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Kürzlich bei den Mateso-Distributoren stand das Telefon nicht mehr still Es herrschte Aufregung weil Netwrix aus den USA bei der deutschen Security-Softwareschmiede eingestiegen ist „Es hat tatsächlich kritische Rückfragen von Kunden gegeben die sich explizit für den Mateso Passwordsafe wegen des Gütesiegels Made in Germany entschieden haben“ berichtete uns Oliver Lorenz Chef bei der Kelobit IT-Experts So ging es vielen anderen auch aber auch die Distis wurden von der Akquisition überrascht Der neue Käufer aus den USA ist zwar nicht börsennotiert bestand aber offensichtlich darauf alle zeitgleich zu informieren Made in Germany inhabergeführter Mittelstand mit rund 40 Mitarbeitern klein aber fein und Platzhirsch hierzulande bei Enterprise-Lösungen für das Passwortmanagement Nun hat Netwrix mehr als zehnmal so viele Mitarbeiter und wohl auch viel mehr Kapital und globale Ambitionen das Sagen bei den bayerischen Schwaben Zwei Fragen muss man klären die über den aktuellen Merger hinaus zu bedenken sind Erstens Verfängt Made in Germany noch wenn Investoren außerhalb Deutschlands einsteigen? Wenn in allen ITK-Netzwerken Rechenzentren und Clients zwangsläu fi g Komponenten wie Chips und Software für Virtualisierung von nicht deutschen Anbietern zum Einsatz kommen? Klärungsbedarf gibt es allemal Zweitens Die Sorgen um die Sicherheit und Integrität von Daten im Mateso-Fall von so sensiblen wie Passwörtern sind berechtigt Sysob-Chef Thomas Hruby gibt aus technologischer Sicht Entwarnung Seite 8 Klar ist aber auch dass Made oder Hosted in Germany Datensicherheit suggeriert die es in der digitalen Welt nun einmal nicht zu 100 Prozent geben kann Hinzu kommt wie Manager Hruby zu bedenken gibt Wie wettbewerbsund zukunftsfähig kann ein deutscher Hersteller wie Mateso bleiben mit beschränkten Mitteln für Entwicklung und internationale Expansion? Innovationen treibt nun einmal vor allem das Silicon Valley an dort sitzt auch das meiste Geld und die Risikobereitschaft ist deutlich ausgeprägter als in einer deutschen Mittelstandsbank Würde Made in Germany eine Voraussetzung für eine Mitgliedschaft im Bitkom sein der deutsche ITK-Branchenverband müsste mehr als der Hälfte seiner Mitgliedschaften und Personen im Hauptvorstand kündigen Viele arbeiten nämlich für Konzerne wie Cisco Google HP Huawei Intel IBM Microsoft NTT oder Wipro Die ITK-Industrie ist global anders wäre die Digitalisierung der deutschen Wirtschaft gar nicht möglich Ihr Martin Fryba Senior Editor und stellv Chefredakteur ICT CHANNEL ict channel 20 7 Oktober 2022x Editorial 3 Z A H L D E R W O C H E E Di t O Ri A L Made in Germany zu eng gedacht 20 Jahre Seit dem Jahr 2002 beschäftigt sich die deutsche Politik bereits mit der Vorratsdatenspeicherung Ende 2007 hatte der Deutsche Bundestag dann ein erstes Gesetz auf Basis der entsprechenden EU-Richtlinie verabschiedet – das letztlich vom Bundesverfassungsgericht für verfassungswidrig erklärt wurde 2022 scheiterte nun auch der nächste Anlauf aus dem Jahr 2015 Die deutsche Regelung zur Vorratsdatenspeicherung ist laut dem EuGH mit wenigen Ausnahmen unverhältnismäßig Damit folgten die Luxemburger Richter Ende September abermals früheren Urteilen des Europäischen Gerichtshofs Que lle I CT C H A N N EL