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Nr 31–32 2022 www markttechnik de Aktuell Nachrichten 3 Fortsetzung von Seite 1 »Second Source ist stets « entscheidend »Je innovativer das Produkt des Kunden ist je mehr ist es unique und einzigartig und deshalb auch Single Source « Anders gelagert sei die Situation beispielsweise wenn Lithium-Ionen-Batterien knapp sind und man das eindesignte Produkt vom Lieferanten auf absehbare Zeit nicht mehr erhält »Da müssen wir logischerweise ein oder zwei neue Produkte qualifizieren« erklärt Mangler Herrmann Püthe geschäftsführender Gesellschafter von inpotron pflichtet dem im Wesentlichen bei »Second Source ist immer ein Kompromiss Single Source ist notwendig wenn ich das beste Produkt auf den Markt bringen möchte Das heißt nicht dass ich mir keine Gedanken zu Alternativen machen kann Aber das bedingt immer einen Qualifizierungsprozess für mein Endprodukt sonst wird es nicht funktionieren « Hermann Reiter Geschäftsführer von Digi-Key Deutschland verdeutlicht dass Second Source auch im Hinblick auf die Produktion von Komponenten zum Tragen kommen kann und dies vom Markt auch gefordert werde »EMS und OEMs wollen dass das Produkt wenigstens in zwei Fabriken produziert wird um das Risiko zu verteilen Im Steckverbinder-Bereich etwa sehen wir diese Forderung sehr häufig Dabei geht es darum dass der Kunde z Bbei einer Naturkatastrophe wie einem Erdbeben trotzdem noch eine Versorgungssicherheit hat « Darüber hinaus plädiert Reiter auch für eine Lagerhaltung von Wafern um entsprechend die Verfügbarkeit bei Halbleitern zu erhöhen »Dual Production Site und Wafer Storage sind Themen die in der Supply Chain kommen müssen um mehr Vertrauen aufzubauen « Andere Teilnehmer der Runde argumentieren dass es Wafer-Lagerung und Nachfertigungen von Halbleitern ja bereits gebe Carsten Ellermeier etwa CEO von Prettl Electronics sieht auch ein Problem im mangelnden Wettbewerb bei der Langzeitlagerung denn die Anbieterzahl für diesen Bereich ist noch sehr überschaubar Nach Ansicht von Karsten Bier CEO von Recom hat die Second Source in der weltweiten Marktbetrachtung in jedem Fall ihre Berechtigung »Einfach nur eine Second Source wegen der Verfügbarkeit einzusetzen ist die eine Sache und eine Notlage aber eine Second Source zu definieren weil sich der weltweite Markt verändert ist etwas anderes « Werde ein Produkt also beispielsweise in China eingesetzt würden bevorzugt chinesische Komponenten verbaut so Bier Und damit sind die Kunden dort auch zufrieden Insofern ist der Einsatz von Second Sources differenziert zu betrachten je nachdem für welche Zielmärkte weltweit eine Applikation entwickelt wird »Das Hauptthema der Innovation ist das Risk Management Ich muss sicherstellen dass ich Alternativen habe wenn ich Kunden in Europa Südostasien oder USA bedienen will« so Karsten Bier »Es gibt drei Stufen an Komponenten Ultra-High-Level-Good-Enoughund Meetoo-Produkte und das muss man granular unterscheiden je nach Märkten« unterstreicht Mangler »Der Begriff Good-Enough-Produkte etwa existiert in China Ein solches Produkt kommt etwa auf 85 Prozent der Features und funktioniert grundsätzlich auch « In der Medizintechnik aber auch generell in Europa gebe es die Good-Enough-Kunden jedoch nicht Dem pflichtet Helge Puhlmann bei »Mee-Too-Produkte oder Ähnliches werden in China akzeptiert teils auch in den USA aber meine Kunden in Europa wollen innovative Spitzen produkte « Die vielschichtige Diskussion zeigt dass der Ruf nach einer Second Source zwar in einigen Fällen berechtigt und sinnvoll ist aber nicht in jedem Fall ein Allheilmittel ist um die angespannte Situation in der Lieferkette zu entzerren Dem stehen hohe Kosten für Zweit-Qualifizierungen und vor allem Akzeptanzgrenzen gegenüber Mehr zum Thema »Innovation« in der Lieferkette und weitere Aspekte der Supply Chain lesen Sie im Thema der Woche ab Seite 28 zü ■ Japanische Präzision seit 1935 Messlösungen für Ihre Leistungsanalyse Profi tieren Sie von 35 Jahren Erfahrung Hochpräzise Analysatoren und Sensorik aus einer Hand Mehr Informationen erhalten Sie hier HIOKI EUROPE GmbH Helfmann-Park 2 65760 Eschborn hioki@hioki eu www hioki eu Bild W EKA Fachm edien Hitzige Diskussion bei heißen Temperaturen Diskussionsrunde zum Thema »Supply Chain«