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www markttechnik de Nr 19 2023 8 Aktuell Nachrichten Europäischer Erfinderpreis 2023 Europäisches Patentamt nominiert »Vater des LiFi« Das Europäische Patentamt EPA hat die zwölf Finalisten des Europäischen Erfinderpreises 2023 bekanntgegeben In der Kategorie Forschung hat sich die Jury für Professor Dr Harald Haas als einen von drei Finalisten entschieden Er gilt als »Vater des LiFi« Light Fidelity Seit 2006 vergibt das EPA diese renommierte Auszeichnung und würdigt alljährlich bahnbrechende technologische Neuerungen und die Menschen dahinter In diesem Jahr hat die Jury den Informatiker und Wissenschaftler Professor Dr Harald Haas nominiert Der deutsche Erfinder und sein Team haben eine stabilere und energieverbrauchsärmere Mobilfunktechnologie als WLAN entwickelt LiFi > Hintergrund Nach Angaben der Vereinten Nationen sind heute mehr als 65 Prozent der Weltbevölkerung online Die Nutzer legen dabei großen Wert auf die Internet-Geschwindigkeit Hier setzt die Erfindung an Professor Harald Haas und sein Team haben eine mobile Funktechnologie-Alternative entwickelt die Nutzern drahtlose Verbindungen bietet die über 100-mal schneller sind als WLAN Es handelt sich um lichtbasiertes WLAN Die Funktechnologie verwendet Licht wie z B LEDs anstelle von Radiowellen zur Übertragung der Information Die Technologie LiFi sendet über eine LED-Leuchte Lichtimpulse die für das menschliche Auge nicht wahrnehmbar sind Mithilfe dieser ausgesendeten Lichtsignale können Daten zu Empfängern hin übertragen werden Diese sammeln dann die Informationen und entschlüsseln die gesendeten Daten Vom Konzept her ähnelt dies der Decodierung des Morse-Codes allerdings mit einer viel höheren Geschwindigkeit – es geht um Datenübertragung im Bereich von Gigabit pro Sekunde Gbit s Die Übertragungsgeschwindigkeit mittels LiFi kann mehr als 100 Gbit s erreichen Das ist 100-mal schneller als heutige Hochgeschwindigkeits-WLAN-Verbindungen Die Technologie ermöglicht außerdem mehrere gleichzeitige Verbindungen zu verschiedenen Nutzern und wird von einer einzigen LED-Leuchte gesteuert Angesichts der zunehmenden Verbreitung von Smartphones und des mobilen Datenverkehrs weltweit bietet LiFi eine alternative Übertragungstechnologie indem es Informationen über Lichtwellen sendet – die Übertragungskapazität des optischen Spektrums ist etwa 3000-mal größer als die von üblichen mittels Funkfrequenzen aufgebauten Netzwerken LiFi bietet zudem eine höhere Datensicherheit da das Si gnal nicht durch Wände dringt Das bedeutet für das Internet si gnal dass es innerhalb des Raumes bleibt in dem das Licht ausgesendet wird Die Technologie von Professor Haas wird bereits in Bereichen eingesetzt in denen Funkfrequenzen unerwünscht sind etwa in Krankenhäusern und Schulen LiFi ist außerdem billiger als Glasfaserkabel und kann in bestehende Infrastrukturen wie etwa Straßenlaternen integriert werden Die gleichzeitige Verwendung von Solarzellen als Datendetektoren und Energieerzeuger für LiFi bietet weitere Möglichkeiten um den Energieverbrauch des Netzwerkes zu verringern Professor Haas und sein Team haben auch gezeigt inwieweit verschiedene Arten von Solarzellen einschließlich organischer Zellen für optische drahtlose Hochgeschwindigkeits-Datenempfänger zur Anwendung in energieeffizienteren Gebäuden dienen können Professor Haas ist optimistisch was das Potenzial der Arbeit seines Teams angeht »Es liegt ein riesiger Ozean vor uns den wir für die mobile Kommunikation nutzen wollen Wir müssen nur aus dem überfüllten Pool heraustreten « Er glaubt dass LiFi auch eine entscheidende Komponente für die Ausrüstung vieler autonomer Systeme werden könnte – sowohl am Boden als auch in der Luft Nach Ansicht des Erfinders würde das Netz der nächsten Generation 6G erhebliche Frequenzinnovationen erfordern bei denen LiFi eine Schlüsselrolle spielen könnte > Innovationen zum Wohle der Menschheit Der Erfinder Harald Haas hat eine Leidenschaft für Technologie die der Welt hilft »Im Herzen bin ich Ingenieur Ich möchte echte Wissenschaft zum Wohle der Menschheit betreiben und Dinge entwickeln die die Qualität unseres Lebens verbessern « Der deutsche Ingenieur war im Bereich Mobilkommunikation tätig und hielt eine außerordentliche Professur für Elektrotechnik an der Jacobs University in Bremen inne bevor er nach Schottland ging wo er seine Forschung im Bereich der drahtlosen Kommunikation mithilfe von Lichtwellen vorantrieb Er ist seit Langem mit der schottischen akademischen Gemeinschaft verbunden was eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von LiFi gespielt hat Seit über zehn Jahren ist er Professor an der University of Edinburgh und seit fast drei Jahren mit der University of Strathclyde in Glasgow verbunden wo er derzeit als Direktor des LiFi Research and Centre fungiert Professor Haas ist in einer Reihe europäischer Patente als Erfinder genannt 2012 war er Mitbegründer eines akademischen Spinoffs namens pureLiFi um entsprechende LiFi-Geräte zu vermarkten und bleibt weiterhin dessen wissenschaftlicher Leiter und Mitglied des Verwaltungsrats Professor Haas demonstrierte die Machbarkeit seiner Erfindung bei einem TED-Vortrag Dabei zeigte er wie LiFi-Geschwindigkeiten erreichbar sind – vergleichbar mit Hochgeschwindigkeits-Breitband – und zwar indem er ein YouTube-Video in hoher Auflösung über die von einer Tischlampe ausgesandten Lichtwellen streamte Er erklärte dass dieser TED-Vortrag der erste Wendepunkt für ihn war und er daraufhin pureLiFi gründete »aufgrund des Potenzials das ich sah und der überwältigenden Resonanz die wir erhielten« Die Gewinner des Europäischen Erfinderpreises werden am 4 Juli 2023 in Valencia Spanien im Rahmen einer hybriden Live-Zeremonie bekanntgegeben Diese Online-Übertragung ist auch für die Öffentlichkeit zugänglich nw ■ Nominiert für den europäischen Erfinderpreis ist der deutsche Forscher Harald Haas für die Entwicklung der Möglichkeit Highspeed-Internet durch LED-Leuchten zu übertragen Bild Europäisches Patentam t