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Nr 16 2022 www markttechnik de 25 „Den Gesamtblick auf die Elektronik-Branche darf man nie aus dem Auge verlieren Durch die aktuellen Informationen aus Markt Technik fühle ich mich bestens informiert “ Hermann Püthe Geschäftsführender Gesellschafter inpotron Schaltnetzteile GmbH WEKA FACHMEDIEN GmbH Richard-Reitzner-Allee 2 85540 Haar chen vergleichen zu müssen die relativ leicht viele Freiheiten geben können Sondern mit ihresgleichen produzierenden Unternehmen im Dreischicht-Betrieb Es geht darum die Arbeit von Produktionsmitarbeitern zu verbessern Etwa über den Freiraum sich selbst zu organisieren und dadurch Flexibilität in den Schichtbetrieb zu bekommen ohne den Umweg über den Meister Bei Phoenix Contact zum Beispiel sind feste Schichten nur noch Orientierungspunkte die Gruppen können sich untereinander absprechen Somit haben wir Gleitzeit auch im Gewerbebereich geschaffen feste Schichtzeiten können nun variieren Für Gesundheit und Wohlbefinden gibt es schallisolierte Rückzugsräume Telefonkabinen oder flexible Pausenregelungen Es geht darum eine Zweiklassen-Gesellschaft im Unternehmen zu vermeiden All das haben wir durch Mitarbeiterbefragungen geschafft Leider hat Corona einiges ausgebremst aber gleichzeitig auch ein Momentum geschaffen Nie war die Zeit günstiger um Arbeitsmodelle zu hinterfragen modern zu gestalten und vor allem Wertschätzung zu zeigen Eines muss aber klar sein Hundertprozentigen Freiraum wie bei Laptop-Arbeit wird es nicht geben können Unter den diesjährigen ausgezeichneten Unternehmen finden sich bekannte Namen wie Sick die ein gutes Image als Arbeitgeber haben aber auch schon seit 20 Jahren bei GPTW dabei sind Ist Arbeitgeberattraktivität eine Reise die nie endet? Unternehmenskultur ist wie Sport – man muss ständig am Ball bleiben sonst baut man ab Deswegen empfehle ich alle zwei Jahre bei Great Place To Work teilzunehmen die Mitarbeitenden zu befragen und die Ergebnisse dann umzusetzen Aber Vorsicht Konzepte allein machen nur 5 Prozent des Erfolgs aus 95 Prozent davon ist Umsetzung Tue Gutes und sprich darüber – das wäre mein Rat an mittelständische Unternehmen um bei potenziellen Bewerbern sichtbarer zu werden Sollten mittelständische Unternehmen stärker mit ihren Pfunden wuchern? Sie denken in Generationen statt nur an den Aktienkurs sie identifizieren sich mit ihren Mitarbeitern und haben auch in der Krise weniger entlassen und denken weniger in Silos Die Aufgaben und auch die Verantwortung und Entscheidungsfreiheit ist oft viel breiter als in Konzernen Nicht zuletzt ist die Verweildauer der CEOs höher was zu größerer Stabilität führt All das sollte viel mehr als Vorteil rausgestellt werden Laut VDE-Studie fehlen allein in diesem Jahr 11 000 Elektroingenieure in Deutschland – Tendenz steigend Kann man es den Unternehmen verdenken dass sie eher nach der Politik rufen um den Fachkräftepool zu vergrößern als sich mit viel Aufwand gegenseitig die Fachkräfte abzujagen? Liegt der größere Hebel nicht eher bei einem Einwanderungsgesetz frühkindlicher Technik-Bildung und bei Informatik Technik als Pflichtfach? Ein wichtiger Rat von mir wäre dass sich die Entscheider stärker in die einschlägigen Bildungsund Arbeitsausschüsse und Entscheidungsgremien der Verbände wie BDI oder BDA einbringen müssten in die sie eingeladen werden Unsere eigenen Verbände sind für diesen Zweck zu einseitig technisch ausgerichtet Wann immer ich mich in solchen Gremien engagiere treffe ich vorwiegend auf Hochschulen und Vertreter der Politik – aber zu wenig aus der Industrie Es reicht aber nicht immer nur mit dem Finger auf die Politik zu zeigen man muss diese auch instruieren und informieren und seine Belange einbringen Das passiert im Allgemeinen noch zu wenig Lobbyarbeit ist CEO-Sache und kann nicht delegiert werden – die Zeit dafür muss da sein die Hebelwirkung auch auf die Gesetzgebung wird unterschätzt Dabei geht es auch um die Verteilung von Geldern und Fördermitteln etwa beim Deutschland-Stipendium wo ich mich engagiere Man muss auf den Praxisbezug achten dazu brauchen wir die Unternehmer Hochschulen alleine können das nicht leisten wie auch? Die Wirtschaft ist in der Verantwortung Es ist zu einfach nur mit dem Finger auf die Politik zu zeigen Wenn Sie selbst Bildungsminister wären was würden Sie ändern? Wir brauchen mehr finanzielle Mittel und Ausstattung für Bildung und Forschung und Entwicklung mehr Unterstützung für Startups Außerdem würde ich Industrie Schulen und Hochschulen stärker vernetzen Frühkindliche Bildung hat noch nicht den Stellenwert den es bräuchte Auch um mehr Mädchen für Technik zu begeistern Sehr wichtig ist mir das Fach Wirtschaft Ein erster Ansatz wäre die Wirtschaftskompetenz von Schülerinnen und Schülern zu stärken Was ist Umsatz was ist Rendite was ist Investition – bei Phoenix Contact mussten wir hier sehr viel Nachhilfe leisten Das Gespräch führte Corinne Schindlbeck