « Aus Sicht der Stromversorgungs-Distributoren stellt sich das Ganze vor allem als Cash-Flow-Management-Problem dar »Wir müssen den engen Kontakt mit den Kunden suchen um festzustellen wie sehen dessen wirkliche Bedarfe in den nächsten zwölf Monaten aus « Es gehe darum das Problem das entstanden ist gemeinsam und auf Augenhöhe zu lösen und nicht einfach auf den anderen abzuwälzen Natürlich könne er die Kunden verstehen so Andreas Hanausek Produktmanager und Field Application Engineer für Stromversorgungen bei Codico »wir kommen aus einer Zeit der Verknappung in der wir den Kunden mitgeteilt haben dass die Lieferzeiten jetzt bei 12 18 24 Monaten liegen und sie entsprechend langfristig planen und disponieren müssen« Diesem Rat seien die Kunden gefolgt »und jetzt sagen wir ihnen du kannst das Produkt wieder innerhalb von 20 Wochen bekommen« Das verändere wieder den Planungshorizont und natürlicherweise blieben dann eben die Folgeaufträge aus Frank Stocker Schukat electronic „ Ich glaube dass wir bis zum 2 Quartal 2024 warten müssen bis wir wieder richtig merken werden dass der Auftragseingang anzieht “ Special|Stromversorgung